Nothing left to say - Druckversion +- Black Sails (https://blacksails-nassau.de) +-- Forum: Under Deck (https://blacksails-nassau.de/forumdisplay.php?fid=6) +--- Forum: Seemannsgarn (https://blacksails-nassau.de/forumdisplay.php?fid=11) +---- Forum: Nassau (https://blacksails-nassau.de/forumdisplay.php?fid=33) +---- Thema: Nothing left to say (/showthread.php?tid=29) |
RE: Nothing left to say - Eleanor Guthrie - 06.06.2023 Und wieder war dort so ein Augenblick, in dem ihr schlichtweg der Weg fehlte wie sie mit Charles umgehen sollte. Gott, dieses verfluchte Lächeln war tödlich. Zumindest tödlich für sie. Es zeigte einen Funken unter seiner Brutalität, der noch immer nicht gestorben war. Er mochte vielleicht nicht ihr gelten, damit musste sie leben, aber da war noch etwas in ihm, was so vielfältiger und so viel mehr Tiefgang hatte, als das was er zu zeigen bereit war. Doch darüber sollte sie wohl nicht weiter nachdenken. Wohin sollte das auch führen? Er war verrannt in seine Wahrheit und wer sollte es ihm verdenken? Auch wenn ein Teil in ihr noch immer danach schrie ihm die Wahrheit zu sagen, ihm begreiflich zu machen wie falsch er lag, nicht nur wegen ihm, sondern auch um ihm zu zeigen, wie ungerecht er war. Doch es würde nichts ändern. Der Charles, der hier vor ihr stand würde sich selbst dann im Recht sehen. Wozu also die Vergangenheit noch mal aufrollen? Bryson hingegen war einfacher. Widersprechen konnte sie seiner Zusammenfassung wohl kaum. "Jein. Ein Feigling, aber deswegen nicht weniger gefährlich. Bryson hat Kontakte die gefährlich werden können, dass weiss er. Daher würde auch sein Tod nichts bringen, ausser das die Krone misstrauisch wird. Es sind Kontakte die sein Vater aufgebaut hat. Von daher muss es ihn an anderer Stelle treffen." ob Charles die Hintergründe verstehen würde, oder warum sie so handelte war unklar, aber davon durfte sie sich jetzt nicht ablenken lassen. Die Entscheidungen mochten für ihn vielleicht keinen Sinn ergeben, doch die Konsequenzen, die das Töten von Bryson in dem Fall nach sich ziehen würde, wäre nicht kalkulierbar, denn sein Vater war nun mal ein geachtetes Mitglied in Port Royal und in Charlestown. Egal ob sie in Bryson ebenso einen Versager sahen, aber aus Respekt vor seinem Vater würden sie ihn im Notfall unterstützen, also musste sie seine Authorität untergraben, damit er vor der Krone als Schande dastand, denn dann würden sie sich von ihm abwenden und auch vor seinen Geschäftspartnern. Eleanor blieb stehen, als er dann vor ihr stand und ihr vorwarf das sie nachtragend war. Er verstand nur nicht warum, denn hierbei ging es nicht um nachtragend sein, sondern ihm einfach nur seine eigenen Worte vorzuführen, in der Hoffnung das sie bei ihm irgendeine Reaktion festellen könnte, dass sie eine Lüge waren, das er einfach nur verletzt gewesen war oder wütend. Doch diese Reaktion blieb aus. Er hatte sie genauso gemeint, wie er sie hervorgebracht hatte. Ja, sie hatte sich etwas aufgebaut. Sie hatte verdammt hart darum kämpfen müssen, sich hier durchzusetzen und das Geschäft auszubauen, zu stabilisieren und sich einen Namen zu machen. Ihrem Vater zu beweisen, dass sie keine Enttäuschung für ihn war. "Es waren nicht die Worte irgendeines Mannes, es waren deine Worte." die Worte, des Mannes, der einst das wichtigste für sie auf der Welt gewesen war und der noch nicht einmal den Preis kannte, den sie dafür hatte bezahlen müssen. Natürlich erinnerte er sie daran, dass sie den Fehler gemacht hatte ihn am Strand mit hineinzuziehen, sie wusste doch, das der Zeitpunkt kommen würde an dem sie das bereuen würde. "Ein Fehler, der nicht wieder vorkommen wird," erwiderte sie trocken und schalt sich selbst einen Narren. Sie hätte ihm ebenso entgegenhalten können, dass sie ihn auch nicht gebeten hatte ihr zu folgen, doch das würde ohnehin nur wieder in weiteren Verletzungen und Beleidigungen enden. Zumindest machte Charles deutlich, wie wenig seine Entschuldigung wert war, es waren einfach nur leere vorgebrachte Worte gewesen. Er war nie hier gewesen um mit ihr zu verhandeln, eher würde er verrecken, als mit ihr zu verhandeln. Dann war es so. Schweigend betrat sie mit ihm die Taverne und ging schnurstracks mit ihm in ihr Büro, wenn das alles war was er wollte, dann sollte er das bekommen. Sie brauchte hier keine Verhandlungen führen oder irgendwelche Konditionen für zukünftige Geschäfte ausmachen, oder über Informationen zu sprechen. Somit setzte sich Eleanor an den Tisch und schrieb eine Summe auf. Sie hatte noch keine Ahnung, was genau er geladen hatte... doch er hatte deutlich gemacht, das er nicht handeln wollte. Nimm es oder lass es. Sie hatte die Summe hoch angesetzt, genügend damit er dort nicht widersprechen konnte und er sich ein wenig Zeit erkaufte um sich einen Händler zu suchen, der eher in seiner Würde lag. Genügend als Entlohnung dafür, dass sie in am Strand mit hineingezogen hatte. Wortlos reichte sie ihm den Zettel mit der Summe und goss sich ein Glas mit Rum ein, mit dem sie sich dann ans Fenster stellte. Jetzt hatte er was er wollte und konnte entladen gehen. Sie selber musste sich noch um Bryson kümmern. RE: Nothing left to say - Charles Vane - 07.06.2023 Charles musste zugeben, dass Eleanor einen Punkt hatte, als es um Bryson ging: die Krone. Ihr Misstrauen und damit vor allem ihre Aufmerksamkeit wollte hier sicher niemand auf sich ziehen. Er verzog angewidert das Gesicht, denn wenn es anch ihm ging, konnte der König mitsamt seiner Krone, seiner Navy und dem ganzen verfluchten Königreich einfach zum Teufel gehen und verrecken. Er verstand sehr wohl was Eleanor hier sagte und was sie dazu bewog den Mann nicht einfach zu töten. Er selbst hätte es auch mit diesem Wissen getan. Nicht aus Dummheit, sondern weil er einfach so gestrickt war: geradeaus und offen handeln. Dennoch ließ er sich das eine Weile durch den Kopf gehen. "Du willst ihn ruinieren... ihn in Ungnade fallen lassen bei denen, deren Unterstützung ihn stark macht", schlussfolgerte er schließlich. Das war nicht seine Art Krieg zu führen, aber er zollte ihr Respekt dafür, dass sie es konnte. Er hätte durchaus Fragen gehabt, aber dafür blieb dann keine Zeit mehr, als das Gespräch weiterging und eine andere Richtung annahm. Tatsächlich ließ Eleanors Betonung, dass er nicht irgendein Mann war, ihn stutzen. Er wollte sie so gerne richtig verstehen. Wollte diesen Moment packen und mehr aus ihm machen, als einen Hoffnungsschimmer, der sich sofort wieder in die Realität wandelte. Er wollte mehr sein, als irgendein Mann, doch in der Dunkelheit lauerten die Drachen, die mit ihrem vernichtenden Feuer alles zunichte machten, was da irgendwie aufkeimen wollte. Sie begruben auch die Vernunft, die ihn hätte fragen lassen, warum sie damals nicht gekommen war oder die ihm Mr. Scotts Worte in Erinnerung gerufen hätte, die scheinbar sinnlos in der Luft hingen. Ihm wurde schlagartig bewusst, dass man ihre Worte auch ganz anders verstehen konnte. Er war nicht irgendein Mann, weil er für sie weniger war als das. Unwichtiger, als irgendwer. Erneut war da diese Enttäuschung, die sich seiner bemächtigen wollte. In all der Wut und dem Schmerz, die er über die Jahre mit sich herumgetragen hatte über ihren Verlust, über ihre Zurückweisung, konnte er nicht sehen wie falsch und unsinnig seine Gedankengänge hier gerade waren. Und Eleanor tat nichts dafür das aufzudecken, als sie es als Fehler bezeichnete ihn am Strand im Grunde um Hilfe gebeten zu haben. Die Stimmung war düster als sie die Taverne durchquerten und nach oben gingen. Hinter ihnen wurde es leiser, denn einige Besucher schienen das Unheil zu spüren, das hereinzubrechen drohte. Doch kaum hatten sie das Büro betreten, platzte ein Mann von der Walrus in den Schankraum und berichtete aufgeregt von den Vorkommnissen am Strand. Sofort ging es hoch her. Man hatte Fragen zum Hergang und musste die Sache genau verhandeln. Charles setzte sich ebenfalls in einer beinah sturen Bewegung und sah zu, wie Eleanor etwas aufschrieb. Noch dachte er, dass sie seine Worte richtig verstanden hatte und so nahm er das Papier entgegen, auf dem der Wert seiner Warenablöse geschrieben stand. Er starrte die Zahl darauf eine ganze Weile an, im Grunde fassungslos, weil es mit Sicherheit viel zu hoch angesetzt war für das, was er an Board hatte. Er hielt ihr den Zettel entgegen, bis er merkte, dass sie das nicht sehen konnte, weil sie ihm nicht weniger eigensinnig den Rücken zuwandte. Trotzdem ließ er die Hand nicht sinken. "Das ist zu viel, Eleanor. Was denkst du denn, was ich dabei habe? Ich habe die Ranger nicht vergolden lassen." Warum zum Geier nahm er das Geld nicht einfach und ging, wenn sie es ihm nachwerfen wollte?! Gleichzeitig würde Eleanor sehen können, wie Bryson durch das Tor des Bordells trat und in den grellen Tag blinzelte. Er wirkte sehr zufrieden mit sich und seinen Fähigkeiten. RE: Nothing left to say - Eleanor Guthrie - 07.06.2023 "Er wird die Insel, die nächste Zeit nicht mehr verlassen um sich mit seinen Kontakten gutzustellen und er wird am eigenen Leibe erfahren, was es heißt verkauft zu werden." stimmte sie Charles dann zu. Nach der heutigen Vorstellung am Strand konnte sie sich gut denken, dass dies für ihn die wohl eher feigere Methode war. Aber manchmal musste man auch diese Wege in Kauf nehmen, denn hierbei ging es nicht nur darum gegen den Sklavenhandel vorzugehen und ihn zumindest hier nicht zuzulassen, sondern auch darum dass sie diesen Ort hier schützte vor dem Einfallen der Krone. Nassau war die Insel der Piraten, der Ort wo sie noch frei sein und sein durften was sie waren. Sicher nicht für jedermanns Gemüt etwas, denn es gab durchaus auch welche die zum Kotzen waren, aber die meisten unter ihnen standen noch für etwas ein. Sie standen für ihre eigenen Ideale ein. Sie verkauften sich nicht an die Krone und ihre Moralvorstellungen wie es die Briten und die Engländer taten, sie waren noch nicht kastriert. Dennoch konnte auch sie sehen, wie sich der Ausdruck in Charles Gesicht wieder in diese Maske der Wut verwandelte. Etwas, dass seine Worte nicht weniger deutlich machten. Er WOLLTE sie beleidigen, WOLLTE sie spüren lassen, dass sie nicht mehr Wert war als der Dreck unter seinen Füßen. Er WOLLTE sie bestrafen. Nur hatte sie die Strafe für diesen einen Tag zu lange selber ertragen müssen, als das sie sich das noch länger antun würde. Sie hatte ihm gestern seine Wut zugestanden, denn sie wusste das man es manchmal auch brauchte sich Luft zu verschaffen. Sie hatte es ihm gestern durchgehen lassen ohne sich zu verteidigen, ohne ihm auch nur irgendwas an den Kopf zu werfen. Irgendetwas in ihr hatte heute auch für einen winzigen Moment geglaubt, dass.... Eleanor schüttelte über sich selber den Kopf, ehe sie Charles Worte vernehmen konnte. "Es ist ein einmaliges Angebot. Du wolltest deine Ware loswerden und damit wirst du sie los. Es ist auch eine Entschädigung dafür, dass ich dich gegen deinen Willen am Strand mit in meinen Ärger hineingezogen habe, das war nicht richtig. Du hast mir klar und deutlich zu verstehen gegeben, dass du nicht handeln willst und ich will es jetzt auch nicht mehr." begann sie am Anfang noch ruhig. Zumindest am Anfang, denn auch in ihr tobte das Gefühl der Verletzung, nicht weniger als in Charles. Wo sie sonst vernünftig und durchdacht reagierte, schien es hier und jetzt aus ihr herausplatzen zu wollen und so drehte sie sich zu ihm um, nachdem sie Bryson gesehen hatte, als dieser das Bordell verließ. "Ich habe verstanden das du wütend bist und aus deiner Sicht mochte das gestern vermutlich auch gerechtfertigt sein. Ich dachte.... nein ich weiss nicht was ich dachte, aber ich hatte heute für einen winzigen Moment das Gefühl, als wenn wir uns auf irgendeiner Ebene begegnen können. Doch du kansnt es nicht. Du willst mich bestrafen und mich verachten... fein dann tue es. Aber ich werde mich von dir nicht länger bestrafen lassen für etwas was ich nicht getan habe. Du willst nicht handeln, du willst mich verachten und es mich spüren lassen was ich dir angeblich angetan habe, du würdest dich selbst dann mit deinem Verhalten im Recht sehen, wenn du wüsstest wie falsch du liegst.... dann nimm das Geld, lade deine Fracht ab. Es gibt dir Zeit genug, dir einen Händler zu suchen." gab sie dann ebenso wütend von sich, wobei sich der verletzte Ausdruck in ihren Augen deutlich zeigte, ehe sie tief Luft holte und für einen Moment die Hände zu Fäusten ballte. "Und jetzt entschuldige mich bitte, ich muss mich um Bryson kümmern." gab sie dann von sich, nachdem ihre Fassade und ihre Maske wieder saß, auch wenn es einen Augenblick länger dauerte, als sie gewollt hatte. Doch für das nächste musste sie sich soweit unter Kontrolle haben, dass man ihr keinen Deut der Unsicherheit ansah. RE: Nothing left to say - Charles Vane - 07.06.2023 Als Eleanor Charles einen kleinen Einblick, eine vage Idee nur, in das gab, was mit Bryson passieren würde, konnte er für einen Moment lang eine Seite an ihr sehen, von der er immer gewusst hatte, dass sie da war, die aber nun ausgeprägter zum Vorschein kam, als vor zehn Jahren. Andere hätten sie vermutlich ausgelacht und ihr das nicht zugetraut und auch Charles war versucht zu grinsen, denn wenn der Mann so mächtige Freunde hatte, würde auch das nicht leicht werden, aber es bleib bei der Versuchung, denn er wusste gleichzeitig auch, was sie damals als junge Frau geschafft hatte. Am Ende würde er das mit Spannung beobachten und sehen, ob sie Erfolg haben würde oder eben nicht. Wäre dieser Tag und überhaupt ihr erstes Aufeinandertreffen nach all der Zeit anders verlaufen, würde er sehen, was sie hier tat und was das für Jungen, wie er damals einer gewesen war, bedeutete. Vielleicht hätte es ihm selbst viel bedeutet, aber so überwog am Ende die Wut, der Schmerz und die Verletzungen auf beiden Seiten, ohne dass er so ganz genau vermocht hätte zu sagen, was hier warum geschehen war. Charles verstand im ersten Moment nicht, was Eleanor bezweckte mit diesem hohen Geldbetrag und er verstand nicht, warum sie sich nicht zu ihm umdrehte und mit einem Lächeln dankbar war, dass er ehrlich zu ihr war anstatt das Geld einfach zu nehmen und zu gehen. Er. Ehrlich! So wartet er mit ausgestrecktem Arm darauf, dass sie ihm den Wechsel abnahm und einen neuen ausstellte oder etwas in der Art. Zum zweiten Mal an diesem Tag wartete er und wurde von Eleanor Guthrie ignoriert. So hielt er ihr das Papier noch immer entgegen, als er ihre Worte hörte. Verblüfft sah er sie an, denn das was sie das sagte, hatte er in keinem Moment im Sinn gehabt. Weder hatte er an die Einmaligkeit gedacht, noch daran, dass sie ihn für den Vorfall am Strand bezahlen musste. "Meine Männer und ich sind keine Söldner", versuchte er ihr das klar zu machen. Was zur Hölle hatte sie denn für ein Bild von ihm? Aber er kam gegen ihre Wut und ihre Worte in dem Moment nicht an. Zu überrascht war er von dem, was er hörte und das er noch zu verstehen versuchte. Sie wollte nun keine Geschäfte mehr mit ihm machen... ein einmaliges Angebot... endlich verstand er, was das bedeutete. Sein Blick ging zu dem wertvollen Papier, das er ihr noch immer entgegenhielt. Das hier war keine Bezahlung für das erste Geschäft, das sie abwickeln würden. Es war die Bezahlung, damit sie nie wieder ein Geschäfts abwickeln würden zusammen. Was er gestern noch selbst gesagt hatte, war nicht, was er gewollt hat und nicht, weswegen er heute hergekommen war. Und nun, wo es Gewissheit war, fühlte es sich falsch an. Sein Blick fand Eleanor, als sie sich endlich zu ihm herumdrehte und Charles sah sie an. Er schüttelte den Kopf, weil es nicht das war, was er ihr hatte sagen wollen und doch waren sie nun hier. Was sie dann sagte, wurde nahezu unwichtig, obwohl doch so eine wichtige Botschaft in ihren Worten lag, die er nicht mehr zu hören vermochte. Langsam ließ er die Hand sinken, die ihr den Wechsel bis jetzt entgegengehalten hatte. Aus seiner Sicht?! "Ich habe dich nie verachtet, Eleanor." Nicht bis jetzt, aber gerade machte sie es ihm sehr schwer genau das nicht zu tun, denn er hatte seine ehrlichsten 5 Minuten gehabt gerade und sie wies ihn von sich. Charles erhob sich langsam und da haftete eine Müdigkeit seinen Bewegungen an, die zuvor nicht da war. Er konnte nicht sehen, dass Eeleanor und Mr. Scott ihm die gleichen Hinweise gegeben hatten. Als sie ihn dann auch noch hinauswarf, war die Sache wohl klar. "Du hast deine Ware morgen früh beim Lager", ließ er sie wissen und verließ das Büro ohne sich noch einmal umzudrehen. Charles verließ das Gebäude durch die Taverne und griff sich eine Flasche Rum, die auf der Theke stand ohne sich um die Beschwerden des Wirts zu kümmern, der ihm drohte Miss Guthrie über sein Verhalten zu informieren. Sollte er doch! Charles macht sich nicht einmal die Mühe den Mann zu beschimpfen oder ihn zu bedrohen. Er wollte nur gehen und sich betrinken. So führte ihn sein Weg zurück zum Strand, wo er einen abgeschiedenen Platz im Schatten fand und sich setzte. In der einen Hand den Wechsel und in der anderen die Flasche. "Fick dich, Jack", murmelte er nach einem großen Schluck vor sich hin, denn DER hatte die Idee gehabt, zu Eleanor zu gehen und einen Weg zu finden. Also war auch er schuld. Er entdeckte den Freund in einigem Abstand. "FICK DICH, JACK!" ließ er ihn großzügig wissen und trank erneut. Gleichzeitig wollte sich Bryson auf den Weg nach Hause machen, wo er auch seine Geschäfte abwickelte. Ein Blick auf seine Taschenuhr verriet, dass die Sklaven inzwischen auf dem Schiff sein mussten. Er war sehr zufrieden mit sich. Nun galt es Briefe zu verfassen, damit alle erfuhren, was für eine gute Hand er bei dem Geschäft gehabt hatte, als er stehen blieb. Ihn befiel das Gefühl beobachtet zu werden und sein Blick ging Richtung Taverne, aber er sah niemanden. RE: Nothing left to say - Eleanor Guthrie - 07.06.2023 Natürlich waren er und seine Männer keine Söldner, das hatte sie auch nie behauptet. Doch hätte sie sich einfach nur bedankt für seine Hilfe, dann hätte Charles das vermutlich auch wieder in den falschen Hals bekommen. Er bekam doch jetzt nicht mal mit, was sie ihm sagen wollte... weil es ihm schlichtweg Scheißegal ist... flüsterte ihr eine innere Stimme zu, sodass sie beinahe die Schultern müde sinken lassen wollte. Charles hatte nichts verstanden, weil er nicht verstehen wollte. Er wollte sich in seinem Hass und in seiner Wut bestätigt fühlen, wollte sich im Recht fühlen. Ein einziger Tag, hatte all das zerstört... all die Chemie die zwischen ihnen bestanden hatte. Eleanor hatte gemeint heute einen Funken darin wiederzuerkennen, irgendwas worauf sie irgendwie aufbauen konnten, selbst wenn es nie wieder so werden würde. Doch am Ende blieb nichts weiter als Verachtung und das was er hören wollte. Eleanor hatte innerlich bereits aufgegeben, als er mit diesem einen Satz um die Ecke kam. WAS? Er hatte sie nie verachtet.... nun, das hatte aber verdammt anders geklungen in seinen Worten. Doch bevor sie auch nur irgendwas hinterfragen konnte war er verschwunden. Oh, wenn Charles Vane dachte, dass er ihr einfach so einen beschissenen Satz an den Kopf werfen und dann gehen konnte, dann hatte er sich verdammt noch mal geschnitten. DAS hatte er verfickt noch mal zu erklären. STOPPPP... erst musste sie sich um Bryson kümmern, und zwar so, dass es alle mitbekamen. Daher ging sie nach unten in die Taverne und warf den Männern einen Blick zu. "Es gibt eine dreckige feige Made unter uns, der gerne mit Engländern verhandelt... ich denke es ist Zeit ihm zu zeigen was Nassau zu bieten hat." dabei ging ihr Blick nicht zuletzt auch zur Crew der Walrus, auch wenn Flint nicht dabei war, aber sie kannten sich inzwischen schon so lange, dass es irgendwie immer eine stumme Übereinkunft gab. Sie hatten eine rege Geschäftsbeziehung und auch die Crew wusste, dass Flint und sie einen eigenen Umgang hatten, wenn es einer verbreiten konnte...dann war es die Crew Walrus. So ging sie nach draußen, wo Bryson bereits auf dem Weg nach Hause war... sie wusste was dieses feige Schwein dort tun würde. Mit einem ihrer schönsten Lächeln trat sie auf diesen Feigling zu, sie wusste das alle aus der Taverne sie beobachteten und zuhörten. "Captain Bryson... du wolltest doch wohl nicht etwa schon wieder gehen, ohne nicht wenigstens noch einmal kurz bei mir vorbeigeschaut zu haben... immerhin hast du doch eine Menge zu feiern oder nicht?" begann sie dann scheinheilig und freundlich.. oh sie konnte verdammt gut ihre Reize ausspielen und dann und wann war es notwendig. Jack hingegen konnte sich bereits denken das nicht alles nach Plan verlaufen war. Auch wenn er nicht so aussah, aber er hatte immer einen Plan B in der Hand und auch einen Plan C, für den Fall das Plan B auch nicht funktionierte, was ja in der Regel meistens der Fall war, wenn Charles involviert war. Oh, er hatte ihn beobachtet. War ja nun auch nicht allzuschwer nach seiner Kamikazeeinlage am Strand. Also nicht Kamikaze für ihn, sondern für die Crew des anderen Schiffes... nach dem Blutrausch hätte Charles eigentlich zufriedener sein müssen, vor allem als er gesehen hatte wie er und Blondie sich angeschmachtet hatten. Wäre es nicht so schön gewesen, dann hätte er vermutlich das Kotzen bekommen. Doch nun sah er eher so aus, als hätte die Welt in mal wieder an seinen Eiern aufgehängt.... Tja, wie hätte er das NICHT erwarten können. Gemütlich schlenderte er zu seinem Cap und besten Freund herüber. War ja nicht so, als würde dieser gleich die Beine in die Hand nehmen und mit der Flasche das große Rennen bekommen. Brüderlich legte er ihm einen Arm um die Schultern. "Lass hören... lass deine große Rede walten. Wofür darf ich mich denn jetzt schon wieder ficken lassen? Oh nein... warte... du meinst nach deinem glorreichen Auftritt und deinem ruhmreichen Tag kommt kein DANKE Jack, du bist der beste Freund den ich haben kann und eigentlich sollte ich IMMER auf dich hören? Lass mich raten... wobei... nein, lass mich nicht raten und erzähl mir bitte mehr als den Satz, hat nicht funktioniert. Du weisst ich löchere dich, schon weil du immer so eine seltsame Brille aufhast und deine Ohren oft mit Opium vollkommen betäubt sind, dass dir ohnehin die Hälfte entgeht." ja, das war wohl so ziemlich alles in einem Satz zusammengefasst, was er gerade sagen wollte. Gut, mehr als ein Satz... ein langer Satz, ein wenig verschachtelt.. aber wer zählte schon so genau. RE: Nothing left to say - Charles Vane - 08.06.2023 In der Taverne unterhielt man sich noch über die Geschehnisse des Tages. Die Sklaven und die toten Piraten, Eleanor Guthrie und ihr Auftreten, das wie so oft von manchen als beeindruckend mutig und von anderen als sturzdumm bezeichnet wurde, aber auch über die Ankunft von Charles Vane und wie oft der seither mit Eleanor gesehen worden ist. Seine Unterstützung am Strand, aber auch sein überstürztes Verlassen ihres Büros eben. Man mutmaßte über die nächsten Beutezüge und wie groß die Prisen wohl ausfallen würden, während andere sich damit zufrieden gaben ihren derzeitigen Besitz im Bordell zu verprassen und dann hier einen Rum zu trinken. Es war ein Kommen und gehen in der Schankstube. Männer kannten sich und freuten sich, sich wiederzusehen, wo andere Zwistigkeiten auszutragen hatten, aber eines war immer gemeinsam: der Ton war rau und derbe. Die ersten Männer verstummten, als nun Eleanor Charles aus dem Büro folgte und sie ansah. Es war offensichtlich, dass sie etwas zu sagen hatte und es wurde endgültig still, als sie sich an sie richtete. Die Piraten sahen sich an, als es um den Verräter ging, der mit der Krone verhandelte. Davon hielten sie alle nichts und einige warfen sich misstrauische Blicke zu. Die Frage stand sichtlich im Raum, wer es wohl sein mochte. Hal Gates, der Quartiermeister der Walrus erhob sich ein wenig behäbig von seinem Platz. Sein Captain war im Hinterland unterwegs und damit wollte er sich das hier umso genauer anhören. Er wusste, dass es im Sinn von Flint gewesen wäre. Andere folgten ihm sofort und traten näher und folgten ihr sogar bis nach draußen. Bryson blieb stehen, als Eleanor auf ihn zutrat. Er wusste, was man über sie sagte, aber er fühlte sich recht sicher vor ihr, denn immerhin hatte er schon viele Geschäfte mit ihrem Vater abgewickelt. Der Guthrie, dessen Meinung für ihn tatsächlich zählte. "Eleanor", nickte er ihr zu und hatte nicht vor, sie anzusprechen, wie es sich für eine junge Dame gehört hätte. Er kannte sie seit Jahren und eine Dame ist sie noch nie gewesen. Vielleicht hätte es etwas werden können, aber ihr Vater hatte ihm die Geschichten erzählt, wie sie sich damals mit Charles Vane, diesem brutalen Lump herumgetrieben hatte. Er fand, dass Richard Guthrie das gut gelöst hatte. Dennoch war sein Lächeln echt, als er sie nun ansah, denn auch wenn er ihr Vater hätte sein können, hübsch anzusehen war sie allemal! "Nun, ich... in der Tat gehen die Geschäfte sehr gut. Ich habe viel zu erledigen...", wollte er schon ablehnen. "Aber was kann ein Gläschen schon schaden?" Charles hatte die halbe Flasche Rum geleert bis Jack ihn endlich erreicht hatte. Er ließ zu, dass der andere den Arm um ihn legte und ließ dessen Geplapper einfach über sich ergehen, während er weiter trank. Als der aber einen Dank erwartete, sah er ihn düster an und überlegte tatsächlich, ob er ihm jetzt sofort die Faust ins Gesicht rammen sollte oder erst später. Später, entschied er schließlich. Wenn der Rum alle war. "Du hast mich hingeschickt", kam es dann von Charles und damit war klar: was auch immer geschehen war, war deshalb Jacks Schuld. Sein Blick fand die Ranger, die zwischen den anderen Schiffen ankerte und für einen Moment stellte er sie sich tatsächlich vergoldet und im Sonnenlicht glänzend vor. Wortlos hielt er Jack das Papier hin, das so viel Geld wert war und Eleanors Unterschrift, sowie das Logo der Guthrie Trading Company trug. Damit schwieg er weiter und für Jack würde es vermutlich keinen Sinn ergeben, warum Charles bei dieser Bezahlung so schlecht gelaunt war. Sollten sie ihn doch alle mal. Charles trank den Rest des Rums und brütete über seinen Gedanken und vor allem seinen Gefühlen. RE: Nothing left to say - Eleanor Guthrie - 08.06.2023 Eleanor war sich bewusst darüber, dass Bryson noch jemanden in der Hinterhand hatte, der ihn beschützte. So war dieser Feigling schon immer gewesen, und schon immer hatte der Schwachkopf den Fehler gemacht sie zu unterschätzen. So hakte sie sich bei ihm unter und hätte wohl in diesem Augenblick nicht seeliger aussehen können. So als würde ihr tatsächlich irgendwas an ihm liegen, und führte ihn zurück in die Taverne. Denn das hier war ihr Spielplatz und dort hatte sein Hintermann keine Chance. Niemand würde sie in ihrer eigenen Taverne angreifen, denn weder wollten sie ihre Geschäfte verlieren, noch wollten sie irgendwas mit der Krone zu tun haben. Eleanor führte ihn zum Tisch und zur Bank, setzte sich ihm so gegenüber, dass sie ihn ansehen konnte, aber dennoch die Wand im Rücken hatte. Sicher war sicher. Die Gläser waren schnell gefüllt, wovon sie ihm eines noch immer lächelnd überreichte. "Stimmt ich vergaß... die Geschäfte." tat sie so als würde sie sich daran erinnern, dass er ja auch handelte. "Die Sklaven, die du heute an die Krone verkaufen wolltest, um deinen Sack an Gold so richtig zuzumachen." kam es dann schon schärfer von ihr, wobei sie dann auch jegliches Lächeln verlor und man ihre Augen nur so vor Wut und Hass funkeln sehen konnte. Vorbei war das Lächeln, ehe sie blitzschnell ihr Messer hervorholte und es ihm genau an den Schritt hielt, mit Nachdruck... eine Bewegung und es wäre das letzte Mal, dass er Max hätte vögeln können. "Dein Geschäft hat Nassau nie verlassen, die Menschen sind frei, der Mann... der sie nach England überstellen sollte ist tot, ebenso auch seine Crew und das Schiff versenkt. Und soll ich dir auch verraten, wer die Eier hatte sich gegen solche Ratten wie dich zu stellen?" fragte sie, ja das konnte er ruhig wissen. "Charles Vane von der Ranger... und wieder bist du ihm unterlegen. Wieder einmal zeigt er was du nie haben wirst." richtete sie das letzte Wort an ihn, ehe sie wirklich zustach... nicht zu doll, nur so das er Schmerzen hatte und sich nicht fortbewegen würde, während sie aufstand und sich aufbaute, sich an die Männer in der Taverne richtete. "Dieser Mann wird Nassau nicht mehr verlassen. Doch wird er hier jemals wieder irgendwelche Geschäfte machen, noch wird er hier essen erhalten, welches er sich nicht selber erbettelt. Nassau duldet keine Ratten der Krone.. ICH dulde keine Ratten der Krone. Das Gold, dass er heute durch diesen Handel verdient hat, wird er unter euch abarbeiten... jeden einzelnen Cent, die Wahl der Aufgaben ist euch selbstverständlich frei überlassen. Ich verkaufe ihn, an diejenigen die der Krone ebenso die Stirn bieten. Noch in diesem Augenblick, werden seine Bücher beschlagnahmt... mit Namen seiner Handelspartner. Wer also Informationen über die nächste Prise haben möchte, kann sich gerne morgen mit mir unterhalten. Jedoch wird es SEIN Schiff sein, welches diese Beute einfährt." damit England merkte, was für eine Ratte sie unter sich hatte. Es würde in seinem Namen angegriffen werden. Wenn ihn keiner der Männer kaufen wollte, dann würde Eleanor ihn ans Bordell verkaufen... so oder so, er würde jeden Cent abarbeiten und danach als Made in seiner eigenen Schande weiterleben dürfen. Jack beließ den Arm um Charles. Er liebte, diese warme offene Brüderlichkeit, die in den meisten Fällen in irgendeinem Fuck you endeten und begleitet wurden von warnenden tödlichen Blicken. Jaaaa, das war Liebe... eine wie keiner sie verstehen würde. "Japp ich habe dich hingeschickt. Die Frage ist nur, was ist zwischen den schmachtenden Blicken am Strand und deinem jetzigen Zustand passiert.? Ich meine ehrlich... in dem Augenblick, als sie dir so zart über die Wange fuhr, dachte ich.... yeah endlich hat er die Eier gefunden und legt sie flach oder macht wenigstens irgendwas sinnvolles. Doch vermutlich, hattest du wieder deine verblendete Brille auf, die dir die Sicht vernebelt und alles ist schiefgegangen." reimte er sich mal so die Situation zusammen. Vermutlich war über die Hälfte davon wahr. Auch ohne es zu wissen, es reichte Charles zu kennen und das heute hatte Jack nur noch mehr verraten, dass Blondie irgendein Nerv bei ihm war. Er hatte es schon vorher gewusst, denn wann immer Charles knallhart und dicht war, kam der Name Eleanor in seinen Worten gelallt hervor. Doch das heute hatte Jack auch gezeigt, das Charles sich selber im Weg stand... was auch immer zwischen den beiden war, es war gründlich. Nur musste er seinen besten Freund mal wieder auf den richtigen Weg zwingen. Jack nahm den Wechsel entgegen und pfiff erst mal anerkennend. "Du hast recht Charles... das ist natürlich ein guter Grund hier wütend in der Gegend herumzustarren und wie ein kastrierter Hund zu wirken." stellte er dann nickend fest, ehe er Charles fragend ansah. "Hast du auch ein paar mehr Worte als ... NICHTS?" und fick dich zählte er in diesem Moment nicht als Aussage, das war eher schon eine Liebkosung zwischen ihnen, eine die auch Anne benutzte. RE: Nothing left to say - Charles Vane - 08.06.2023 Bryson sah zu wie Eleanor sich bei ihm unterhakte und musste zugeben, dass er sich daran gewöhnen könnte, sie als schmuckes Accessoire an seiner Seite zu haben. Er sollt mit ihrem Vater sprechen, denn so wie es aussah, würde sie ohnehin keinen Ehemann mehr abbekommen in dem Alter. Da hatte er wohl leichtes Spiel. Er würde ihr das ein oder andere natürlich verbieten müssen, wie den Umgang mit diesen Piraten, aber das würde er schon hinbekommen. So wie es aussah hätte auch Eleanor das gefallen, fand Bryson, als er sie selig lächelnd an seiner Seite sah. Mit einer versteckten Geste, einem Geheimzeichen, sorgte er dafür, dass sein Schatten ihnen nicht folgte, sondern sich an der Türe aufhielt. Gates folgte ihnen ebenfalls in die Taverne und setzte sich wieder an seinen Tisch, während zwei Männer der Crew ebenfalls nahe am Eingang blieben und Brysons Handlanger so den Weg verstellten. Bryson nahm Platz und nickte wichtig. "Genau, die Geschäfte, meine liebe Eleanor", stimmte er zu und sah sie ein wenig verwundert an, als ihr Ton schärfer wurde. "Kein Grund unfreundlich mit mir zu werden. Es war ein äußerst gutes Geschäft und vielleicht kaufe ich..." Er verriet nicht mehr, was er ihre vielleicht hätte kaufen wollen, sondern verharrte vollkommen ruhig, als er das Messer an delikater Stelle spürte. "Was? Aber...!" Nur langsam begriff er, was sie da sagte. Für Wut auf Vane hatte er nicht einmal mehr die Zeit, denn da jaulte er schon vor Schmerz auf. Sein Handlanger zog schon seine Waffe und wollte zu ihm eilen, aber Flints Männer hielten ihn auf. "Du verrücktes Weib!! Seht her, was sie getan hat!" Er presste die Hände auf die Wunde und wand sich vor Schmerz. Einige Männer in der Taverne jubelten, als sie Eleanors Worte hörten, während Bryson sie entsetzt anstarrte. "Das kannst du nicht machen!! Ich verlange einen Arzt und dass die Schlampe entfernt wird!!" Seine Stimme wurde etwas greller je mehr der Schmerz zunahm. Niemand reagierte auf seine Worte. "DAS KANNST DU NICHT MACHEN! Ich bin erledigt, wenn du das tust!" Dass Eleanor ihn hier verkaufte, hatte er noch gar nicht begriffen. Im Moment ging es nur um seinen Ruf in England. Hal Gates lachte und stand auf, um zu Eleanor zu treten. "Niemand außer Euch vermag es Rache zu üben und dabei noch Geschäfte zu machen." Er amüsierte sich prächtig. "Aber ich habe gehört, Ihr wart genauso an der Sache beteiligt und solltet den Ruhm nicht Vane überlassen." Charles wollte wirklich nicht viel im Leben. Er wollte ein gutes Schiff, eine gute Crew und seine Ruhe. Zwei Dinge davon hatte er. Als Jack hier neben ihm davon sprach, dass er Eleanor angeschmachtet hätte, sah er ihn erneut an. "Vorsicht, Jack", warnte er ihn und der raue Ton in seiner Stimme verriet seine Wut. Absurderweise konnte er Eleanors Finger auf seiner Wange sofort wieder spüren, als Jack sie erwähnte. Er ließ den anderen erst einmal reden und seinen Schwachsinn loswerden, der - zugegeben - gar nicht so schwachsinnig war und die Sache erstaunlich gut traf. Charles schwieg eisern dazu und betrachtete die Rumflasche missmutig, als die leer war, um sie achtlos in den Sand zu werfen. Er hörte den beeindruckten Pfiff zu dem Geldbetrag und Jacks weitere Worte. Es herrschte noch eine ganze Weile eisige Stille zwischen ihnen, bis Charles nachgab. "Sie hat mich bezahlt." Es war ihm anzuhören, dass es nicht nur um die Ware gehen konnte und zum ersten Mal wagte er mehr als Wut zu zeigen. Da war eine Verletztheit, die jeden anderen als Jack oder Anne, der sie sehen würde, das Leben kosten konnte. "Für die Hilfe am Strand... als wären wir Söldner, die sie herumschieben kann, wie es ihr passt. Ich habe ihr geholfen, nach allem was war und sie bezahlt mich dafür." Er griff hinüber und nahm Jack das Papier mit einem Ruck aus der Hand. Es flatterte im Wind, als er es betrachtete. "Ich sagte ihr, dass ich jeden Preis akzeptiere. Ich wollte nicht handeln. Und sie bezahlt diesen Preis, damit ich gehe und nie wieder komme. Ich sagte ihr sogar, dass es zu viel ist für die Ware, die ich habe. Was ist das, Jack? Sag's mir. Endgültig beenden, was sie vor zehn Jahren schon versucht hat? Scheiße..." Er trat mit dem Stiefel nach etwas Sand. "Vielleicht war das voreilig", meinte er mit einem Nicken in Richtung der Zelte, als er sah, dass sich die Männer vermutlich unter Jack einen guten Platz erkämpft hatten und nun dabei waren ihre Unterkünfte zusammenzubasteln. Tatsächlich zog er in Erwägung zu gehen, aber er hockte hier im Sand, weil etwas in ihm genau das nicht wollte. RE: Nothing left to say - Eleanor Guthrie - 08.06.2023 Ja, sie hörte die gebrüllten Worte, die Beleidigungen, die sie wohl treffen sollten... doch sie taten es nicht. Seine Worte prallten an ihr ab, wie eine Flaute. "Falsch Bryson. Das ist etwas, was schon lange überfällig war. Ich habe nur bisher auf Grund von meinem Vater die Füße still gehalten. Doch mit dem was du heute getan hast, bist du zu weit gegangen. Du warst schon immer eine Ratte, der keine Eier in der Hose hat... du wirst es immer bleiben. Nun lebe wie die Ratte, die du bist. Unterstützung wirst du keine mehr bekommen, denn jeder der dich ab hier an unterstützt, dem wird das gleiche Schicksal blühen." eröffnete sie, mit dem Blick in Richtung Tür, von der sie wusste das dort Brysons Handlanger wartete. Es war nun seine eigene Entscheidung, er konnte sich von Bryson lossagen oder dasselbe erwarten. Sie hegte keinen Groll gegen ihn... noch nicht. Es waren schließlich Hals Worte, die ihr dann doch noch ein echtes Lächeln auf die Lippen zauberte. "Nein, es war nicht nur Vane... aber ich bin auch nicht zu stolz um zuzugeben, dass ich es ohne seine Hilfe erst gar nicht geschafft hätte. Mit zwei Kugeln gegen eine ganze Crew... sei ehrlich Hal, wie weit wäre ich wohl gekommen?" erwiderte sie, ehe sie ihm seinen Rum nachfüllte. Der ging aufs Haus. Ein kleiner Dank, für die Hilfe der Walrus und das sie ihr hier den Frücken frei gehalten hatten, was sie deutlich machte, als sie ihm kurz aber sanft auf die Schulter klopfte. Piraten waren eben aus einem anderen Holz, Gesten zählten oft mehr als Worte. Sollte Charles den Ruhm ernten, sie hatte nichts dagegen, denn ihr war es wichtiger, dass dieser Ort hier frei blieb von Englands Einfluss. Doch um so etwas zu schaffen brauchte es mehr Leute wie die Crew der Walrus. Sie waren brutal und hatten ihren Ruf, aber sie ließen sich ebenso wenig verbiegen und sie standen für das ein was sie waren und was sie erreichen wollten. Freiheit und Ruhm. Nicht jeder verstand das und nur die wenigsten waren in der Lage genau das auch zu lieben und zu leben. Eleanor überließ Hal den Rest der Flasche Rum, in dem sie ihm diese in die Hand drückte. "Gib Flint Bescheid, dass ich ihm das Schiff reserviere... ich weiß das er darauf brennt der Krone einen empfindlichen Schlag zu verpassen, und ich weiß das er die Kanonen haben will für seine Suche. Er kann mich morgen gerne aufsuchen, denn wenn es irgendwer verdient seinen Spaß daran zu haben,.. dann ihr Jungs." verabschiedete sie sich von ihm, denn sie hatte noch etwas anderes zu erledigen, etwas das ebenso wichtig war und sie noch nicht wusste wie sie anfangen sollte oder was das überhaupt alles bedeuten sollte. Sie musste zu Charles. Jack gab ein lautes frustriertes Stöhnen von sich, was mit einer äusserst theatralischen Geste untermalt wurde, als er Charles Worte hörte. "Irgendwann wirst du mir erklären müssen, weswegen ich eigentlich so an dir hänge." manchmal war ihm das echt ein Rätsel. "Gott Charles...du haust ihr diese Worte um die Ohren und wunderst dich dann darüber, wenn sie genau das tut was du sagst?" stellte er erst einmal die Gegenfrage. Oh wie gerne würde er ihm jetzt die Klarheit um die Ohren hauen, seinen eigenen Stolz, der ihm verbot auch mal irgendwas von der anderen Seite als von seiner eigenen zu betrachten. Manchmal konnte auch ein Charles Vane der größte Vollidiot sein, der vermutlich schon längst über Bord gegangen wäre, wenn er ihn und Anne nicht hätte. zum Glück hatte er ihn... irgendwer musste ja den Kopf behalten und vor allem den Überblick. Jack seufzte leise... wie drückte er sich jetzt am besten und verständlichsten aus? "Alles in mir will dich gerade in dein eigenes Unglück laufen lassen, dass du dir zugegebenermaßen irgendwie auch selber erschaffst. Aber da gibt es noch den kleinen Teil Jack in mir, der das nicht zulassen kann und dir am liebsten mal deine Brille des Stolzes und der Sturheit abnehmen möchte um dir zu sagen... Fick dich Charles. Du stehst dir echt selber im Weg, weil dein Stolz es dir verbietet etwas zu sehen, was mehr als offensichtlich ist. Du willst es nicht sehen, weil sie deinen Stolz verletzt hat und du nun das Gefühl hast, dass du sie im Gegenzug dafür verletzen musst oder willst. Dabei hättest du alle Karten in der Hand.. sie reagiert auf dich." es war ihm egal ob Charles ihm dafür die Fresse polieren würde, aber es musste nun mal gesagt werden, immerhin war es Plan B... vielleicht auch schon Plan C. So genau wusste auch Jack es gerade nicht, aber es spielte auch nicht wirklich eine Rolle, denn er liebte Charles zu sehr um zuzusehen, wie dieser sich alle Zelte verbaute und apropos Zelte... yeah... nein, es war nicht zu früh dazu, es war genau richtig wie er selber erkannte, als sich plötzlich etwas Blondes auf sie zubewegte. Beinahe hätte er gegrinst... aber nur beinahe. "Du hast übrigens dein eigenes Zelt, das in der Mitte.. nur für den Fall, dass du es brauchen solltest." flüsterte er ihm grinsend zu, ehe er sich von dannen machte, denn DABEI wollte er nun wirklich nicht stören. Eleanor hatte sich den ganzen Weg hierher den Kopf darüber zerbrochen, was zum Teufel Charles eigentlich nun wirklich bezweckte oder bezwecken wollte und ehrlich... egal wie sie es auch drehte und wendete, sie kam einfach nicht dahinter. Alles was er tat war sie in ein Schleudertrauma zu verwickeln, er war erst so, dass sie für einen Moment Hoffnung hatte, ehe er sie wieder verletzte und alles wieder einriss, irgendwie sogar noch schlimmer machte als vorher. Nur um ihr dann zu erzählen, dass er sie nie verletzen wollte? Eigentlich wusste Eleanor nur eines... wenn sie wirklich mit Charles Vane abschließen wollte, wenn sie ihn wirklich aus ihrem Leben verbannen wollte, so wie er es getan hatte... dann musste sie das klären. Dann musste sie endlich Klarheit darüber haben, was er wollte. Und das am besten ehe sie noch wahnsinnig wurde. Was in Bezug auf Charles sehr schnell der Fall sein konnte. Er war seit jeher der Teufel gewesen, der es nur allzugut verstand sie in seinen Bann zu ziehen. Doch hier und jetzt war Schluss... sie würden das JETZT klären oder es ein für allemal lassen. Je nachdem. Dennoch wartete Eleanor geduldig, bis der Mann neben Charles verschwand ehe sie zu ihm ging. Zum Glück hatte sie Rum bei sich, denn im Moment hatte sie das starke Bedürfnis sich zu betrinken, einfach nur um sich gehen zu lassen. Sie ließ sich schweigend neben Charles nieder und trank einen Schluck aus der Flasche, ehe sie ihm diese weiterreichte,. "Du kannst nicht einfach so etwas sagen und dann verschwinden Charles. Was zum Teufel hast du damit gemeint?" brachte sie dann aufgebracht hervor, denn dieser Satz, dass er sie nie verletzen wollte stand noch immer im krassen Gegensatz zu dem, was er tat. RE: Nothing left to say - Charles Vane - 08.06.2023 Der Mann, der Bryson hatte zu Hilfen eilen wollen, verstand Eleanors Worte sehr genau und sein Blick ging von seinem Auftraggeber zu den Männern, die ihm den Weg verstellten und schließlich wieder zu der Frau, die hier das Sagen hatte. Von sowas wie hier ist nie die Rede gewesen! Also zog er es vor sich zwei Schritte zurückzuziehen, als Zeichen wie seine Entscheidung ausgefallen war, bevor er sich davon machte. Bryson schrie und schimpfte weiter. Er wurde lauter und beschimpfte Eleanor immer weiter, bis auch Mr. Scott herbeieilte, um nach dem Rechten zu sehen. "Ich kümmere mich darum", versicherte er Eleanor im Vorbeigehen und sorgte dafür, dass der Mann weggeschafft und soweit versorgt wurde, dass er nicht sterben würde. Damit hatte das Geschrei in der Taverne ein Ende. Gleichzeitig lachte Gates gutmütig, als er Eleanores Worte hörte und anders als Charles machte er ihr keinen Vorwurf wie dumm das gewesen war sich gegen die Crew zu stellen. Er hatte einen Captain, der dazu neigte solche Dinge mit Vorliebe zu tun und immer wieder zeigte sich, warum die beiden sich wohl so gut verstanden. "Ich schätze: nicht sonderlich weit", gab er zu, auch wenn er Vane ungern einen Erfolg zugestand. "Auch Euch!" prostete er ihr zu und verstand die Geste sehr wohl. "Aye, das mache ich gerne. Er wird sich über das Schiff sehr freuen. Ich wage zu behaupten, dass das sehr nach seinem Geschmack ist", lachte Gates noch zufrieden.
Charles zog unterdessen die Augenbrauen zusammen und sah Jack irritiert an. Was redete der andere denn für einen verfluchten Dreck? "Ereifst du etwa gerade Partei für sie, Jack?" Seine Zunge war ein wenig schwerer als sonst nach all dem Rum, den er in sich hineingeschüttet hatte, aber sein Verstand arbeitete noch gut. Eleanor hatte überhaupt nicht das getan, was er wollte! Zumindest nicht, was er heute wollte. Das hatte sich am Strand sehr geändert, als sie sich in die Augen gesehen haben. Da war dieser Moment gewesen, in dem er für Eleanor genauso empfunden hatte wie damals, als er ihr geholfen hatte. In diesem Augenblick, in dem er sich vollkommen und ohne Einschränkung oder Rückversicherung für sie und ihre Seite entschieden hatte, als sie nackt in seinen Armen gelegen hatte. Und dann hatte er es gut machen wollen und irgendETWAS war passiert, das er nicht so recht verstand und nun hockte er hier mit diesem elenden Wisch Papier. Er schüttelte den Kopf. "Du gibst dieser Frau nur so wenig..." Er zeigte Jack einen kleinen Abstand zwischen Daumen und Zeigefinger. "Und schon hat sie dich vollkommen in der Hand." Charles hatte keine Ahnung wie sie das machte. Daran hing er noch, als Jack neben ihm über Unglück und Stolz redete. Auch Jack verstand nicht vollkommen, was in ihm vorging und was er zu sagen versucht hatte und wenn es Jack nicht verstand, wer sollte es denn dann verstehen? "Ich wollte sie nicht verletzen... ich wollte sie zurück", murmelte er. Zumindest für einen kurzen Augenblick heute und mit Sicherheit in den letzten Jahren immer einmal wieder. Wo er zuerst aus Wut nicht an Land gegangen war, war es irgendwann Vorsicht gewesen. Sie reagierte auf ihn... sie reagierte auf ihn... die Worte wollten ihn nur langsam erreichen und er winkte ab, als es um das Zelt ging. Darüber brütete er noch, als Jack plötzlich verschwand. Charles dachte nicht weiter darüber nach, denn Jack Rackham hatte immer irgendetwas irgendwo zu erledigen und seine Eisen im Feuer. Er war zu beschäftigt damit über all das nachzudenken und Eleanor, sich und die ganze Welt zu verfluchen, dass er nicht merkte, wie sie wartete und sich schließlich neben ihn setzte. Als es ihm bewusst wurde, ging ein Ruck durch seinen Körper in einer Mischung aus Verblüffung, Frage und der Bereitschaft sich zurückzuziehen oder sie in ihre Schranken zu verweisen. Wenn er ehrlich war, hatte er Letzteres nie besonders gut gekonnt. Er schlug Frauen, nutzte sie für sein Vergnügen und warf sie weg, wenn sie ihm nichts mehr brachten, aber bei Eleanor hatte er das nie gekonnt. "Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich noch bleiben sollte", knurrte er und nahm die Flasche entgegen. Sie hatte ihn doch hinausgeworfen. Erneut lag sein Blick auf der Ranger, die sich friedlich im Wasser hin und her wiegte. Charles konnte sich sehr gut denken, was Eleanor meinte. Er seufzte und trank noch einen Schluck, bevor er ihr die Flasche zurückgab und den Wechsel in seiner Hand betrachtete. "Es bedeutet, was ich gesagt habe. Ich habe dich nie verachtet und ich bin nicht hergekommen, um dich zu verletzen. Ich hatte Ware zu verkaufen, das war alles, aber das hier..." Er hielt ihr das Papier hin wie zuvor schon. "Das hier hat mir klar gemacht, dass du es bist, die mich verachtet. Vielleicht keine Überraschung", lachte er halbherzig, weil sie das vor langer Zeit schon klar gemacht hatte, als sie nicht gekommen war an diesem einen Abend. Vielleicht war es die Unterhaltung mit Jack oder vielleicht der Rum, aber er bleib weitaus ruhiger als zuvor noch. "Ich will das Geld nicht", stellte er schließlich fest, weil der Preis viel zu hoch war. Ohne noch zu zögern, riss er den Wechsel in der Mitte durch. Wie die Crew das finden würde, würde man ja dann sehen. |