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Pläne ändern sich.
#11


Pläne ändern sich.
   Charles Vane   NPC2
am 04.01.1715


Dieser Moment, den sie hier teilten, das war die Freundschaft, die zwischen ihnen wirklich bestand und dafür sorgte, dass egal, was passierte oder schon vorgefallen war zwischen ihnen, am Ende doch nicht ein Sandkorn zwischen sie passte. Und so verhielt es sich auch mit Anne. Ganz gleichgültig wie rau der Ton zwischen ihnen auch sein mochte in manchen Situationen. So, dachte Charles manchmal für sich, musste sich eine Familie anfühlen vielleicht.
Dann eben 16 Schiffe. Doch bevor er sich über Jacks Besserwisserei aufregen konnte, hörte er schon, was es eben mit diesem einen Schiff auf sich hatte und wo der Unterschied lag. "Die Crew wird Eleanor helfen, wenn ich es ihnen sage", kommt es rau und knapp von ihm. Demokratie, Diskussionen und Abstimmungen waren eine Sache, aber dennoch schaffte es Charles seine Männer mit einer Härte zu führen, die genau dazu führte, dass sein Wort Gewicht hatte. Mehr noch vielleicht, weil er ihnen ansonsten weitaus mehr zugestand als ein Captain wie Flint, der seine Männer stets zur Ordnung anhielt. Bei Charles war das anders. Hatte einer das Bedürfnis zu morden und zu vergewaltigen, dann ließ er ihn. Ein warnender Blick traf Jack, als der meinte, dass man nie wusste was Charles mit Ratschlägen so anstellte. Den Weg, den Jack ansprach, lag tatsächlich klar und deutlich vor ihnen: "Flint muss weg." Für Charles war das ganz klar, aber schon zeigte sich, dass sein Freund etwas anderes gemeint hatte, als der doch erklärte, dass er für Eleanor da sein sollte. Das klang irgendwie... Charles verzog ein wenig das Gesicht: aufwendig und schnulzig. Flint zu töten wäre weitaus effizienter gewesen. Trotzdem nickte er schließlich, denn er konnte Eleanor beschützen. Er WOLLTE sie beschützen.
"Ja... sie hatte Angst um die, die ihr etwas bedeuten." Als Jack die gleiche Frage stellte, die auch er Eleanor gestellt hatte, wollte die Angst zurückkehren und er konnte sie schon spüren, wie sie unter sein Hemd schlüpfte und sein Rückgrat nach oben kletterte, aber Jacks vertraute Hand, schwer auf seiner Schulter, half sie in Schach zu halten. "Ich weiß es nicht, Jack. Aber was sollte ihn davon abhalten? Das einzige, was mich von denen trennt, die verkauft werden, sind die Ketten, die ich nicht trage." Und damit galt das auch für Scott im Grunde. Der Mann würde immerhin ein offizielles Dokument besitzen, dass er freigelassen worden war, aber das hatte er selbst nicht. "Ich habe nicht vor zu warten und herauszufinden, dass er es tatsächlich kann, wenn ich in Ketten auf irgendeinem Schiff sitze, Jack. Ich werde schneller sein, als Richard Guthrie." Seine Züge wurden hart, als er davon sprach und da nichts mehr zu sehen von dem Lachen oder dem Funkeln in seinen Augen, das er eben noch mit Jack geteilt hatte. Und es wurde klar, dass ihn niemand davon abhalten würde. Besonders Jack würde wissen, was Charles bereit war für seine Freiheit zu geben, was sie ihm wert war und was die erwartete, die sich in den Weg stellen wollten. NIE WIEDER. Die Worte, die er in der Nacht noch so zögerlich ausgesprochen hatte, hallten in seinem Kopf nach.
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#12


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   Charles Vane   NPC2
am 04.01.1715


Egal wie sicher Charles die Worte auch seiner eigenen Meinung nach hervorbrachte, aber Jack hatte daran so seine Zweifel. Und zwar seine berechtigten, wie sie beide wussten. Es wurde vermutlich nur mal Zeit, diese auch in Worte formulieren, denn Charles Sturheit hin oder her, ab und an musste er es auch mal ausgesprochen bekommen, damit er den Wahrheitsgehalt erkannte und er sich das verinnerlichen konnte. "Das hier ist nicht der Spielraum für Dinge, die du gerne so hättest Charles. Würdest du ernsthaft deine Hand dafür ins Feuer legen und Eleanors Leben darauf verwetten, dass sie für sie einspringen, wenn keiner von uns mit anwesend ist?" stellte er dann erst mal die Gegenfrage und er hoffte wirklich das Charles in dem Fall nicht aus reiner Sturheit antwortete, sondern diese Frage VERDAMMT ernst nahm und damit dann auch wirklich in sich ging. "Sie haben keinen Bezug zu deiner Vergangenheit mit ihr und es interessiert sie auch nicht. Sie haben auch keinen Bezug zu ihr oder zu dir, ausser das du ihr Captain bist und die Prisen einfährst. Sie sind nicht wie Anne oder ich Charles. Sie respektieren deine Befehle, aber Eleanor hat damit nichts zu tun. Bist du mit dabei und gibst den Befehl, dann würden sie ihn ausführen. Sind Anne oder ich mit dabei, dann würden sie sich mit Murren daran halten, doch wenn keiner von uns anwesend ist, dann sind sie einfach nicht da oder waren in dem Moment beschäftigt. Auch wenn du dir das nicht eingestehen willst, aber DAS ist nun mal die bittere Wahrheit. Sie würden ihr eher an die Wäsche wollen, als auch nur einen Finger für sie zu rühren." und genau DAS musste Charles begreifen, denn sonst verließ er sich wirklich darauf und dann passierte nichts. Er hatte es doch am Strand erlebt... niemand war ihr zur Hilfe geeilt, auch seine Crew nicht, erst als er den direkten Befehl gegeben hätte, ansonsten hätten sie einfach nur schweigend zugeschaut, wie der Rest der feigen Ratten dort.
Jedoch hatte er sichtlich Mühe NICHT die Augen zu verdrehen, als er Charles Weg hörte... Flint musste weg. DAS war ja wieder so typisch für ihn. "Ohja, damit tust du ihr und Nassau bestimmt einen Gefallen." kam es dann ironisch von Jack. "Gott, denk doch einmal nach... du kannst ihn nicht leiden. Verstanden, aber er hat nun mal irgendeine Bedeutung für sie. Also stich ihn aus oder weis ihn in die Schranken, aber Nassau braucht nun mal auch seine Geschäfte um frei zu bleiben. Kapisch?" und das hatte er nun hoffentlich auch verstanden. Er selber wusste noch nicht in welcher Verbindung Flint und Eleanor wirklich standen, aber er war ja nicht blind... ebenso wenig, wenn er Gates und Miss Guthrie beobachtete, da war auf jeden Fall Symphatie und die kam ja nicht von ungefähr, zumal sie alle anderen immer eiskalt abblitzen und auflaufen ließ.
Was den Vater betraf ahnte Jack bereits, was kommen würde. Das war nicht schwer wenn man den anderen kannte. "Ich bin bei dir, doch solltest du vielleicht vorher noch mal eine Nacht mit ihr verbringen und vorher den Handel abschließen und dann erst die Nacht mit ihr verbringen, so die Bindung und sowas zwischen euch stärken." gab er ihm dann nur den Hinweis, denn er konnte sich nicht vorstellen das sie damit einverstanden war, aber er würde Charles helfen, das drückten seine Worte ebenfalls aus. Richard Guthrie würde nicht mehr lange auf Erden weilen. "Ich schau mich mal bei ihm um." denn ein Back Up Plan zu haben war immer ganz gut, für den Fall das alle Stricke rissen.
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#13


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   Charles Vane   NPC2
am 04.01.1715


Charles Blick sprach Bände, wie er das fand, dass Jack ihm hier so ungefiltert die Meinung sagte und aufzeigte, wie die Crew der Ranger wirklich tickte. Er wusste es, wie er so viele andere Dinge auch wusste, aber er wollte es nicht so recht wahrhaben zuweilen. Hatte er sich etwas in den Kopf gesetzt, dann wollte er es auch so haben, umsetzen, erledigen. Oft schon ist es Jack gewesen, der ihm dann aufgezeigt hatte, dass es nicht die beste Lösung war das so zu tun. Auch wenn sie nicht darüber sprachen und ihre Freundschaft keine Liste beinhaltete, auf der so etwas vermerkt wurde, wäre diese doch vermutlich sehr lang gewesen, wenn es sie gegeben hätte. Jack hatte ein Talent dafür im richtigen Moment das Plappern einzustellen und die eine richtige Frage auszusprechen. Und allzu oft zeigte Charles Zögern schon, dass der Zweifel berechtigt war. So auch jetzt, denn er senkte den Blick, während er sich das durch den Kopf gehen ließ. Er traute seiner Crew viel zu, aber tatsächlich hätte er seine Hand nicht für sie ins Feuer gelegt, wenn es um Eleanor ging. Tatsächlich gefiel ihm nicht, was er da von Jack zu hören bekam, aber es war die weitaus realistischere Einschätzung. Sie respektierten ihn, weil er erfolgreich war und sie ihn fürchteten, aber Jack hatte recht: in Eleanor würden sie zuerst eine schöne Frau sehen mit offensichtlichen Reizen. Charles presste die Kiefer aufeinander, denn er hatte oft genug gesehen, wie seine Männer mit ansprechenden Frauen umging. Er nahm sich selbst oft genug nicht aus. Die Crew der Ranger bestand aus Mördern, Halunken und Dieben. Männer, die nichts zu verlieren hatten und nicht aus Männern, die irgendwie durch das System der englischen Krone gerutscht und eher zufällig auf die schiefe Bahn geraten waren. Ein unwilliges „hmmm….“ quittierte Jacks Worte und gab ihm damit recht. es folgte noch ein nachdenklicher Moment, bevor er schließlich meinte: „Gut. Ich soll also selbst für sie da sein.“ Er dachte noch einmal kurz darüber nach. Das war einfacher gesagt als getan. „Ich will, dass Anne sie im Auge behält.“ Denn Anne schaffte es auf eigentümliche Weise ihre Augen immer überall zu haben, bei Tag und Nacht. Sollte ihr etwas auffallen, würde sie Jack oder ihn selbst informieren, darauf konnte er sich verlassen.
„Ich tue der Welt einen Scheißgefallen“, stellte Charles klar, als es um Flint ging und die Tatsache, dass er ihn beseitigen wollte. Doch erneut sah Jack das ganz anders. Charles verschränkte die Arme, als er schließlich auch diesen Einwand verstehen konnte. Die Verbindung der beiden war Charles am Ende vollkommen egal, aber er grinste: „Dann wird es Zeit, dass wir diese Geschäfte übernehmen. Und wir fangen direkt damit an.“ Wie genau das von Statten gehen würde, würde sich zeigen, sobald Jack sich schlau gemacht hatte, worüber die beiden gesprochen hatten so früh am Morgen.
Charles wusste, dass Jack bei einem Thema immer an seiner Seite stehen würde. Er wusste es, seit er ihm das erste Mal im Opiumrausch davon erzählt hatte, bereit sich ein Stück Fleisch aus seinem Körper zu schneiden, um dieses Brandzeichen und seine Vergangenheit loszuwerden. Vermutlich hatte Jack ihm damals das erste Mal das Leben gerettet. Der andere würde seine Entscheidung mittragen und ihm nicht im Weg stehen, wenn er Richard Guthrie in den Tod befördern würde. Dennoch war es gut dessen Versprechen zu hören, dass er bei ihm war. Die Bindung zu Eleanor stärken… Charles nickte. So lange würde er warten, bis Eleanor und er sich so nahestanden, dass sie ihn verstehen konnte. Andererseits: würde sie ihn nicht ohnehin verstehen? Sie war es gewesen, die die Männer am Strand zum Tod verurteilt hatte – zumindest im ersten Schritt. „In Ordnung. Sieh dich um, schau zu, was du herausfinden kannst und ich warte so lange.“ Auch das würde ein Ende haben, denn mit Charles Geduld war es nicht weit her, aber für den Moment galt das als vereinbart. Er legte sein Schwert endgültig weg, um sich nun auf den Weg zum Lagerhaus zu machen. „Ich muss los, Jack, es gilt ordentliche Verhandlungen zu führen.“ Die Düsternis wich ein wenig aus seinem Blick, als er den anderen angrinste.
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