Das ist kein neuer Anfang Max
Eleanor Guthrie NPC am
04.01.1715
Max & Eleanor
Charles konnte wunderbar mit Worten umgehen, wenn er Befehle brüllen oder jemandem drohen konnte. Wenn er andere Männer vor sich hatte, gleich ob Piraten, Geschäftsleute oder Adlige. Wenn es Frauen waren, die er gegen Geld einlösen oder mit denen er schlafen wollte. Aber Eleanor war anders. Er kannte niemanden, der so war wie sie. Diese Mischung aus Klugheit und Durchsetzungsvermögen gepaart mit ihrer Schönheit und dem Wunsch Zeit mit ihr zu verbringen, kannte er so nicht und wie er es auch drehte, sie schaffte es allzu oft, dass er einfach nicht mehr richtig auf den Punkt bringen konnte, was er eigentlich sagen wollte oder sie ihm mit ihren eigenen scharfen Argumenten den Wind aus den Segeln nahm. Er konnte nichts dagegen tun. Genauso wenig konnte er sich entschuldigen, denn das gehörte sicher nicht zu seinen Aufgaben als Captain. Wer sich entschuldigte, war schwach und wer Schwäche zeigte, verlor seine Crew. Und doch wusste er, dass er das tun sollte. Umso mehr hoffte Charles, dass Eleanor die Geste verstand als er ihr ein Lächeln schenkte. Für einen kurzen Moment glaubte er schon, dass Eleanor nicht darauf eingehen würde, doch dann kam sie ihm entgegen und er erwiderte die Umarmung sofort, um sie nahe bei sich zu halten.
Charles grinste ein wenig als sie ihm versicherte sich unterzuordnen, wenn sie mit ihm auf der Ranger sein würde. „Du wirst niemals mit mir mitfahren“, meinte er schließlich mit hochgezogener Augenbraue, aber es war ihm anzuhören, dass es nicht böse oder ablehnend gemeint war. „Weibsvolk an Board bringt nur Unglück. Das kann ich nicht machen. Die Männer würden uns beide von Board werfen“, lachte er und ahnte nicht einmal ansatzweise, wie falsch er damit lag, dass das nicht geschehen würde. Allerdings verstand er genau, was Eleanor ihm hier sagen wollte und das rechnete er ihr hoch an. Sie würde ihn nicht vor seinen Männern bloßstellen und ihn zwingen Schwäche zu zeigen in dem er vielleicht ihre Seite wählen musste.
Es wurde wieder ernster als Eleanor von den Unterschieden sprach, die sie nicht erkennen konnte heute und von der Gewissheit, die so wichtig war. „Jack hat mir bereits die Meinung gesagt über mein Verhalten heute und darüber wie ich Dinge bei dir nicht durchsetzen kann. Eleanor, ich wollte dich weder verletzen noch dir Angst machen.“ Ob das wohl als Entschuldigung durchging? Bestimmt. Wenn nicht, dann tat es mit Sicherheit sein Kuss, denn der fiel vorsichtig und sanft aus. Als Eleanor von Max und Flint sprach, atmete er nur tief ein, um nicht sofort wieder etwas gegen die beiden zu sagen, ganz gleich wie schwer es ihm auch fiel. Erneut kam ein Kuss, diesmal von Eleanor und er erwiderte ihn nur zu gerne, ließ ihre Worte einfach so stehen. Die Tatsache, dass er ihr nicht sofort ins Wort gefallen war, sprach Bände. Er versuchte sie zu verstehen und zu akzeptieren, was sie da sagte. Auch wenn da eine Entschuldigung von Eleanor kam, hätte Charles sie nicht gebraucht. „Du bist so klug, Eleanor, und du siehst es trotzdem nicht?“ fragte er dann aber nach, weil sie nicht erkannte, was Max hier tat und strich ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Aber abgesehen davon, hatten sie noch etwas anderes zu besprechen. „Wir müssen uns über etwas anderes unterhalten, Eleanor. Wichtiger als Max.“ Er hatte ihren Vater nicht vergessen, aber das wollte er ungern hier auf der Straße tun.