Not your fucking business
Charles Blick verdüsterte sich nur noch mehr als Eleanor meinte ihm erklären zu müssen, was Freundschaft bedeutete, denn er wusste sehr genau, was Freundschaft hieß. Sie konnte einem das Leben retten und sie konnte den Tod bedeuten – und wenn sie klug war, dann wog sie sehr genau ab, was das bringen würde, was sie meinte mit Max zu teilen. Denn in der Tat sah Charles in ihr nichts anderes als eine Hure, die sich in Dinge einmischte, die sie nicht nur nichts angingen, sondern die ihm auch das Leben schwer machten! „Erklär du mir nichts von Freundschaft. Würde sie mir nichts bedeuten, wäre ich nicht bei ihr gewesen.“
Es wurde nicht besser als Eleanor weitersprach. Eleanor musste doch verstehen, dass es vollkommen gleichgültig war WARUM sich jemand in seine Angelegenheiten mischte. Es zählte am Ende doch nur, DASS sie es eben getan hatte auf eine Art und Weise, die ihm schadete und darauf musste er reagieren. Warum konnte sie das nicht verstehen? Oder konnte sie es am Ende doch? Dass hier etwas gehörig falsch lief, hatte er, als sie ihm Schuld unterstellte, weil er Beute machte. „Was hat…“ – das damit zu tun? Aber er konnte die Frage nicht zu Ende stellen, denn sie fuhr bereits fort und als sie auf ihn zutrat, standen sie sich nahe gegenüber. Die Bestätigung, dass das hier aus dem Ruder lief, kam, als plötzlich Jack ins Spiel kam. Charles presste wütend die Kiefer zusammen, so dass man die Zähne knirschen hörte, denn verflucht, das hier war so viel mehr als eine Auseinandersetzung, eine Uneinigkeit oder ein handfester Streit! Eleanor tat, was sie immer schon so gut gekonnt hatte: sie setzte die einzige Waffe perfekt ein, mit der sie so viel besser umgehen konnte als er: Worte. er verstand sehr wohl, was sie ihm hier androhte und das war zwar nicht gut für ihn, aber viel mehr noch war es lächerlich! Wie schwer konnte es sein auf den Handelsrouten auch reiche Beute ohne ihre Hilfe zu machen. Er hatte sie bisher auch nicht gebraucht. Und die Männer konnten den Rum trinken, den sie erbeuteten. Wozu die Taverne überhaupt aufsuchen?
Als sie sich abwandte, packte er sie am Arm und zwang sie so ihn anzusehen. Sein Griff war in der Wut fest genug, um schmerzhafte Abdrücke zu hinterlassen an ihrem Arm. „Vorsicht, Eleanor, hör auf mir zu drohen“, kam es rau und dunkel von ihm. Vielleicht bekam sie eine erste Ahnung davon, wie das Gespräch mit Max gelaufen war. „Keiner meiner Männer mischt sich in deine Angelegenheiten ein. Weder Jack noch einer der anderen. Und hör auf, mich wie einen Idioten zu behandeln! Es gibt einen Unterschied zwischen Freundschaft und dem Eigennutz einer Hure. Wenn du das nicht siehst, bin nicht ich es, der keine Ahnung von Freundschaft und Loyalität hat!“