You're such a fucking asshole
Es gab einige Dinge, de Charles hasste wie die Pest, wenn sie in seinem Leben passierten und dazu gehörte auch Langeweile. Dieses lähmende Gefühl, wenn der Alltag geprägt war von den immer gleichen Abläufen und Handgriffen. Ein Grund warum er sich auf See so wohl fühlte, denn dort war niemals ein Tag wie der andere. Und so musste er zugeben, dass ihm die Provokation, mit der Eleanor sich ihm so überraschend entgegenstellte, durchaus gefiel nachdem er das erste Erstaunen überwunden hatte. Mehr noch war es die Mischung aus unterschiedlichen Dingen, die sich in ihrem Verhalten widerspiegelten. Sie verhielt sich nicht wie eine billige Hure, die schon alles erlebt hatte, sondern war noch unschuldig und wohlerzogen genug, um ein wenig zu erröten bei der ganzen Sache, aber gleichzeitig war da ein Selbstbewusstsein, das er so noch nicht kannte und ihre Schlagfertigkeit zu etwas machte, das sicher nicht nur ihn sprachlos zurückließ. Auch wenn er oft mit Brutalität auf Provokation reagierte, machte es Eleanor in diesem Moment nur umso begehrenswerter. An einem anderen Tag, in einer anderen Situation, mochte das anders aussehen und dann würde auch seine Reaktion anders ausfallen. Er gehörte nicht zu den Männern, die davor zurückschreckten Frauen gleich hart anzufassen wie Männer, sie zu schlagen oder sie anderweitig hart in ihre Schranken zu weisen.
Auf dem Weg in Eleanors Büro hatte Charles zumindest so viel Zeit, um seinen Verstand soweit zu sortieren, dass er nicht nur verstand, was da eben bei der Verhandlung geschehen war, sondern auch, dass Eleanor hier etwas klargemacht hatte. Das Lagerhaus war ihr Schiff und sie führte das Kommando. Sie gab die Befehle und entschied welche Prise es wert war gut gezahlt zu werden. Verhandlungen hatte Teach stets alleine geführt, auch wenn Charles dabei gewesen war. Richtig gelernt hatte er es nie. Und dann, als sich alles verändert hatte, war er jahrelang nur mehr einer von vielen gewesen in den Crews, ohne besonderen Platz wie unter seinem väterlichen Freund. Auch dort hatte er nichts gelernt, wenn es um solche Themen gegangen war. Und dann, als Captain des Schiffes schlug er sich durch. Verkaufte die Waren so gut es ging und sein Glück war dabei immer gewesen, dass sie reiche Beute gemacht hatten und die Männer über viel Geld verfügen konnten. Nicht dank seiner Verhandlungen, sondern aufgrund der puren Masse an Beute. Jetzt gerade sah es zum ersten Mal anders aus und er musste tatsächlich lernen wie das funktionierte. Er musste sich mit Preisen auseinandersetzen und er musste vor allem jemanden haben, der rechnen konnte. So schnell wie Eleanor.
Hätte Eleanor ihre Gedanken ausgesprochen, hätte Charles sie vermutlich fragend angesehen, denn für ihn war hier alles längst geklärt: was da zwischen ihnen war, was das für ihre Zukunft bedeutete und auch was er in den nächsten Schritten gedachte zu tun. So erkannte er den Grund nicht, warum Eleanor ihn ins Büro zitieren hätte sollen, wenn es denn nicht genau deswegen war, was sie nun hier taten: körperliche Nähe auszutauschen. Natürlich, die Verhandlungen waren nicht gut gelaufen für ihn und er musste das lernen. Er war gewillt, das mit ihr z üben – wobei er das, wie man eben sehen konnte, sehr großzügig auslegte. Er spürte, wie ihre Gegenwehr dahinschmolz und sie sich schließlich an seinen Körper schmiegte. Sofort drängte seine Zunge vorwärts und nahm ihr auch hier jede Möglichkeit sich auch nur ansatzweise behaupten zu können. Eleanor schmeckte weich, warum und süß. Seine Bartstoppeln kratzten über ihre weiche Haut und da war ein Grinsen auf seinen Lippen, als er ihr leises Stöhnen hörte, ohne dass er den Kuss löste. Erst als Eleanor versuchte etwas zu sagen, sah er ihr tief in die Augen, so nahe wie sie sich waren. „Sssch….“ Die Aufforderung wurde von einem kleinen Kopfschütteln begleitet und sein Grinsen wurde breiter, ließ die Augen funkeln, die vor Lust tiefblau waren wie das offene Meer, als er schon ihren Rock nach oben schob, ungeduldig, um ihn schnell aus dem Weg zu haben und nur einen Moment später fanden seine Finger den Weg zwischen ihre Schenkel und drangen in sie ein, ohne Eleanor dabei auch nur einen Atemzug lang aus den Augen zu lassen, denn er wollte jede noch so kleine Reaktion sehen.