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Not your fucking business
#41


Not your fucking business
   Charles Vane   Eleanor Guthrie
am 04.01.1715


Der Konflikt zwischen ihnen steigerte sich immer mehr, schaukelte sich mit jedem Wort nur noch mehr hoch, obwohl er am Anfang nichts mit ihnen beiden direkt zu tun gehabt hatte. Charles schüttelte den Kopf, als Eleanor ihm so scharf erklärte, dass er ihre Freunde nicht zu bestimmen hatte. Das tat er nicht. Das wollte er nicht tun! Er wollte, dass sie endlich verstand worum es hier ging. Doch als sie dann mit Kompromissen um die Ecke kam, starrte er Eleanor einen Moment nur verblüfft an. Und als wäre es noch nicht genug, musste sie auch Flint erwähnen! Diese dumme Hure war eine Sache, aber Flint... "Ich hätte also mit dir sprechen sollen, damit du zufrieden bist? Was, VERFLUCHT, denkst du denn, wie lange ich noch Captain wäre, wenn ich EINE FRAU brauche, die die Dinge für mich regelt?! HM?! Keine zwei Tage würde es dauern, bis die Männer einen anderen finden!" Egal, was Max nur für sie bedeutete oder nicht für sie bedeutete, DAS musste sie doch sehen, denn sie hatte schon lange genug mit Piraten zu tun. Ihr ganzes Leben lang, um genau zu sein. Dass die Zweifel, die Max gestreut hatte, bereits mehr Schaden angerichtet hatten, als er gedacht hätte, kam ihm dabei nicht in den Sinn. "Und komm mir nicht mit Flint. Sagst du ihm auch, was er zu tun oder zu lassen hat? Regelst du SEINE Angelegenheiten für ihn?" Er lacht frustriert und wütend auf. "Vermutlich. Darum hängt er an deinem Rockzipfel."
Charles hatte nie gelernt Wut, Angst und Frust mit Abstand zu betrachten und zu sortieren, um ruhig damit umzugehen. Nie hatte ihm jemand erklärt, wie er mit der quälenden Angst als Kind umgehen sollte, bevor die Schläge kamen. Die Angst war zu Frust geworden und schließlich zu Wut über die eigene Machtlosigkeit. Und so hatten sich all diese Gefühle irgendwann kanalisiert in unkontrollierter Brutalität. Brutalität, die ihm Respekt verschafft hatte und einen Namen. So war das schnell zu einem Kreislauf geworden, in dem er sich sicher bewegte. Machtlosigkeit löste Brutalität aus, die noch mehr Machtlosigkeit auslöste, wenn sie das Problem nicht sofort löste und damit noch mehr Brutalität. So ging es immer weiter, bis es unschön endete - für die anderen.
Dieser Kreislauf führte auch dazu, dass er Eleanor hier so brutal gepackt hielt. Im Grunde war es pure Machtlosigkeit, die er unter der Wut empfand. Mit einem Ruck zog er sie ganz nahe zu sich heran. "Du hast ja keine Ahnung, was Gewalt wirklich bedeutet, Eleanor und ich warne dich, mach so weiter, wenn du es herausfinden willst." Für einen quälend langen Moment war nicht klar, was er als nächstes tun würde, vielleicht tatsächlich ihr mit einem Schlag den Mund verbieten, doch dann ließ er sie los und es wirkte beinahe so, als müsste er sich dazu zwingen. "Geh." Charles bewegte sich keinen Schritt von Eleanor weg, aber er hielt sie nicht mehr fest. Sein Blick lag düster auf ihr und sie würde das gefährliche Funkeln sehen können, das verriet wie schnell das hier vollkommen eskalieren konnte, wenn sie einen falschen Schritt machte. "GEH... zu deiner Freundin." Er spuckte das Wort beinahe aus.
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#42


Not your fucking business
   Charles Vane   Eleanor Guthrie
am 04.01.1715


Mit seinen nächsten Worten machte Charles mehr kaputt, als er sich dessen wohl gerade bewusst war. "Es ging nicht darum etwas für dich zu regeln und auch nicht darum, dass ich dann zufrieden bin..... aber ich hätte mit Max reden können, während du dich mit deiner Mannschaft unterhältst, oder viel mehr mit Anne. Denn ich mag zwar NUR EINE FRAU SEIN, aber ich bin nicht Teil deiner verfickten Mannschaft." nur eine Frau. Wie oft hatte sie die Worte von ihrem Vater hören müssen und das schlimme war das Charles das wusste. Sie hatten sich darüber unterhalten, hatten sich darüber ausgesprochen. Nicht gut genug, weil sie nur eine Frau war.... Nein, Charles braucht keine Frau, die irgendwelche Angelegenheiten für ihn regelte, aber er war eben auch nicht ihr Captain und sie nicht irgendein bescheuertes Mitglied seiner Crew.
Das er Flint nicht leiden konnte, wurde in seinen Worten nur noch um so deutlicher, aber er hatte auch keine Ahnung von dem, was zwischen Flint und ihr geregelt wurde. Sie hatten eine reine geschäftliche Beziehung, sie hatten einen Deal, von dem Charles ebenfalls keine Ahnung hatte und sie gab ihm durchaus auch mal Hinweise, wenn es um die Handelsrouten ging, aber Flint konzentrierte sich mehr auf die Suche nach der Urca. In der ganzen Zeit, hatte sich irgendeine schräge Freundschaft zwischen ihnen entwickelt, aber jeder hielt sich aus dem Leben des anderen heraus. Dennoch war er ihr wichtig und ja, sie bewegte sich lange genug unter Piraten um sich aus Sachen herauszuhalten, aber sie hatte ja auch nicht mit einem einzigen Wort erwähnt, dass sie vorhatte mit einem seiner Crewmitglieder zu sprechen, sondern lediglich mit ihrer Freundin, damit es einen anderen Weg gegeben hätte, der sie vielleicht mit einbezog, und nicht sie aussen vor ließ, weil sie eine Frau war.
Bei seiner Drohung hingegen, zog sie die Augenbrauen zusammen und zwang sich erst einmal dazu, den Mund zu halten. Innerlich bis 10 zu zählen, denn das hier lief gerade absolut aus dem Ruder. Doch bedrohen ließ sie sich ebenso wenig wie er. "Vielleicht solltest du erst einmal lernen Unterschiede zu machen, denn sonst sind wir schneller wieder an diesem Punkt, als du bis drei zählen kannst. Wenn du das nicht kannst, dann brauchen wir uns über gar nichts mehr zu unterhalten." machte sie ihm dann ebenso klar und deutlich, als er sie dann losließ.
Eleanor unterdrückte den Drang sich über den Arm zu streichen, stattdessen drehte sie sich ohne einen weiteren Blick auf Charles um und verließ das Zelt, denn zum einen wollte sie wirklich nach Max sehen und zum anderen brauchte sie erst einmal Abstand von ihm, um ihren Kopf wieder zu klären.

Szenenende

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