Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.

Das ist kein neuer Anfang Max
Max & Eleanor
#11


Das ist kein neuer Anfang Max
   Eleanor Guthrie   NPC
am 04.01.1715
Max & Eleanor


Ob sie wollte oder nicht, doch Eleanor konnte nicht verhindern das Zweifel gestreut waren. Nichts was sie wirklich bewusst tat, denn sie wollte nicht an Max zweifeln. Doch sie konnte es nicht abschalten. Im Moment, hätte sie gerne den Raum gehabt um darüber wirklich nachzudenken, oder auch ihre Gedanken zu sortieren. Doch dafür hätte sie Max jetzt alleine lassen müssen und irgendwie, erschien ihr auch das wieder verkehrt. Es war wie eine Zwickmühle in die sie sich selber gebracht hatte, ohne zu wissen woher der Wind kam oder welche Richtung sie nehmen sollte oder musste. Vor allem, weil sie nicht damit gerechnet hatte, das Max derartige Provokationen losließ, in dem Wissen was folgen würde, denn alles andere wäre dumm gewesen und man konnte sicher einiges von ihrer Freundin behaupten, doch dumm war sie nicht. Und dennoch hatte sie so gehandelt, hatte bewusst auch Gewalt in Kauf genommen... wofür? Wofür das alles? Das war eine Frage, die sich Eleanor noch nicht beantworten konnte, für die sie jetzt eigentlich Zeit zum Nachdenken gebraucht hätte, denn die Antwort auf diese Frage lag sicher irgendwo in Max Worten.
War es unvernünftig was Charles bei ihr getan hatte, wie weit er gegangen war? Mit Sicherheit, aber Eleanor war auch niemand der nun gleich wie ein Strohhalm bei einem Griff zusammenbrach oder sich nun in irgendeiner Ecke verstecken musste. Grobheit war ihr durchaus kein Fremdwort, und das war es auch Max nicht. Und so ängstlich, wie sich Max hier gerade zeigte, war sie im Grunde auch gar nicht. Sie schwieg, auch als ihre Freundin zusammenzuckte, denn im Moment wusste sie nicht mal was echt war oder nicht. Daher wanderte ihr Blick zu Charles, als er sie aufforderte. Zumindest hatte er die Tür nicht eingetreten, das konnte sie ihm schon mal zu Gute halten, denn das wäre nun tatsächlich unnötig gewesen, selbst für ihn. Ihr Blick war noch immer nachdenklich in sich gekehrt, als sie ihm zunickte und sie sich von Max löste, damit sie sich erheben konnte. Das er hier drinnen nicht mit ihr sprechen wollte, konnte sie sogar nachvollziehen und ein Teil von ihr war sogar dankbar dafür, denn sie hätte nicht einmal einschätzen können, wieviel Offenheit hier drin überhaupt möglich gewesen wäre. "Lass uns nach unten gehen." kam es dann ruhig von ihr, denn sie würde sicherlich auch nicht im Bordell mit ihm reden. Daher ging sie die Stufen hinunter, während ihre Gedanken noch immer um all das kreisten, um den Streit, um das mit Max.
Sie wandte sich ihm erst wieder zu, als sie dann endlich unten auf der Straße waren, in einer ruhigen Ecke, die nicht gleich jedermann die Möglichkeit gab zuzuhören. Die Arme hatte sie vor der Brust verschränkt, als sie dann vor ihm stand und ihn abwartend, nachdenklich ansah. Auf das wartete, was nun kommen würde, dennoch war ihr eine gewisse Vorsicht anzumerken, denn sie hatte nicht vor, sich gleich die nächsten dunklen Abdrücke einzuhandeln und nach dem Gespräch wie Max auszusehen. "Du wolltest reden." erinnerte sie ihn leise.
Zitieren
#12


Das ist kein neuer Anfang Max
   Eleanor Guthrie   NPC
am 04.01.1715
Max & Eleanor


Charles kniff die Augen zusammen als Max sichtlich Angst zeigte. Gut so – zumindest wäre das sein Gedanke gewesen, wenn er es ihr geglaubt hätte. Er hatte Jacks Worte noch im Ohr, dass sie eine falsche Schlange war. Er wandte sich schließlich von Max ab und sah Eleanor an, die wenig begeistert über sein Auftauchen wirkte, aber immerhin nickte als er sie um eine Unterredung bat. Immerhin stimmte sie zu, denn Charles hätte durchaus mit Ablehnung oder mehr Wut gerechnet nach allem, was vorgefallen war und was Jack ihm eben aufgezeigt hatte. Wieder einmal.
Er trat zur Seite, damit Eleanor durch die Türe nach draußen treten konnte und ein letzter Blick auf Max verhärtete die Fronten zwischen ihnen nur noch mehr, denn nun lag da keinerlei Angst mehr im Blick der anderen, sondern nur Abneigung, wenn nicht gar Hass, während er sie seinerseits kalt und desinteressiert betrachtete. Auch wenn Charles nicht in vollem Ausmaß verstand war für ein Spiel Max hier spielte, verstand er doch zumindest ihre Beweggründe und was sie hoffte zu erreichen. Allerdings bezweifelte er, dass Eleanor das hören wollte oder ihm einfach nur glauben würde. Er folgte ihr die Treppen nach unten und verließ mit ihr das Bordell.
Eleanor hatte die Taverne oder ihr Büro mit keinem Wort erwähnt und doch hatte er irgendwie angenommen, sie würden genau dorthin gehen. Stattdessen steuerte Eleanor eine Ecke in der Häuserzeile an, wo sie en wenig für sich waren im Trubel Nassaus. Das brachte ihn einen Moment aus dem Konzept – wie so oft, wenn Eleanor etwas tat. So sah er sich schon von ihr erinnert, was er denn eigentlich wollte und er zog die Augenbrauen unwillig zusammen. Trotzdem machte er einen Schritt auf sie zu und streckte schon die Hand nach ihr aus als er die verschränkten Arme sah und ihren Blick der vieles vermittelte, aber sicher nicht, dass sie ihn zur Nähe auffordern wollte. „Was ich vorhin gesagt habe… ich dachte, ich…“ Warum klang er in ihrer Gegenwart so oft noch wie der unbeholfene junge Mann, der er damals bei ihrem ersten Treffen am Strand gewesen war?! Abgesehen davon war entschuldigen nun wirklich nicht seine Stärke. „Ich mache Unterschiede, Eleanor und du bist nicht Teil der Crew. Darum ging es mir nie.“ Nun streckte er doch die Hand aus und seine Finger legten sich auf ihr Kinn, um den Kopf ein wenig zu drehen, damit er die malträtierte Stelle betrachten konnte. Sein Daumen fuhr zärtlich darüber, bevor er sie wieder losließ. Das würde schnell abheilen, aber dennoch schenkte er ihr ein entschuldigendes Lächeln.
Zitieren
#13


Das ist kein neuer Anfang Max
   Eleanor Guthrie   NPC
am 04.01.1715
Max & Eleanor


Was er vorhin gesagt hatte.... nun, Charles hatte so einiges gesagt. Eleanor hätte ihn gerne gefragt, wovon genau er eigentlich gerade sprach, aber sie wusste das er oft genug mit Worten zu kämpfen hatte. Das es ihm schwerer fiel etwas auszudrücken, als zum Beispiel ihr. Wenn sie etwas sagen wollte, dann tat sie es, denn sie hatte früh gelernt mit Worten umzugehen. Daher bedrängte sie ihn hier auch nicht weiter, denn das wäre mit Sicherheit wieder in die falsche Richtung gegangen. Auch, wenn es die Worte von vorhin nicht besser machte.
Er wollte einen Schritt auf sie zugehen, dass erkannte sie durchaus und das nicht nur daran, dass er sich tatsächlich auf sie zubewegte und ihr ein entschuldigendes Lächeln schenkte, sondern auch anhand seiner Worte. Mit einem leisen Seufzen machte sie es ihm gleich und löste ihre verschränkten Arme um auf ihn zuzugehen. Manchmal konnte er wirklich ein Idiot sein und das war nicht einmal böse oder abwertend gemeint. So überbrückte sie den letzten Abstand und schlang einfach die Arme um seine Hüfte, während sie ihren Kopf an seine Schulter bettete. "Ich mache ebenso Unterschiede Charles. Wenn ich wirklich einmal mit dir mitfahre, dann bist du der Captain und dann habe ich mich unterzuordnen, das ist vollkommen in Ordnung und damit kann ich auch umgehen." begann sie dann, denn auch in der Hinsicht wollte sie ihn beruhigen, sie konnte durchaus unterscheiden wann sie bei ihm war. Auch wenn es ihr vermutlich schwer fallen würde, nicht zu widersprechen, aber sie wusste auch wann es angebracht war sich unterzuordnen und auf seinem Schiff war das auf jeden Fall so, denn sonst konnte es durchaus zu Komplikationen mit der Mannschaft kommen.
Eleanor hob ihren Kopf ein Stück weit, sodass sie Charles direkt ansehen konnte. "Es war mit Sicherheit nicht das letzte Missverständnis und der letzte Streit zwischen uns Charles. Doch gerade in diesen Momenten, brauche ich auch diese Gewissheit, dass du diese Unterschiede machst und auch, dass ich sie erkennen kann. Denn heute habe ich sie nicht erkannt. Deine Welt besteht aus Furcht und Brutalität mit der du dich durchsetzt, doch meine nicht. In meiner Welt benutzt man Worte. Mir ist bewusst dass auch ich mich damit zurückhalten muss, wenn es um dich geht, doch du solltest dich auch mit deiner Gewalt zurückhalten, wenn es um mich geht. Und ebenso ist es mit den Freundschaften. Du hast dir in den letzten Jahren deine Freundschaften zu Jack und Anne aufgebaut, sie geben dir Rückhalt und stützen dich. Und ich habe mir in den letzten Jahren, die Freundschaften zu Max und Flint aufgebaut, ich weiss das sie dir nicht gefallen und das du sie vielleicht auch nicht verstehen magst, aber sie sind mir wichtig. Und im Moment stehe ich in diesem Punkt genau zwischen den Fronten. Gerade wenn du dich von Max provozieren lässt... und ja, ich weiss inzwischen dass sie dich provoziert hat, denn sie wusste genug von deinem Temperament, als dass sie damit hätte rechnen müssen, dass es bei ihren Worten umschlägt in Gewalt. Gerade weil es um mich geht. Denn es ist das eine ob ich mit dir über so etwas spreche, oder ob sie es tut. Auch wenn mir der Grund noch nicht ganz klar ist, worauf sie es da eigentlich angelegt hat." gab sie dann kopfschüttelnd zu, denn diesen Grund hatte sie tatsächlich noch nicht erfasst. Dennoch legte sie beide Hände an seine Wangen und zog sein Gesicht zu ihr runter, ehe sie kurz aber sanft ihre Lippen mit seinen vereinte. "Es tut mir leid, dass ich wegen Max so ausgeflippt bin." kam nun auch von ihrer Seite eine Entschuldigung, doch das machte es am Ende nicht wirklich einfacher.
Zitieren
#14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.09.2023, 11:59 von Charles Vane.)


Das ist kein neuer Anfang Max
   Eleanor Guthrie   NPC
am 04.01.1715
Max & Eleanor


Charles konnte wunderbar mit Worten umgehen, wenn er Befehle brüllen oder jemandem drohen konnte. Wenn er andere Männer vor sich hatte, gleich ob Piraten, Geschäftsleute oder Adlige. Wenn es Frauen waren, die er gegen Geld einlösen oder mit denen er schlafen wollte. Aber Eleanor war anders. Er kannte niemanden, der so war wie sie. Diese Mischung aus Klugheit und Durchsetzungsvermögen gepaart mit ihrer Schönheit und dem Wunsch Zeit mit ihr zu verbringen, kannte er so nicht und wie er es auch drehte, sie schaffte es allzu oft, dass er einfach nicht mehr richtig auf den Punkt bringen konnte, was er eigentlich sagen wollte oder sie ihm mit ihren eigenen scharfen Argumenten den Wind aus den Segeln nahm. Er konnte nichts dagegen tun. Genauso wenig konnte er sich entschuldigen, denn das gehörte sicher nicht zu seinen Aufgaben als Captain. Wer sich entschuldigte, war schwach und wer Schwäche zeigte, verlor seine Crew. Und doch wusste er, dass er das tun sollte. Umso mehr hoffte Charles, dass Eleanor die Geste verstand als er ihr ein Lächeln schenkte. Für einen kurzen Moment glaubte er schon, dass Eleanor nicht darauf eingehen würde, doch dann kam sie ihm entgegen und er erwiderte die Umarmung sofort, um sie nahe bei sich zu halten.
Charles grinste ein wenig als sie ihm versicherte sich unterzuordnen, wenn sie mit ihm auf der Ranger sein würde. „Du wirst niemals mit mir mitfahren“, meinte er schließlich mit hochgezogener Augenbraue, aber es war ihm anzuhören, dass es nicht böse oder ablehnend gemeint war. „Weibsvolk an Board bringt nur Unglück. Das kann ich nicht machen. Die Männer würden uns beide von Board werfen“, lachte er und ahnte nicht einmal ansatzweise, wie falsch er damit lag, dass das nicht geschehen würde. Allerdings verstand er genau, was Eleanor ihm hier sagen wollte und das rechnete er ihr hoch an. Sie würde ihn nicht vor seinen Männern bloßstellen und ihn zwingen Schwäche zu zeigen in dem er vielleicht ihre Seite wählen musste.
Es wurde wieder ernster als Eleanor von den Unterschieden sprach, die sie nicht erkennen konnte heute und von der Gewissheit, die so wichtig war. „Jack hat mir bereits die Meinung gesagt über mein Verhalten heute und darüber wie ich Dinge bei dir nicht durchsetzen kann. Eleanor, ich wollte dich weder verletzen noch dir Angst machen.“ Ob das wohl als Entschuldigung durchging? Bestimmt. Wenn nicht, dann tat es mit Sicherheit sein Kuss, denn der fiel vorsichtig und sanft aus. Als Eleanor von Max und Flint sprach, atmete er nur tief ein, um nicht sofort wieder etwas gegen die beiden zu sagen, ganz gleich wie schwer es ihm auch fiel. Erneut kam ein Kuss, diesmal von Eleanor und er erwiderte ihn nur zu gerne, ließ ihre Worte einfach so stehen. Die Tatsache, dass er ihr nicht sofort ins Wort gefallen war, sprach Bände. Er versuchte sie zu verstehen und zu akzeptieren, was sie da sagte. Auch wenn da eine Entschuldigung von Eleanor kam, hätte Charles sie nicht gebraucht. „Du bist so klug, Eleanor, und du siehst es trotzdem nicht?“ fragte er dann aber nach, weil sie nicht erkannte, was Max hier tat und strich ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Aber abgesehen davon, hatten sie noch etwas anderes zu besprechen. „Wir müssen uns über etwas anderes unterhalten, Eleanor. Wichtiger als Max.“ Er hatte ihren Vater nicht vergessen, aber das wollte er ungern hier auf der Straße tun.
Zitieren
#15


Das ist kein neuer Anfang Max
   Eleanor Guthrie   NPC
am 04.01.1715
Max & Eleanor


Die Umarmung tat gut. Es war wohl das, was sie nach diesem chaotischen Tag brauchte. Nach diesem Tag, der chaotisch ausgeartet war, nachdem er gut begonnen hatte. So etwas zerrte auch an ihren Nerven, selbst wenn sie es versuchte zu überspielen und einfach nur stark zu sein. Sie ging Streit mit Sicherheit nicht aus dem Weg, sie führte diesen Kampf wenn es notwendig war. Doch sie wollte nicht jedes Mal um eine Meinung kämpfen müssen. Ihr Leben war zum größten Teil, seit sie denken konnte immer ein Kampf gewesen. Weil sie ein Mädchen war und kein Junge, den ihr Vater sich gewünscht hätte. Weil sie eine Frau war, die einen Handel betrieb und sich auch hier gegen Männer durchsetzen musste, aber für ihre Beziehung mit Charles, wollte sie eigentlich keinen täglichen Kampf, auch wenn sie wusste, dass er sich nicht immer vermeiden ließ, da sie eben beide waren wie sie waren.
Ein Lachen entrang sich ihrer Kehle, als Charles ihr dann mitteilte, dass sie NIE mitsegeln würde, weil Frauen eben Unglück brachten. "Ja, von dem Mythos habe ich bereits gehört. Nur nicht das du und deine Männer diesem Unsinn glauben." denn das erschien ihr dann doch lächerlich, schon weil sie Anne mit an Bord hatten und egal wie gut sie war, am Ende des Tages, war sie nun mal genau das... eine Frau. "Aber wir können schließlich nicht riskieren, dass sie auch dich über Bord werfen. Wer würde sie sonst zur Schnecke machen?" gab sie ihm dann neckend recht. Vielleicht würde es auch tatsächlich nie dazu kommen, wer wusste das schon? Sie wollte ihm ja auch nur verdeutlichen, das sie sich dann nie gegen ihn stellen, sondern sich unterordnen würde. Das sie den Unterschied kannte.
Eleanor glaubte ihm durchaus, dass er nicht absichtlich Angst machen wollte oder ihr absichtlich wehtun wollte, das hatte er nie, zumindest nicht soweit sie sich erinnern konnte, aber es zeigte einmal mehr die Veränderungen in den letzten Jahren und für Charles Verhältnisse kam das einer Entschuldigung schon sehr nahe. "Du brauchst wirklich erst Jack um das zu erkennen?" fragte sie schmunzelnd nach, vermutlich ja. Vielleicht sollte sie sich von Jack auch mal ein paar Tipps geben lassen, irgendwelche Zauberworte oder was auch immer er dann benutzte. Doch um so mehr genoss sie die sanfte Berührung seiner Lippen und sie war dankbar, dass ihre Erwähnung von Flint und Max, dieses Mal nicht sofort zur nächsten Eskalation führte. Nur dass sie bei Max dennoch den Kopf schüttelte. "Das sie dich nicht leiden kann? Das ist kein Geheimnis. Max kann im Grunde niemanden wirklich leiden. Aber normalerweise provoziert sie dann nicht so ein Verhalten heraus. Sie wusste, dass du ab einem gewissen Punkt zuschlagen würdest und dennoch ist sie soweit gegangen." und das war der Punkt an dem Eleanor gerade nicht mitkam.
Stirnrunzelnd sah sie Charles jedoch an, als er noch ein anderes Thema zur Sprache brachte über das er sprechen wollte. An sich hatte er Recht, denn das hier war sicher kein geeigneter Ort um zu reden. "Dann lass uns in die Taverne gehen. Wenn das Thema eh schon so wichtig zu sein scheint, dann ist dort auch etwas zu trinken da." was ernste Themen durchaus manchmal brauchten um verdaut zu werden.
Zitieren
#16


Das ist kein neuer Anfang Max
   Eleanor Guthrie   NPC
am 04.01.1715
Max & Eleanor


Ihre Leben hätten unterschiedlicher nicht sein können und doch waren Eleanor und Charles am Ende geprägt von den gleichen Dingen: sie beiden hatten immer stark sein müssen. Sie beide hatten immer einen Kampf geführt und taten es noch. Das war der Berührungspunkt ihrer Biografien, die sich kurz berührten und dann wieder auseinanderdrifteten, denn sie beide gingen so unterschiedlich damit um. Es sorgte gleichermaßen dafür, dass sie sich verstehen konnten und sich dennoch immer wieder in handfesten Auseinandersetzungen wiederfanden. Was wog am Ende wohl schwerer? Die Ketten einer traditionellen Familie oder die eines Menschenhändlers… das, was sie verband oder das, was sie trennte? Charles war nicht nur gewillt es herauszufinden, sondern er war sich sehr sicher, dass sie zusammengehörten bis in alle Ewigkeit oder zumindest so lange, bis es Zeit für Davy Jones nasses Grab wurde… wenn er denn an solchen Schwachsinn geglaubt hätte.
Denn Eleanor hatte recht: das war der gleiche Unsinn wie die Unterstellung, dass Frauen Unglück brachten auf Schiffen. Er grinste ebenfalls, auch wenn er sicher war, dass seine Crew nicht ganz befreit war von solchen abergläubischen Gedanken. Die meisten sahen Anne nicht einmal als Frau an. Anne war anders. Sie war eben… Anne. Seine blauen Augen funkelten amüsiert, als Eleanor aber meinte, dass er an Board gebraucht wurde. Und auch wenn er nicht wusste, was das Leben noch für ihn bereithielt, war eines ebenfalls klar: „Bevor mich jemand von der Ranger wirft, friert die Hölle zu.“ Das Schiff war sein Leben und er hatte hart dafür gekämpft, verraten und getötet.
Das belustigte Funkeln in seinen Augen wich einem weicheren Ausdruck als es um Jack ging. „Ich fürchte, Jack hat einen weitaus größeren Stellenwert in meinem Leben als man vermuten würde. Aber DAS bleibt unter uns.“ Charles gab selten zu, dass er den Freund brauchte, um solch einfache Dinge zu erkennen wie in diesem Fall. Es gab Dinge, die lernte man im Leben nicht mehr oder nur schwer, wenn man sie als Kind nicht vermittelt bekommen hatte und Jack war sein Filter, sein Übersetzer, denn er wusste in jeder Lebenslage wie Charles tickte, was er dachte und was er daraus machte. Er wusste, wie man ihn erreichte und meistens auch stoppen konnte.
Charles schenkte Eleanor ein Lächeln als sie ihm ihre Gedanken zu Max mitteilte und es klar wurde, dass sie tatsächlich nicht sah, was hier geschah. Vielleicht, weil sie zu nahe an Max dran war. Ihr zu nahe stand mit der Freundschaft, die sie beibehalten wollte. Weil sie ihr wichtig war. „Das ist freundlich ausgedrückt“, fand Charles, denn Max konnte ihn sicher mehr als nicht leiden. Er half Eleanor in diesem Fall nur zu gerne auf die Sprünge, denn wo er den Anfang nicht erkannt hatte, konnte er Eleanors Gedanken seinerseits leicht zu Ende bringen: „Weil sie wusste, wie du das finden würdest.“ Er zog vielsagend eine Augenbraue nach oben und wartete, ob Eleanor nun verstand…
Schließlich ließ er Eleanor los und folgte ihr in die Taverne, wo der Schankraum inzwischen gut gefüllt war, es aber noch nicht so hoch herging, wie am Abend. Gegen etwas zu trinken hatte er ohnehin nichts einzuwenden. Er wollte nicht riskieren, dass jemand sie belauschte und sein Blick ging nach oben, wo Eleanors Büro lag, aber auch hier gab es noch genug Tische, die abgelegen standen. So nahm er ihre Hand und führte sie in eine Ecke, die etwas abgelegen war. Es dauerte nicht lange und schon stand ein Krug mit Wein auf ihrem Tisch. Charles tat etwas, das sonst nicht in seiner Natur lag: er sammelte sich, um das Thema vernünftig anzugehen, denn er wusste, dass es nicht einfach werden würde, egal wie Eleanors Verhältnis zu ihrem Vater war. Er war ihre Familie. Das würde ihr schon zeigen, dass er nicht mit alltäglichen Verhandlungen über Seidenstoffe oder dergleichen um die Ecke kommen würde. Charles griff nach Eleanors Hand, die sich in seiner so viel weicher anfühlte. „Wir müssen über deinen Vater sprechen.“
Zitieren
#17


Das ist kein neuer Anfang Max
   Eleanor Guthrie   NPC
am 04.01.1715
Max & Eleanor


Wieviel Jack ihm bedeutete und welchen Stellenwert er hatte, das wurde in dem Moment deutlich als Charles Ausdruck weicher wurde. Eleanor hatte durchaus schon erkannt, dass dieser ihm wichtig war, doch wie wichtig genau erkannte sie erst jetzt. Es war gut, dass er ihn hatte und sie würde einen Teufel tun, auch nur irgendwas dagegen zu sagen oder es irgendwem zu verraten. Manchmal brauchte man jemanden wie ihn, sie selber konnte sich davon ja ebenso wenig freisprechen. Nur das es bei ihr eben nicht Jack war. Doch gerade für Charles war es um so wichtiger, denn er hatte oft Schwierigkeiten etwas auszudrücken, damit andere auch verstanden was er meinte und ihm fehlten einige Erfahrungen. Weswegen das so war, wusste sie inzwischen und so war es gut, dass Jack da war. "Und Anne?" fragte sie dann ebenso sanft nach, denn diese Konstellation hatte sie noch nicht ganz verstanden. Sie waren sich ähnlich, das ja. Aber das waren auch andere Piraten und auf die hielt er nicht so viel. Irgendwas war also auch an ihr anders. Ausser das sie eine Frau war und mit dem Argument brauchte er ihr gar nicht zu kommen.
Was Max anging, so runzelte sie erst mal die Stirn, ehe sie mit einem frustrierten Laut den Kopf schüttelte. "Weil sie wusste wie ich das finden würde." wiederholte sie Charles Worte, nur das es in dem Fall keine Frage und auch keine Wiederholung war, sondern tatsächlich eher eine Erkenntnis. Wieso machte Max es so kompliziert? Abermals schüttelte Eleanor den Kopf. "Weil sie nicht verstanden hat, dass es nichts ändert. Egal, was das mit uns beiden auch wird oder wie es weitergeht, es bedeutet nicht das ich deswegen zu ihr zurückgehe. Das ist vorbei... es ist einfach nur noch eine Freundschaft." zumindest für Eleanor, aber da sollte sie vielleicht noch mal deutlich werden bei Max.
Sie hätten auch ebenso gut nach oben ins Büro gehen können, aber noch war es nicht so voll und dorthin konnten sie sich immer noch zurückziehen, wenn sich das hier ändern sollte und man dann doch zu viel mitbekam. So hatten sie beide erst einmal etwas zu trinken vor sich und das es ernst werden würde, das machte schon die Art und Weise klar, wie er hier begann. Dennoch nickte sie, denn das sie darüber sprechen mussten, war auch ihr bewusst. "Ein Thema, welches ich gerne vor mir herschieben würde, aber ja. Ich wollte ihn morgen ohnehin aufsuchen, denn durch das Schiff von Bryson ergibt sich ein anderes Druckmittel. Ich will ihm ein Ultimatum stellen. Zumindest hoffe ich, dass ich ihn damit zur Vernunft bekomme." gab sie dann leise zu, denn auch das war eine ihrer Unsicherheiten. Gerade wenn es um ihren Vater ging. So sehr sie ihn auch hasste, für das was er getan hatte doch er war auch ebenso ihre Familie und irgendwo tief in ihr, war noch immer der Wunsch vorhanden, dass er sehen konnte, was sie geschafft hatte und vielleicht sogar ein wenig stolz auf sie war, obgleich sie eben kein Sohn war.
Zitieren
#18


Das ist kein neuer Anfang Max
   Eleanor Guthrie   NPC
am 04.01.1715
Max & Eleanor


Charles fluchte jeden Tag über Jack, drohte ihm mit dem Tod oder sprach einige Tage nicht mit ihm, wenn er etwas angestellt hatte, das schwerwiegend war und die ganze Crew betraf, aber niemals... NIEMALS hätte er etwas auf ihn kommen lassen, wenn es hart auf hart gekommen wäre. Niemand wusste das, außer Anne vermutlich, aber nun wusste auch Eleanor um die Bedeutung des Freundes. An noch etwas hatte er sie teilhaben lassen, mit dessen Wissen sie ihn mit einem Satz nahezu vernichten konnten. Traute Charles Eleanor das grundsätzlich zu? Oh ja. Und dennoch ging er das Risiko erneut ein, so wie er es zuvor getan hatte als er ihr von der Sklaverei erzählt hatte. Weil sie ihm mehr bedeutete als das Risiko ihn bedrohte. Charles vertraute Eleanor. Beinahe entging ihm die Frage nach Anne. So blinzelte er etwas als er Eleanor ansah. "Hm? ... Uhm, Anne... ich weiß nicht. Anne ist....", er suchte nach den richtigen Worten und fand sie nicht. Es war als würden sie verschwinden, sobald er sie aussprechen wollte. "Sie gehört zu Jack." Als würde das alles erklären, denn damit hatte sie in seinen Augen den gleichen Stellenwert wie Jack. Nein, das stimmte so nicht, aber es kam dem, was er sagen wollte am nächsten.
Dann sah er zu, wie Eleanor über seine Worte nachdachte und zu dem gleichen Schluss kam. "Ich denke, sie hat es sehr wohl verstanden" widersprach er. "Aber sie will es nicht wahrhaben. Du solltest ihr das klarmachen, dass es nur eine Freundschaft ist. So, dass sie es auch glaubt." Er hätte Mittel und Wege, aber er war sicher, dass Eleanor die nicht hören wollte. "Vielleicht kannst du nicht ihre Freundin sein", überlegte er dann laut weiter.
Charles drückte Eleanors Hand ein wenig, denn er konnte sich vorstellen, dass sie das Thema nur ungern besprechen wollte. Was sie erzählte, klang sicher vernünftig und gleichzeitig hatte Charles selten etwas so Naives gehört. Langsam schüttelte Charles den Kopf, denn sie verstand nicht worüber er sprechen wollte. Es ging ihm nicht um ein Ultimatum. "Ich kann nicht warten, ob er das Ultimatum annimmt oder vielmehr kann ich das Risiko nicht eingehen, dass er es brechen wird. Du hast gesehen in was er verwickelt ist. Gibt es ein Schiff, gibt es mehrere. Bryson war ein Schwachkopf. Der nächste Captain ist vielleicht fähiger. Dein Vater hat großen Einfluss und Geld. Nassau muss wieder von der Bildfläche der Sklavenhändler verschwinden." Charles musste die Worte aussprechen, aber er zögerte, weil er wusste, dass sie Eleanor verletzen würden. Aber auch nach all den Jahren zeichnete ihn dieses Brandzeichen als Sklave aus und wenn sie ihn im falschen Moment erwischten, würde er einer von denen sein, die in Ketten auf diesen Schiffen landen würde. Dem wollte er zuvorkommen. "Und das geht nur, wenn er tot ist." Je eher desto besser und Charles war nicht gewillt, das jemandem zu übertragen. Wollte man sichergehen, dann machte man Dinge selbst. Sein intensiver Blick aus den blauen Augen lag unablässig auf ihr. "Tut mir leid." Er meinte das durchaus ernst, denn es ging um den Mann und seine Stellung, nicht darum, dass er Eleanors Vater war.
Zitieren
#19


Das ist kein neuer Anfang Max
   Eleanor Guthrie   NPC
am 04.01.1715
Max & Eleanor


Es war schwer mit Worten auszudrücken, was Eleanor empfand, dass Charles sich hier auf diese Weise anvertraute. Es war im Grunde genommen eine Schwäche von ihm und sie wusste nur zu gut, wie er mit Schwachpunkten umging. Dennoch hatte sie auch nicht vor, das gegen ihn zu verwenden, ebenso wie sie ihm vertraute, dass er ihre Sachen nicht gegen sie verwendete. Denn auch dazu hatte er die Macht. Er konnte ihr ebenso gut schaden, aber sie vertraute darauf, dass er das nicht tun wollte. Das es keine Garantie für die Zukunft bedeutete, das war ihr durchaus bewusst, aber es ging auch nicht um Garantien, sondern darum, dass sie zum Teil nur das hatten um zu zeigen, wie wichtig der andere für einen selber war. Dennoch schmunzelte sie leicht, als es um Anne ging. Sie gehörte also nur zu Jack, so so. Mit einem kurzen Auflachen, schüttelte Eleanor den Kopf. "Einfach ausgedrückt, sie ist dir wichtig." bot sie ihm dann an, als Alternative. Denn dazu bedurfte es nicht vieler Worte. Sie hatte ja selber gesehen wie er bei ihr agiert hatte und sie wusste, dass es trotz allem nicht zum Kampf gekommen war und das wäre es wohl bei jedem anderen aus seiner Crew, der so ins Zelt gestürmt wäre wie Anne es getan hatte.
Bei Max hingegen nickte sie erst einmal, auch wenn ein leises frustriertes Seufzen folgte. Sie wusste dass sie hier deutlicher werden musste, auch wenn sie sicher war, dass sie sich in dem Fall klar ausgedrückt hatte. Aber sie wollte Max auch nicht gänzlich verlieren. "Ich verstehe worauf du hinauswillst Charles..." begann sie erst einmal, als er sie vorwarnte, dass es eventuell auch keine Freundschaft geben konnte. "Aber noch versuche ich einen Weg zu finden. Max war in den letzten Jahren für mich immer eine der wichtigsten und auch einzigen Bezugspersonen die ich hatte. Sie bedeutet mir etwas. " gab sie dann zu. Nur das es eben nicht mehr auf dieser Ebene war, aber Max war dennoch jemand der ihr wichtig war. Es wäre ebenso unfair, das einfach so wegzuwerfen nur weil es jetzt gerade ein wenig schwierig war. Eleanor war nicht der Mensch, der einfach so schnell aufgab.
Doch wenn sie dachte, die Sache mit Max wäre schon schwierig, dann hatte sie noch keine Ahnung, was genau ihr jetzt bevorstand. Für einen Moment stockte Eleanor sogar der Atem und sie schüttelte fassungslos den Kopf darüber, dass er hier so ruhig bei ihr saß und ihr ernsthaft vorschlug ihren Vater zu töten. Egal, was sie dazu auch sagen wollte, doch in diesem Moment fiel ihr tatsächlich nichts dazu ein. Gott verflucht, sie wusste selber in was er verstrickt war, aber es war IHRE Familie. Unvermittelt sprang sie vom Stuhl auf, sodass dieser nach hinten fiel. Doch darauf konnte sie jetzt keine Rücksicht nehmen, ebenso wenig darauf ob sie damit nun irgendwelche Blicke auf sich zog, das ging ihr gelinde gesagt gerade relativ am Arsch vorbei, denn sie wusste nicht wie sie dabei ruhig sitzen bleiben sollte. Immernoch schüttelte sie fassungslos den Kopf und rang um Worte, ehe sie hilflos mit den Armen zuckte, denn überfordert war wohl gerade noch milde ausgedrückt, für das wie sie sich fühlte.
Zitieren
#20


Das ist kein neuer Anfang Max
   Eleanor Guthrie   NPC
am 04.01.1715
Max & Eleanor


Charles wäre es nicht ansatzweise eingefallen irgendetwas, das er irgendwie als Eleanors Schwäche angesehen hätte, gegen sie zu verwenden. Heute nicht und in Zukunft auch nicht – es sei denn sie zwang ihn dazu. So funktionierte seine Welt: ließ man ihn in Ruhe, tat er das meistens auch. Im Grunde war es sehr leicht mit Charles klarzukommen, auch wenn ihn halb Nassau als schwierig empfand. Er machte klare Ansagen, um zu vermitteln, was er wollte und machte nie einen Hehl aus den Konsequenzen. Das Problem war doch, wenn man ihm nicht glaubte oder meinte es besser zu wissen. Das war doch das, was es schwierig machte. Wer ihm nicht in die Quere kam, hatte nichts zu befürchten und wenn doch, dann war er immer für einen offenen Kampf, Mann gegen Mann zu haben. Würde also Eleanor nicht irgendwann auf die Idee kommen ihn irgendwie hintergehen oder absägen zu wollen, würde er Dritten gegenüber niemals irgendetwas erwähnen, ganz gleich was er davon für einen Vorteil haben mochte. So funktioniert er nicht. Abgesehen davon war er der Überzeugung, dass sich Eleanors Schwächen sehr in Grenzen hielten, auch wenn sie das so nicht wissen konnte. Charles warf Eleanor einen zerknirschten Seitenblick zu als sie auflachte, aber am Ende konnte er nicht widersprechen. Er hätte für Anne nicht weniger sein Leben gegeben als für Jack. Das sollte nur niemand wissen, denn das hätte einige Feinde auf wirklich dumme Gedanken bringen können. Also murrte er nur: „Nicht wichtiger als andere.“ Aber er wusste bereits, dass Eleanor ihm das so nicht glauben würde.
Charles war sicher kein Genie im deuten von kleinen Gefühlsregungen, aber das Seufzen von Eleanor verstand er sehr gut und tatsächlich nahm er sich einen Moment Zeit, um, anstatt sofort etwas gegen Max zu sagen, sich zu fragen, was er tun würde, wenn Jack in so dermaßen hintergehen würde. Er war sein bester Freund und sie kannten sich seit Jahren, wussten über die besten und die schlimmsten Seiten des anderen Bescheid. Wie viele Chancen hätte er ihm zugestanden? Die Wahrheit war: unendlich viele. „Dann versuch es“, nickte er und schaffte es tatsächlich wie eine Bestärkung klingen zu lassen, griff jedoch nach ihrer Hand, damit sie verstand, wie ernst er den zweiten Teil meinte: „Aber sei auf der Hut.“
In der Taverne wurde es dann ungleich schwieriger. Charles hatte es befürchtet, ganz sicher vermutet, aber egal was er erwartete hatte, fiel die Reaktion von Eleanor anders aus als er gedacht hätte. Er konnte sehen, wie sie nahezu aufhörte zu atmen, kaum dass er seine Worte ausgesprochen hatte und als das Kopfschütteln folgte, wurde sein Blick weicher. „Eleanor…“, setzte er beschwichtigend an und versuchte noch ihre Hand fester zu halten, aber da entzog sie sie ihm bereits und stand auf. Charles gab ihr die Zeit, in der Hoffnung, dass sie sich wieder setzen würde und so sah er sie nur ruhig an. Das bedeutete aber auch, dass er sein Vorhaben im Grunde nur unterstrich anstatt seine Worte abzumildern. Tatsächlich wandten sich ihnen einige Augenpaare zu als der Stuhl polternd auf dem Boden aufschlug. Hier und da war ein Tuscheln zu hören und der ein oder andere Seemann freute sich schon auf eine Szene, die gleich folgen würde. Bestimmt würde eine folgen! So war das immer, wenn Frauen so aufsprangen! Hier und da wurde eilig nachgeschenkt, um nur ja nichts zu verpassen.
Anders als Eleanor entging Charles das nicht und es passte ihm kein bisschen, zumal sie keine Anstalten machte sich wieder zu setzen. Erneut sah er das Kopfschütteln und die Geste ihrer Arme. Noch immer saß er ruhig da, aber anders als sonst erkannte er hier sofort was los war, denn er kannte diese Hilflosigkeit selbst nur zu gut, die nie wieder zu fühlen er sich vor vielen Jahren geschworen hatte. Es war auch der Moment, in dem er sich erhob und sie am Arm griff. Fest und unnachgiebig, aber nicht brutal, um sie gezielt und ohne Aufhebens zwischen den Tischen hindurch die Treppe nach oben in ihr Büro zu dirigieren. Es war ein Fehler gewesen das in der Taverne besprechen zu wollen, da musste er nun einsehen. Es reichte, dass so schon wilde Gerüchte die Runde machen würden, auch wenn er sicher war, dass niemand auch nur ansatzweise auf die Wahrheit kommen würde.
So hielt er Eleanor nahe bei sich, damit sie nur ja nicht auf irgendwelche Ideen kommen würde und es ging nach oben. Dort angekommen, trat er die Türe mit einem Tritt hinter sich zu, um sie auf ihren Stuhl hinter dem Schreibtisch zu setzen. Wortlos schenkte er ein Glas Rum ein und reichte es ihr, um sich dann vor sie gegen den Schreibtisch zu lehnen. „Es tut mit leid“, wiederholte er, aber noch immer meinte er es wie zuvor. An seinem Plan hatte sich wegen ihrer Reaktion nichts geändert.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste