What a nice surprising gift
NPC Eleanor Guthrie am
04.01.1715
Eleanor Guthrie & James Flint
James Flint hat die Zeit im Hinterland genossen. So sehr das Knarzen der Planken unter seinen Füßen und der salzige Geruch der Meerluft zu seinem Leben gehörten, so war es doch schön gewesen Miranda wiederzusehen und gemeinsame Erinnerungen zu teilen, sich nahe zu sein auf diese ganz eigene Art und Weise, die sie verband. Wie immer hatte er ihr einen Teil der Beute mitgebracht. Diesmal ist es kein Buch gewesen, denn der Captain des Schiffes, das sie gekapert hatten, war wohl ein ungebildeter Trottel gewesen. So hatte er sich auch verhalten und er hatte es der Crew überlassen unter Gates Führung kurzen Prozess mit den Männern zu machen. Nach dem vorangegangenen Gefecht war ohnehin kaum noch einer am Leben gewesen. Diesmal hatte er Miranda etwas für Frauen viel kostbareres mitgebracht: nach Rosen und Lavendel duftende Seife. Doch an diesem Morgen, noch bevor die Sonne über die Baumwipfel gestiegen war, hatte ein Bote das gut verborgene Haus erreicht. Flint war mit nachdenklicher Miene nach draußen getreten, denn auch wenn der Mann aus seiner eigenen Crew kam, wollte er ihn nicht im Haus haben. Das waren zwei Welten, die er nicht miteinander vermischen wollte, wenn es nicht um Leben und Tod ging. Er hätte das Gefühl gehabt sein Zuhause auf eine merkwürdige Art zu beschmutzen und zu entehren, Miranda zu viel zuzumuten. Die Botschaft war kurz, aber umso interessanter gewesen.
Er war den Fragen Mirandas ausgewichen bei ihrem einfachen Frühstück, das durch die einseitige Unterhaltung recht schweigsam verlaufen war, aber er sprach ungern über die Dinge, die für ihn noch keinen rechten Sinn zu ergeben schienen und die Nachricht von Gates konnte alles und nichts bedeuten. Sie beinhaltete tote Sklavenhändler, Eleanor Guthrie, ein Schiff für ihn... und Charles Vane, diesen nichtsnutzigen Lump eines Captains, den er nicht mehr hier zu sehen gehofft hatte. Wo er auftauchte, gab es Ärger. Sollte er dahin verschwinden, wohin Teach gegangen war. Er wollte die Geschichte selbst hören und so brach er kurz nach dem Frühstück auf, um nach Nassau zu kommen.
Dort war es noch ruhig in den Straßen. Die Geschäfte begannen eben ihre Türen zu öffnen, aber aus dem Bordell war nichts zu hören und auch sonst fehlte der Lärm in den Straßen. Ein Betrunkener, der vom Vorabend übrig geblieben war, torkelte Richtung Strand und übergab sich lautstark in eine Gasse. Flint betrat die Taverne und sah sich um, während ein streunender Hund hinter ihm durch die Türe schlüpfte. "Wir haben geschlossen", war eine Stimme aus dem oberen Stock zu hören und als er nach oben blickte, war es Mr. Scott, der zu ihm herunterblickte und ihm freundlich zunickte, als er ihn erkannte. "Ich habe eine Nachricht erhalten und habe das Bedürfnis darüber zu sprechen", entgegnete Flint und blieb, denn er wusste, dass Eleanor fleißig, zielstrebig und vor allem geschäftstüchtig war. "Vielleicht könntet Ihr Eleanor Bescheid geben, dass ich warte." Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. Er hatte genug Anstand, um hier unten zu warten für den Fall, dass Eleanor noch nicht bereit war jemanden zu empfangen. Scott nickte ihm zu und verschwand.
Charles hatte nicht mehr über das sprechen wollen, was seine Vergangenheit gewesen war und er hatte auch nichts mehr zu Eleanors Vater gesagt oder ihrem Plan sich darüber Gedanken zu machen, wie sie ihm die Macht wegnehmen konnte. Er hatte dazu nichts sagen müssen, denn er wusste schon, wie es gehen würde und würde sie zu einem anderen Schluss kommen oder zu lange zögern, würde er das selbst in die Hand nehmen. Ruhe hatte sie aber dennoch nicht finden können in seinen Armen, denn er hatte ihr für den Rest der Nacht gezeigt, was es war, was er von ihr haben wollte. Bis sie beide vollkommen erschöpft und eingeschlafen waren.
So hat Charles noch tief und fest geschlafen, als die Dämmerung des Morgens im Begriff war die Nacht zu vertreiben und die Flut zurückkehrte, um der Insel Land abzutrotzen. Das Fell, das er irgendwann im Halbschlaf herangezogen hatte, um es Eleanor so angenehm wie möglich zu machen, noch immer halb über seinen Körper gedeckt. Ruhiger Schlaf war es, in der er mit ihr in den Armen gefallen war und da waren keine Erinnerungen oder Träume gewesen.