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War das ein Fehler, Charles?
#8


War das ein Fehler, Charles?
   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 03.01.1715


Charles war froh, dass Eleanor verstand, wie es um all diese Träume bestellt war und warum er sie so nicht haben konnte. Denn er hätte nicht vermocht zu sagen warum, aber es war ihm wichtig, dass sie es nicht einfach als Ablehnung empfand, dass es ihm nicht vollkommen gleichgültig war, was sie haben wollte, sondern dass sie verstand, dass er ihr das nur bedingt geben konnte, weil er nicht recht wusste, wie er an diesen Punkt kommen sollte, an dem sie bereits war mir ihren Träumen, die seit Jahren hatte. Mit denen sie aufgewachsen war.
Und trotzdem ging es nicht nur um Träume, sondern auch um Erwartungen. Erwartungen, die er vielleicht nicht erfüllen konnte, weil er sich weigerte auch nur noch einmal in seinem Leben nicht vollkommen frei zu sein. Zu akzeptieren, dass er eben war wie er war, das war eine Sache, aber auch zu akzeptieren, dass er sie deshalb vielleicht eines Tages im Stich lassen würde, war eine ganz andere. Doch auch das schien Eleanor zu verstehen, als sie einräumte, dass er niemals um sein Leben betteln würde. Nicht für sie, nicht für ein Kind. Er hatte nicht gewusst wie wichtig ihm das war, bis er ihre Worte gehört hatte. Noch immer lag sein Blick ruhig auf ihr und man hätte ihm diese Erleichterung nicht ansehen können, wäre da nicht das kleine Lächeln gewesen, das das Blau seiner Augen wärmer erscheinen ließ, als Eleanor einräumte, dass sie das auch niemals verlangen würde. Entschied er stolz zu sterben als feige zu leben, würde sie ihn nicht verfluchen. Fühlte er so etwas wie Dankbarkeit, die sich zu all der Erleichterung mischte? Wenn ja, dann zeigte er sie in einem erneuten Kuss, der zärtlich ausfiel. Und gleichzeitig wurde er wieder nachdenklicher, als er hörte, was es für Eleanor bedeuten würde, wenn ihr Traum wahr werden würde. Charles begann zu verstehen. Nicht die Entstehung eines Traumes, aber warum man daran festhielt, obwohl es nicht real war. Sie wollte ihm nicht im Weg stehen und gleichzeitig bot es einen Weg mit eben dieser Entscheidung umzugehen. Er hatte das Gefühl, dass er dem nicht im Wege stehen konnte, denn er verstand, dass es mehr als eine Sehnsucht war. "Nicht in Stein gemeißelt, aber dennoch mehr als eine Sehnsucht."
Er blieb nachdenklich, denn das ließ sich nicht so einfach von der Hand weisen. Da war ihre weiche Hand auf seiner rauen Wange, die sich so wunderbar anfühlte - beinahe selbst wie ein Traum. Dass es mehr als eine Sehnsucht war, bestätigte sich, als Eleanor weitersprach. Er verstand sie besser, als sie vielleicht annehmen mochte und trotzdem fragte er erst einmal: "Was ist so falsch daran im Heute und im Morgen zu leben?" Keine Pläne zu machen und keine Verpflichtungen einzugehen. "Das macht uns frei... frei von allem. Frei von dem Joch, unter das uns England unterwerfen wollte und noch immer will. Vielleicht dauert das Heute und das Morgen bis an unser Lebensende, Eleanor." Und doch wusste er insgeheim wovon sie sprach, denn es gab Dinge, die er bereute. Das war der Grund, warum er seine Hand auf ihre legte und sie gegen seine Brust drückte.
Charles sah Eleanor an und zögerte einen Moment, doch dann tat er das, was Eleanor sagte, ganz egal ob sie die Aufforderung so wörtlich meinte. Er schloss die Augen und versuchte zu sehen, aber da war... nichts. Er zog die Augenbrauen zusammen, denn bestimmt musste er sich nur mehr anstrengend. Doch je mehr er es versuchte, des tiefer wurde die Schwärze vor seinen Augen. Er hatte also keine Sehnsüchte. Wo Eleanor ein Bild hatte, hatte er nichts. Er öffnete die Augen und schenkte ihr ein Lächeln und seine Finger drückten ihre Hand ein wenig. Sie musste das nicht wissen, denn es ging auch ohne Träume, da war er sicher. "Ich will nicht, dass du irgendetwas bereust, Eleanor. Nicht meinetwegen." Er nahm ihre Hand und drückte ihr einen Kuss darauf, denn was er ihr hier anbot, war ihren Traum zu leben. Das war sein Kompromiss.
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RE: War das ein Fehler, Charles? - von Charles Vane - 28.06.2023, 19:00

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