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You look like a devil to me
Charles & Eleanor
#11
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.06.2023, 20:59 von Eleanor Guthrie.)


You look like a devil to me
   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 02.01.1715
Charles & Eleanor


Wirklich? DIESE Frage musste er noch stellen? "Das was Männer immer versuchen damit zu bezwecken. Ich denke nicht, dass ich dir noch sagen muss, was du davon hättest. Du hättest zusehen können, wie ich mich gegen diese Männer behaupten muss... und sei es einfach nur damit du deinem Ruf gerecht wirst, vielleicht auch wegen der Genugtuung... es gibt viele Gründe. Und doch hast du geschwiegen. Wieso Charles?" denn diese Antwort ging nun mal nicht aus seinem Ausweichen hervor und sie war ohnehin viel zu leicht benebelt um jetzt einen Rückzieher zu machen. Es wäre vermutlich vernünftiger gewesen, aber alles an seiner verfluchten Art forderte sie im Moment geradezu heraus. Gott, dieser Kerl trieb sie irgendwann noch in den Wahnsinn.
Vor allem, wenn er so verdammt bestimmend war wie jetzt, als er sich einfach so erlaubte ihr Büro zu verwüsten. Gut, es half ihrer Hand, aber das war doch verdammt noch mal keine Art. Es war IHR verficktes Büro und nicht sein verdammtes Schiff, auf dem er tun und lassen konnte was er wollte. "Arrrggghhhhh.." entfuhr ihr ein wütender Laut, als er diese beschissene Schale vor ihr platzierte und sie mit Wasser befüllte. Sie ahnte bereits was folgen würde, doch Zeit zum ausweichen hatte sie nicht mehr, als sie kurz zischend die Luft einsog, nachdem er so grob ihr Handgelenk packte. Wieder etwas, dass sie so nicht von ihm erwartet hatte. Oder viel mehr... nicht mehr, nicht nach allem was gewesen war. Er trieb sie wirklich in den Wahnsinn und dabei war er noch nicht mal eine Stunde hier. Denn obwohl sie gerade einfach nur wütend auf ihn sein wollte, spürte sie im gleichem Atemzug, seine dämliche Fürsorge, auch wenn er sie hinter seinen wütenden, fast genervten Blicken versteckte. Sie war da, sie kannte es noch von früher.. zu gut, sodass die Wut aus ihren Augen verschwand. "Danke..." brachte sie dann lediglich hervor, ehe ihre Blicke den seinen wieder auswichen, mit einer Notiz an sich selber, dass sie in seiner Gegenwart nicht trinken durfte, oder mehr trinken sollte. Im Moment entschied sie sich für zweiteres, auch wenn sie einfach nur einen kleinen Schluck nahm. Denn für das Erste war es ohnehin zu spät.
Noch immer wich er ihrer Frage aus, weswegen sie auf die Linderung verzichtete und sich aufrichtete um den Abstand zu überbrücken und sich vor ihm hinzustellen. "Wäre es nur um den Verkauf gegangen, hättest du auch morgen zum Lager kommen können. Warum also bist du hier? Hier werden normalerweise andere Geschäfte verhandelt und das weisst du auch. Du hast es alleine versucht, dass bedeutet das du eigentlich nicht hier sein wolltest... es ist keine gute Verhandlungsgrundlage mir unter die Nase zu reiben, dass ich deine letzte Aussicht oder einfach nur die zweite Wahl bin. Hast du es mir nicht zugetraut?" fragte sie dann genauer nach, wobei sie nicht einmal sicher war, ob sie wirklich die Antwort darauf wissen wollte. Sie verstand es einfach nur nicht, weswegen er hier so herumdruckste, weswegen er ihr hier so auswich. Hier in diesen Räumen ging es normalerweise eher um Planungen, Vorrauszahlungen, Kredite oder auch Deals, Besprechungen wenn man einen Beutezug plante und Mittel brauchte. Piraten die ihre Ware verkaufen wollten, wussten dass diese Geschäfte vor dem Lager gemacht wurden.
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#12


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   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 02.01.1715
Charles & Eleanor


Charles hörte, wie Eleanor sich einfach nicht mit Antworten zufrieden geben wollte. Wie sie stur nicht hinnehmen konnte, was er sagte, auch wenn es nur eine Gegenfrage gewesen ist. "Wenn du das fragen musst, ist dein Köpfchen zwar hübsch, aber nicht ansatzweise so klug wie man behauptet", kam es missbilligend von ihm und der Blick aus den blauen Augen verengte sich ein wenig. "Ich helfe dir gerne auf die Sprünge, Eleanor: mich interessieren weder deine Vorlieben noch deine Probleme. Es ist mir egal, ob und wenn ja, wer dir das Leben schwer macht. Es ist mir, verflucht noch Mal, gleichgültig, ob sie etwas wissen, das die schadet oder eben nicht. Ich habe mit den Männern nichts am Hut und mit dir auch nicht." Charles Vane war sicher kein Engel, aber so viele Unwahrheiten in so wenigen Sätzen hatte er schon lange nicht mehr ausgesprochen. Er war stets jemand, der anderen die Wahrheit sagte, ganz gleich wie unbequem sie eben auch sein mochte. Er konnte Lügner und Intriganten nicht ausstehen, aber in diesem Moment war es die beste Möglichkeit zu verbergen, was er ihr nicht sagen wollte. Er griff nach der Flasche mit dem Rum und trank einen Schluck, um die Missachtung hinunterzuspülen, die er in dem Augenblick für sich selbst empfand. "Ich habe kein Interesse daran, dass sie dir schaden, weil das deinem Geschäft schaden würde."
Von der Straße hörte man das Treiben der Stadt in all seinen Facetten. Da war Lachen zu hören und derbe Flüche, die Mädchen aus dem Bordell und irgendwo dröhnte ein Schuss. Als Elanor scharf die Luft einzog, hielt er ihr Handgelenk noch einen Moment lang fest, um sicher zu sein, dass sie die Hand im Wasser lassen würde. Als sie sich bedankte, ließ er los und nickte ihr lediglich zu. Was sollte er schon sagen ohne sich selbst die Eier abzuschneiden und wie ein Schwächling dazustehen?
Kaum hatte er sich zurückgezogen, ging es tatsächlich ums Geschäft. Sicheres Terrain würde man meinen und endlich das, was er dringend mit ihr besprechen musste, wenn er nicht Gefahr laufen wollte Ärger mit seinen Männern zu bekommen. Sie hatten reiche Beute gemacht in den letzten Wochen, aber Gold war wenig dabei gewesen und so wurde das Geld knapp, das die Männer verprassen konnten. Er ging ein paar Schritte durch den Raum und als er sich umdrehte, stand Eleanor unverhofft nahe vor ihm. Scheiße. Natürlich war sie nicht einfach mit der Hand im kühlenden Wasser sitzen geblieben! Sie hatte recht: er hatte zu viel verraten, wenn es ihm um eine harte Verhandlung um den Preis gegangen wäre und das zeigte, dass das nicht der Grund war. "Vielleicht war ich einfach nicht gewillt mit all den anderen Idioten in der Schlange zu stehen, um vor Eleanor Guthrie zu Kreuze zu kriechen, damit sie meine Ware verkauft. aber vielleicht ist es dir entgangen: in Port Royal wird man keine Ware mehr los, wenn man sich nicht als Handelsschiff der Krone ausweisen oder ein offizielles Siegel vorweisen kann!" So wie es eine Handelsfirma wie die Guthrie Trading Company konnte. "Du warst nicht meine zweite Wahl, Eleanor. Du warst GAR KEINE Wahl!" Nicht nach allem, was damals geschehen ist. Nun, das war jetzt vielleicht wirklich dumm, ihr das so unter die Nase zu reiben, wenn er auf sie angewiesen war, aber verdammt, sie reizte ihn dermaßen.
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#13


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   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 02.01.1715
Charles & Eleanor


Die Worte die Charles Mund verließen, waren wie Peitschenhiebe. Jeder davon saß, jedes Wort davon ein verdammter Treffer. Der Drang ihm gehörig die Meinung ins Gesicht zu blasen für seine Worte war da, doch Eleanor unterdrückte diesen Drang. Versteckte sich hinter ihrer Fassade, denn im Grunde war es das, was sie erwartet hatte.. zumindest irgendwie. Egal wie man es drehte oder wendete. Betrachtete man seine Sicht der Dinge, dann war seine Gleichgültigkeit sogar gerechtfertigt. ER kannte immerhin nur seine Version der Geschichte und in dieser hatte sie ihn einfach so sitzen lassen, als hätte all das zwischen ihnen nie eine Bedeutung gehabt. Als wäre er nicht der einzige Mann gewesen, den sie jemals geliebt hatte. Woher sollte er das auch wissen? Zudem beantwortete es irgendwie auch die Frage, wie sie jetzt zueinander standen. Deutlicher hätte die Antwort nicht ausfallen können.
Dennoch ließ sie die Frage nicht los, was er hier wollte. Sie hatte mit allem gerechnet, hatte sich innerlich schon auf das Schlimmste vorbereitet, zumindest hatte sie das geglaubt. Doch mit seinem letzten Satz nahm er ihr für einen Moment die Luft zum atmen. Unbarmherzig brannte er sich in die Wunde, die sich nie geschlossen hatte. Eleanors Blick wurde leer, als er mit diesem Satz die Wunde aufriss, von der er nicht einmal etwas wusste und er damit eine Flut an Erinnerungen hochholte, die sie längst verdrängt glaubte. Gar keine Wahl.... der Satz war vernichtender, als alles, was er je hätte sagen können. Sie war gar keine Wahl, die selben Worte, die auch ihr Vater benutzt hatte als sie die Wahrheit herausgefunden hatte, darüber wie sehr er sie manipuliert hatte. Sie war so tief in ihrer schlimmsten Erinnerung gefangen, die er mit diesem einen Satz ausgelöst hatte, dass ihr Blick sogar durch ihn hindurchging. Sie nahm nichts mehr von ihrer Umgebung wahr. "Captain Vane." kam es lediglich förmlich und tonlos als Abschied für ihn über ihre Lippen ehe sie sich noch immer abwesend umdrehte. Die Arme vor ihrem Körper verschränkt schaute sie zum Fenster und sah doch nichts. Vermutlich hätte vor ihr gerade die Welt in Flammen aufgehen oder auch untergehen können. Nicht einmal das hätte sie registriert.
Erst als sie eine Wärmequelle direkt neben sich spüren konnte, wurde sie minimal aus ihren Erinnerungen und ihrer Lethargie herausgerissen. Das musste Mr. Scott sein. Irgendwie war er doch immer da, wenn sie ihn brauchte. Wie der Vater, der eigentlich ihrer hätte sein sollen und es doch nie war. Einer der wenigen, denen sie vollständig vertraute, wenn nicht sogar der einzige. Sie wusste das er sie nie für irgendeine Schwäche verurteilen oder anders ansehen würde. Daher erlaubte sie sich in dem Moment wirklich alle Masken fallen zu lassen und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. "Ich habe ihn so sehr gehasst dafür. Ich habe mich selber gehasst dafür. Mich selber für zu dumm gehalten, dass ich die Manipulation meines Vaters nicht durchschaut habe und mit Charles gegangen bin. Zumindest hat diese Frage heute ein Ende gefunden, denn in dieser Sache sind er und mein Vater sich scheinbar einig. Ich bin gar keine Wahl." verließen die Worte leise ihre Lippen und zeigten etwas auf, dass so viele Jahre in ihr vergraben war. Eine Unsicherheit, die sie nie irgendwem zeigen durfte. Ausser Mr. Scott. Sie wusste, das er sie verstehen würde, war er doch der einzige neben ihr, der die Wahrheit kannte und wusste wer sie wirklich war, wer sie unter all diesen Masken und Fassaden noch immer war. Einen Augenblick der Schwäche, mehr erlaubte sie sich nicht, ehe sie sich ohne ihn anzusehen aufrichtete und die Schultern straffte. "Es geht mir gut Mr. Scott... ich brauche nur etwas frische Luft. Ich bin unten am Steg." verabschiedete sie sich, ehe sie noch immer blind für die Umgebung, den Raum verließ. Einen Schritt vor den anderen setzend, als wäre sie nichts weiter als eine Marionette. Sie wollte an den Ort, an dem damals alles so abrupt geendet war, als Charles auf sie gewartet hatte. Jetzt wurde es für sie Zeit das ein für alle Mal zu beenden und es endlich hinter sich zu lassen.
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#14


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   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 02.01.1715
Charles & Eleanor


Charles wusste nicht, wie sehr seine Worte Eleanor verletzten. Seiner Meinung nach hatte sie jedes einzelne Wort verdient, um nicht zu sagen, dass er der Meinung gewesen ist, dass er mit ihr noch nett verfahren war. Diese Frau hatte ihn dazu gebracht den Mann zu hintergehen, der wie ein Vater für ihn gewesen war. Er hatte alles für sie riskiert, nur um am Ende von ihr fallengelassen zu werden, als sie ihn nicht mehr gebraucht hatte. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte er um das getrauert, was sie gehabt hatten. Eine Zeit, wo er sich geschworen hatte, dass er - sollte er jemals zurückkehren - sie töten würde. Eine Zeit, in der er beschlossen hatte, dass er nie wieder auf diese Insel zurückkehren würde und doch war er hier. Und doch hatte er auf irgendein Zeichen von ihr gehofft, dass da noch ein Funken des Feuers am Leben war, das einst zwischen ihnen gelodert hatte. Ein winziges Zeichen.
Er verachtete sich dafür, als sie ihn mit einem förmlichen "Captain Vane" verabschiedet hatte. Nicht einen einzigen Blick hatte sie ihm noch geschenkt, als wäre er niemand. Nichts. Das war schlimmer, als ihn zu beleidigen. Einen Moment lang hatte er sie noch angestarrt, als sich Eleanor bereits umgedreht hatte. Er presste die Kiefer aufeinander, als er sich schließlich umwandte und das Büro verließ. Jemand sagte etwas zu ihm in der Taverne, aber er achtete nicht darauf. Er musste hinaus, weg von diesem Ort. Kaum hatte er die Straße betreten, konnte er den Drang etwas zu zerstören, etwas zu schlagen nicht mehr unterdrücken. Seine Finger ballten sich schon zu Fäusten und seine linke Hand krachte in eine geschlossene Türe auf seinem Weg zurück zum Strand, dass die umstehenden Leute sich erschrocken zurückzogen.
Noch in den Straßen Nassaus entdeckte er seinen Quartiermeister. "JACK!" Seine Stimme hallte rau durch die Straße und verriet die Stimmung, in der er war. "Trommle die Männer zusammen. Wer in einer Stunde nicht an Board ist, bleibt zurück."
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#15


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   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 02.01.1715
Charles & Eleanor


Heute war ein guter Tag. Zumindest konnte es einer werden, wenn es gut lief. Naja gut laufen, war hierbei so eine Sache, denn Charles wollte ALLEINE zur Taverne, was ja nun mal nicht nur eine Taverne war. Er selber hätte ihm davon abgeraten... Oh warte... NEIN, ER HATTE ihm davon abgeraten. Hatte, nur das mit dem Hören fiel Charles dann und wann noch schwer. Okay stopp... weswegen konnte das heute noch mal ein guter Tag werden? Jack kratzte sich imaginär an seinem Bart, während sich durch seine Gedanken erheitert ein Lächeln auf seinen Lippen ausbreitete. Stimmt, weil er hier war UND weil er recht behalten würde. Nicht in allem, aber doch in so ziemlich vielen Dingen und eine davon war, dass die Idee das Charles Vane, mit seinen Emotionen, die offizielle nicht vorhanden waren, alleine zu der Frau ging, wegen der ihr diese Emotionen hatte, die offiziell auch weiterhin nicht vorhanden waren. ABER manche Menschen mussten es vielleicht wirklich selber lernen. Es war einfacher schmerzhafte Erfahrungen selber zu machen, als auf jemanden zu hören, der eventuell Recht haben könnte.
Und so verwunderte es Jack tatsächlich nicht als er die tiefen grollenden Laute seines Captains hören konnte, die ganz zufällig auch noch so klangen wie sein Name. Nein er brauchte nicht mehr fragen. Daher ging er auf Charles zu. "Oder aber, du redest erst einmal mit mir, ehe es auf See einen Meuchelmord gibt, weil wir mit dem selben vollbeladenen Schiff wieder segeln, dass wir doch eigentlich entladen wollte. Und lass dir bitte nicht alles aus der Nase ziehen.... wobei, ich denke den meisten Teil kann ich mir denken, aber erzähle es mir dennoch, damit wenigstens einer von uns beiden überlegt handeln kann und du nicht auf See von deinen eigenen Leuten ermordet wirst, oder schlimmer noch du sie ermorden musst und es dann irgendwie auf das selbe hinausläuft, nämlich das es dann erst mal mit der Karriere vorbei ist." ja, er selber konnte seinen Gedankengängen noch folgen, ob Charles das auch konnte.... Nein, er sah nicht so aus. Deswegen wurde Jack auch ein wenig ernster. "Reden wir." auch wenn er der Captain war, aber das würde ungesund enden für alle, wenn Charles das JETZT wirklich durchziehen wollte. Besser war es wenn Jack sich ebenfalls seine Gedanken machte, was nun mal nicht ganz ohne Input klappte.
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#16


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   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 02.01.1715
Charles & Eleanor


Charles wollte nicht einmal stehen bleiben, sondern seinen Weg zum Strand und damit zum Schiff zurück einfach fortsetzen, als ihm Jack schon entgegenkam und ohne Punkt und Komma auf ihn einredete. Ob er wollte oder nicht, Charles musste einfach stehen bleiben und den anderen ansehen. Wo er am Anfang noch versuchte zu folgen, war ihm das Fragezeichen irgendwann deutlich ins Gesicht geschrieben. "WAS?!" Er machte noch einen Schritt auf Jack zu und das wirkte nun eindeutig wie eine Drohung. "Ich schwöre dir, Jack, ich habe keine Lust auf deine..." Charles brach ab, als sein Quartiermeister, den er längst als Freund betrachtete, egal wie anstrengend er sein konnte, ernster wurde und das, was er sagen wollte in einer reduzierten Form formulierte.
Charles kam ein wütendes Knurren über die Lippen, als er seinen Weg fortsetzte, aber langsamer diesmal, wenn auch nicht mit weniger Groll. "Reden wir... Sie will keine Geschäfte machen mit uns. Punkt." Damit hatten sie dann jetzt wohl genug geredet. "Eine Stunde, Jack. Ich bleibe nicht auf dieser verfluchten Insel und bettle darum, dass sie unsere Ware verkauft, dann versuchen wir es eben doch woanders alleine. Irgendein verdammter Hafen wird ja nicht am Rockzipfel der Krone oder der Guthries hängen!" Dafür, dass im Grunde alles gesagt war mit einem Satz, musste er doch noch hinterherschieben: "Ich sagte ihr, dass unser Schiff voller Beute ist, die ihr gutes Geld bringt, aber nein, sie stört sich nur daran, dass ich nicht zuerst zu ihr gekommen bin. Zweite Wahl. Was, verdammte Scheiße, denkt sie sich? Ich will die Männer an Board haben, Jack. Eine Stunde. Überleg dir, wie du ihnen das erklärst. Lass hier, wer dagegen ist, meinetwegen." In seiner Wut und den überkochenden Emotionen dachte er nicht daran, dass dann vielleicht keine Crew mehr übrig sein würde am Ende. Ein Mann, der sie nicht sah und Charles anrempelte, fing sich einen derben Tritt ein. Sollte er sich doch wehren - Charles hoffte es fast, damit er seine Wut loswerden konnte. Wut, die durch eine Verletzung geschürt wurde, die so viele Jahre zurücklag und durch ein Verlangen angeheizt wurde, das nicht gestillt werden würde, aber der Mann war klug genug sofort stiften zu gehen. Teach hatte ihm immer gesagt, dass er ein großer Pirat werden konnte, vielleicht der Beste, wenn er es schaffte seine Emotionen zu kontrollieren, aber das konnte er nicht und daran dachte er gerade auch nicht.
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#17


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   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 02.01.1715
Charles & Eleanor


"Kurze Frage... wieviele Sätze, ausser ich habe ein Schiff voller Beute habt ihr NOCH über das Geschäft gesprochen?" warf Jack dann mal in die Runde. OH NEIN.. er würde sich sowas von definitiv nicht zwischen Charles und dem Mann stellen, der da gerade am Boden lag. Später vielleicht.. aber nicht jetzt. Jetzt hingegen stemmte er erst einmal die Hände in die Hüfte und für den Anstand tat er wenigstens so, als müsste er zumindest eine Anstandsekunde überlegen. "Da hätten wir Anne." begann er dann mit dem Finger zu zählen, an Leuten die ihm überhaupt noch folgen würden. "Und obwohl ich dich nicht leiden kann, eventuell auch noch ich." kam dann der zweite Name auf der imaginären Liste.. jaaa und dann wurde es auch schon anstrengend. "Crew vollzählig. Und noch ehe wir überhaupt einen Hafen erreichen, wird sich genau das herumgesprochen haben. Du bist wütend... okay und du willst nicht betteln... okay. Dann tue das was du am besten kannst Charles... spiel deine verdammten Stärken aus und finde ihre Schwachstellen heraus. Dreh den Spieß um." erwiderte Jack, um Charles überhaupt erst mal dazu zu bekommen von seinen Emotionen herunter zu bekommen. Gut, das war eigentlich nicht Charles Stärke sondern eher seine, aber das konnte man hier ruhig mal unter den Tisch fallen lassen, denn Eigenlob stank und half ihnen hier auch nicht weiter, denn der andere brauchte zumindest erst mal einen Ansatz, an dem er ansetzen konnte. Und Charles funktionierte nun mal am besten, wenn er sich auf irgendwas fokussierte. Und wenn es der Gedanke war, seine Rache eben anders zu bekommen, naja dann auch gut. Hinterher konnten sie ja dann immer noch weitersehen, wie man ihn dann wieder zur Vernunft bekam, aber dafür musste ja zumindest mal der Anfang gemacht werden, denn sonst gab es logischer Weise kein Hinterher mehr. Und Fakt war doch, dass sie sich selber was vormachten. Charles wollte sich einen Namen machen und das tat er nicht, wenn er mit voller Beute segelte. Dann machte er sich allerhöchstens zur Spottfigur unter anderen Piraten und noch zudem zum Opfer seines eigenen Stolzes.
"Hierbei geht es nicht nur um diese Beute Charles. Es geht auch um Informationen. Du weisst selber wie wertvoll sie sind. Und wer kann mehr Informationen haben, als jemand der solche Geschäfte finanziert? Und jetzt tu mir den Gefallen und atme durch, dann setzen wir uns, umarmen uns brüderlich und du erzählst mir das, was dir heute zuerst aufgefallen ist und was passiert ist, bevor du so charmant geworden bist." denn das es so war, darüber brauchte Jack nicht mal Rätselraten zu machen und dabei hatte er mit Sicherheit vor lauter Emotionen tausende von Kleinigkeiten übersehen. Wie gut das er ihn hatte. Einer musste ja auf ihn und Bonny aufpassen. Sonst wären sie ein Chaos Trio und kein Trio Infernale.
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#18


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   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 02.01.1715
Charles & Eleanor


Ein finsterer Blick traf Jack, als seine Frage schon implizierte, dass er ahnte wie wenig es um die Beute und das Geschäft gegangen war. Gerne hätte Charles ihm entgegengeschleudert, dass es NUR darum gegangen war. War es auch, in seinen Augen... oder zumindest mehr als einen Satz lang. Schon ging es um die Crew und das Fazit, dass diese Am Ende zwei Leute neben ihm selbst beinhalten würde. "Fick dich, Jack." Manchmal machte der es einem wirklich schwer ihn noch zu mögen und gleichzeitig wusste Charles, dass er nicht ganz unrecht hatte. Das wiederum schürte Charles Wut weiter und er sah sich um, ob er noch irgendwo dagegen schlagen konnte, aber so recht wollte ihm nichts gefallen. Am Ende wischte er einen Tonkrug beiseite, der auf den Treppenstufen eines Hauses stand, als er Jacks Worte hörte, die ihn erreichten: dreh den Spieß um.
Seine Augen verengten sich, als er den anderen aufmerksam ansah und Jack damit eine Chance hatte zu ihm durchzudringen. Charles zog die Augenbrauen zusammen, denn er verstand, was Jack wollte, aber oberflächlich betrachtet war es doch so, dass er nicht mit Waren handeln konnte und den Spieß umzudrehen nicht so einfach war. Aber war es nicht vielmehr so, dass er etwas von ihr wollte und sie gab es ihm nicht?
Tatsächlich atmete Charles durch und sie konnten den Weg zusammen fortsetzen. Die Menschen gingen ihnen in weitem Bogen aus dem Weg. Bevor er charmant geworden war?? Charles war Jack einen Blick von der Seite zu. "Du denkst, dass ICH das Problem war? Irgendwann reiße ich dir einfach die Eier ab, Jack. Ich war ganz sicher nicht das Problem." Sie erreichten den Strand, wo es von Piraten nur so wimmelte, aber bei genauerem Hinsehen konnte man die Ordnung dahinter erkennen. Die Ranger hatte hier noch keinen Platz für sich beansprucht, aber dennoch fanden sie eine ruhige Ecke. Charles ließ sich mit Blick aufs Meer und sein vollbeladenes Schiff, das tief im Wasser lag, auf eine Kiste fallen. "Die Umarmung kannst du vergessen", stellte er klar und versuchte sich die Begegnung so gut es eben ging in Erinnerung zu rufen. "Ich habe sie begrüßt in der Taverne. Wir haben etwas getrunken - auf alte Zeiten. Sie hat einen aufdringlichen Kerl geschlagen und dann... war ich schuld daran?" Er denkt nach, denn das hatte in dem Moment schon keinen Sinn gemacht. "Sie wollte nach oben ins Büro gehen. Warum, verdammt, geht man dorthin? Um Geschäfte zu machen. Ich habe ihre Hand versorgt und sie wollte wissen warum ich hier bin. Ob sie die zweite Wahl ist. Zweite Wahl... so ein Schwachsinn. Ich habe ihr die Sachlage erklärt und dann warf sie mich hinaus." Erneut schüttelte er den Kopf und stützte die Ellbogen auf die Knie. "Ich meine, was musste ich da erklären? Sie von allen muss doch wissen, wie die Lage in Port Royal ist! Sie war es doch, die nichts mehr von mir wissen wollte. Warum sollte sie also überhaupt eine Wahl für mich sein." Charles sah Jack, sichtlich einen Rat einfordernd. "Was mache ich also, Jack? Ein Handelsschiff erbeuten und damit in Port Royal einlaufen? Sag's mir."
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#19


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   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 02.01.1715
Charles & Eleanor


"Yeah.. Fick dich Jack... Fuck me." wiederholte er dann in feinster Ironie und zog es ein wenig genießerisch über die Lippen. Irgendwann würde er sich den Spruch wohl mal in die Haut stechen lassen, oder es stand mal auf seinem Grabstein, in loving Memory... Fuck you Jack. Forever yours, Charles fucking Vane and Anne Psycholove Bonny. Jaaa, das würde mit Sicherheit mal irgendwann auf seinem Grabstein stehen und alle Leute würden sich dann fragen, wer waren die drei gewesen. Nur mussten sie dann nicht mehr fragen, sie würden es in den Geschichten hören, die man sich dann über sie erzählte. Okay, weit hergeholt, denn im Moment würden sie wohl eher als Witzfiguren in die Geschichte eingehen.
Jack tat als wäre er vollkommen perplex und wäre nie auf den Gedanken gekommen, das Charles auch nur in irgendeiner Art und Weise das Problem war. "Neeeeeeiiiiiiiinnn.... wie könntest du, kontrolliert wie du bist." man sollte ihm zumindest den Versuch anerkennen die Ironie so gut wie möglich herauszulassen. Gelang ihm nicht ganz, aber was sollte es schon. Charles kannte ihn lange genug um zu wissen, dass er sowas nicht böse meinte. Er war eben so. Er konnte ernste Geschichten auch mal in einen Hauch Sarkasmus und Ironie einwickeln. Andere hielten das ja für lustig, aber was wussten die denn schon, die Schwachmaten. Es dachte eben kaum jemand mal fünf Schritte vorraus, selbst drei waren schon anstrengend. Eigentlich dachten sie nur vom nächsten Kampf bis zur nächsten Sauferei mit dem Zwischenstopp bei der nächsten Hure, aber immerhin... es waren drei Schritte. Hach Schade... mal wieder konnte er die Umarmung vergessen, aber zumindest war sein bester Freund auf dem Weg der Besserung. Wobei... ähm????? Jacks Gesicht wurde immer entgeisterter als er Charles ansah, während er innerlich den Kopf schüttelte... nein er tat es auch äußerlich, wie er gerade bemerkte. "Hat dich die Sonne auch gerade so gepackt wie mich? Wuuuush... geblendet... echt jetzt?" fragte er nach. Oh Gott. Charles besaß ein bemerkenswertes Talent NICHTS zu bemerken. "Und dir ist nicht der Hauch von einem Gedanken gekommen, dass du sie vielleicht verunsichert hast? Du suchst nach einem verfickten Zeichen und übersiehst das Offensichtliche? Sie reagiert genauso wie du wenn du verunsichert bist... ich meine nicht das du jemals in irgendeiner Art und Weise verunsichert gewesen wärest. Aber so würdest du dich vermutlich verhalten, wenn du es bist. Überspielen und irrational handeln." und das hier war doch der beste Beweis dafür.
Jack versuchte nicht die Augen zu verdrehen. "Yeah Charles... ein Schiff ist die Lösung. Kontakte haben wir dann zwar immer noch nicht aber ein Schiff." hach, da war er wieder der Sarkasmus. Tief durchatmend packte er ihn jedoch weg und sah nun wirklich ernst zu Charles. "Was ich meinte ist... sie reagiert auf dich, doch du konntest oder wolltest es nicht sehen. Bring sie dazu, wie in diesem Moment am Anfang auf dich zu reagieren... Benutze sie, manipulier sie und zwar solange, bis sie dir wirklich aus der Hand frisst und du dir etwas aufgebaut hast, damit du sie nicht mehr brauchst." und bitte bitte entdecke in der Zeit das du ein Mensch bist und DAS nicht machst... denn irgendwas in Jack wusste oder ahnte, dass Charles es bitterlich bereuen würde, wenn er es täte und damit vielleicht seine letzte Chance zerstörte. Denn irgendwas war zwischen den beiden.. niemand reagierte so, wenn da nichts wäre und irgendwas passte nicht, aber er kannte eben auch nur die eine Seite der Geschichte. Es gab immer zwei und vielleicht erkannte das die Intellegenzbestie hier neben ihm auch irgendwann. Aber zumindest hätte er erst mal einen Anfang, wo er ansetzen konnte, worauf er sich konzentrieren konnte, bis er hoffentlich wieder anfing irgendwas zu fühlen um nicht noch hormonell durchzudrehen oder überzuschäumen.
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#20


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   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 02.01.1715
Charles & Eleanor


Charles wusste, dass in Jacks Kopf immer viel los war und dann eine Menge Leute den Mann belächelten und nicht ernst nahmen. Er selbst zählte sich nicht dazu. So sehr ihm Jack Rackham zuweilen auf die Nerven ging, so sehr konnte er sich auf ihn verlassen, auf sein Urteil und seine Meinung. Vor niemandem hätte sich Charles je gerechtfertigt, aber Jack war eine Ausnahme und er hätte ihm sein Leben anvertraut. Vielleicht tat er das auch jetzt gerade, indem er mit ihm am Strand saß und über die Geschehnisse sprach, anstatt seinen Befehl durchzusetzen.
Charles führte seine Crew mit Angst, aber manchmal konnte auch das nicht mehr helfen und dann sorgte Jack dafür, dass die Männer weiter auf seiner Seite standen. Es war kein Geheimnis, dass er nicht der beste Seemann war, aber was kümmerte es ihn? Charles legte keinen Wert auf einen Quartiermeister, der ihm die Arbeit an Deck abnahm solange keine Kaperfahrt anstand. Das konnte andere so handhaben, die an alten Strukturen festhielten. Was er brauchte, war etwas ganz anderes: jemanden, der keine Angst vor ihm hatte und egal wie ehrlich die Meinung sagte und Möglichkeiten aufzeigte, die er nicht sehen konnte. Das war Jack für ihn. Und seinetwegen konnte die ganze Welt dann über Jack lachen, wenn er für ihn vielleicht der wichtigste Mensch im Leben war. Das war vielleicht auch der Grund, warum er Jack schon so oft ernsthaft gedroht hatte und es nie in die Tat umgesetzt hatte, so wie er es auch jetzt nicht einmal in Erwägung zog ihm etwas zu tun.
Charles Blick, der auf der Ranger ruhte, entging wie entgeistert Jack ihn ansah, als er zu erzählen begann. "Verunsichert", lachte er. "Ich schwöre dir, Jack, niemand verunsichert Eleanor Guthrie. Sie..." Er brach sofort den Satz ab, als er hörte, was Jack da noch sagte und in dem Moment wurde das intensive Azur seiner Augen zu einem dunklen Dunkelblau. "Vorsicht, Jack", knurrte er, als der es wagte Unsicherheit und Charles in einem Satz zu verwenden. Tatsächlich war er nicht gewillt seine eigene Unsicherheit auch nur ansatzweise anzuerkennen, wenn es sich irgendwie vermeiden ließ.
"Was brauchen wir Kontakte, wenn wir in Port Royal einlaufen können. Die finden sich dann." Würde er das mit der Ranger versuchen, würde man sie aus sicherer Entfernung bombardieren. Gleichzeitig wusste er aber, dass Jack recht hatte. Ohne Kontakte war das alles nichts als ein dummes Hirngespinst, das er nur nicht wahrhaben wollte gerade.
Als Jack den Sarkasmus bleiben ließ, wandte Charles den Blick von der Ranger ab und sah den Freund an. Vielleicht war es der erste Moment, seit er Eleanor verlassen hatte, dass er ihm ruhig und aufmerksam zuhören konnte, weil die Wut nicht mehr seine Sinne vernebelte. Charles senkte den Blick, als er sich das durch den Kopf gehen ließ: benutzen, manipulieren, bis sie ihm aus der Hand fraß und sie nicht mehr gebraucht wurde. Eine ganze Weile bleib es still zwischen ihnen, doch endlich nickte Charles. "Lass die Männer ihren Spaß haben. Ich versuche es morgen im Lager."
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