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Nothing left to say
Charles & Eleanor nach der Eskalation
#31


Nothing left to say
   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 03.01.1715
Charles & Eleanor nach der Eskalation


Die Frage, wann Eleanor sich das letzte Mal so hatte fallen lassen, dass sie sich vollständig in dieser Lust verlieren konnte und an irgendjemand anderen, stellte sich ihr gar nicht. Die Wahrheit war, nach Charles nie wieder. Nicht einmal bei Max, sie hätte sich dasselber verboten, sich das niemals erlaubt. Schon aus dem einfachen Grund, weil man sich der anderen Person gegenüber verletzbar und angreifbar machte in diesen Momenten. Sie hatte nicht einmal mehr gewusst, dass sie dazu überhaupt noch fähig war.
Doch scheinbar war sie sogar zu noch mehr fähig, wie Charles es ihr gerade verdeutlichte als er immer wieder das Tempo änderte. Das hier war nicht einfach nur Sex. Das hier fühlte sich an, als wenn er ihr seinen Stempel aufdrücken wollte, sie für andere Männer verderben wollte, indem er sie in den Wahnsinn trieb und sie immer und immer wieder an ihre Grenzen brachte. Schien es auch manchmal zu viel zu sein, schien sie auch noch so sehr kurz davor zu stehen Erlösung zu finden, so reichte es nie vollkommen aus. Charles ließ es nicht zu. Er spielte mit ihrer Lust und machte aus diesem Liebesspiel eine eigene kleine Folter, die so bittersüß und erregend zugleich war, aber ebenso auch frustrierend.
Ein hartes Keuchen entrang sich ihrer Kehle, wild nach Atem schnappend als er den Weg mit seinen Lippen zu ihen Brüsten bahnte. Sie wieder ein Stück mehr reizte, wieder ein Stück mehr quälte. Die Spannung in ihrem Körper damit nur noch ein Stück weiter in die Höhe trieb, bis sie tatsächlich an den Punkt kam, an dem sie glaubte es nicht mehr aushalten zu können. "Charles..." eigentlich hatte sie ihn frustriert anknurren wollen, doch es kam nichts weiter als diese keuchende Bitte über ihre Lippen. Zu mehr war sie nicht mehr fähig, denn selbst dieser Atem schwand, als seine Stöße kräftiger wurden, die Reibung verstärkten, sowie die Hitze in ihrem Inneren, ehe sie regelrecht mit einem lustvollen Schrei und seinem Namen auf ihren Lippen explodierte und unter ihm erzitterte. Mit noch immer offenem Mund krallte sie sich an ihm fest, während der Höhepunkt sie fest mit seinen Beben im Griff hatte und sich ihre Muskulatur immer wieder eng um ihn zusammenzog und kontrahierte. "Fuck.." entfläuschte es ihr atemlos, denn sie erinnerte sich nicht daran jemals so heftig gekommen zu sein und es wollte einfach nicht nachlassen.
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#32


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   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 03.01.1715
Charles & Eleanor nach der Eskalation


Charles genoss jede Reaktion von Eleanor, die er unter sich von ihr bekam. Jedes Keuchen und jedes Stöhnen, jeden Muskeln, den sie anspannte und jede Regung, wenn sie sich ihm entgegendrückte. Worte brauchte es nicht, er verstand ihr Betteln auch so, ihre Leidenschaft und ihre Lust. Denn ihm ging es kein bisschen anders. Er musste sich mit all dem Willen, den er nur aufbringen konnte dazu zwingen nicht einfach sofort in ihr zu kommen und das hier zu beenden. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn und seine Haut fühlte sich feucht an von der Anstrengung und gleichzeitig war er nicht gewillt das hier auch nur einen Wimpernschlag früher zu beenden, als es sein musste.
Das Keuchen, das er zur Belohnung zu hören bekam, als er ihre Brüste verwöhnte, war beinahe der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brauchte. Sein Name, der selten wunderbarer geklungen hatte. So wollte er das immer und immer wieder hören. Genauso... bittend, atemlos und gleichzeitig voller Gefühl. Ein letztes Mal brachte er alle Kraft und Beherrschung auf, die er noch übrig hatte, bis da erneut sein Name fiel. Ihr Zittern übertrug sich auf seinen Körper und als sie sich so eng und heiß um ihn zusammenzog war aus auch um ihn geschehen. Mit einem beinahe sturen letzten Stoß drang er noch einmal in sie ein und kam mit einem lauten Stöhnen ebenfalls zum Höhepunkt, den er so schon lange nicht mehr erlebt hatte. Keine Hure und keine verschreckte noble Lady auf irgendeinem Passagierschiff hatte DAS in ihm auslösen können. Charles sank auf Eleanors Körper und seine Lippen fanden ihre Hals. Er küsste sie, saugte an der empfindlichen Stelle und bewegte sich träge in ihr, um die Nachwehen des Höhepunktes noch genießen zu können, bis er sich schließlich zur Seite rollte und schwer atmend neben ihr in den Kissen liegen blieb. Einen Moment lang war nur ihr Atem in dem Zelt zu hören, bis er schließlich den Kopf so drehte, dass er sie ansehen konnte. Eine Hand unter ein Kissen geschoben, um bequemer zu liegen, hob er die andere fragend an, keinesfalls sicher, ob sie in seinem Arm liegen wollte. Begleitet von einem kleinen Lächeln. Vielleicht verstand sie, was es bedeutete: dass sie nicht sofort gehen sollte, falls sie das in Erwägung zog. Die Stelle am Hals begann sich bereits dunkler zu färben.
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#33


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   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 03.01.1715
Charles & Eleanor nach der Eskalation


Eleanor konnte spüren wie Charles in ihr kam, wie auch er sich endlich gehen ließ und es erfüllte sie mit einer nie zuvordagewesenen Zufriedenheit, welche sie erneut erbeben ließ. Zärtlich umfing sie ihn mit ihren Armen, als sie sein Gewicht spüren in dem Moment wo er sich auf sie sinken ließ. Wieder waren es ihre Fingerspitzen, die seinen Nacken kraulten während sie ihren Kopf zur Seite neigte als er sich mit seinen Lippen dort hinbewegte. Sie ihm mehr Platz einräumte, denn sie spürte durchaus was er dort tat und dennoch erschauerte sie darunter mit einem Geräusch, das fast schon an ein Schnurren erinnerte. Sie hatte keine Schmerzen damit, das er sie hier so auf diese Art und Weise markierte. Es gab ja ohnehin niemand anderen, der ihm diesen Rang hätte streitig machen können. Sie musste nicht verbergen, dass sie eine Frau war und nun würden es auch die Männer bemerken, die sie manchmal ähnlich wie ein Kerl ansahen. Es würde dennoch nichts an ihrer Authorität ändern, oder an ihrem Auftreten. Dennoch schmunzelte sie leicht. "Hmm..." schnurrte sie, als ihre Lippen nahe an seinem Ohr war. "Meinst du, die Stelle ist ausreichend." gab sie ihm dann zu verstehen, das sie sein Handeln verstanden hatte und auch, dass sie nichts dagegen einzuwenden hatte.
Schon in dem Moment, als er sich von ihr herunterrollte, begann sie ihn zu vermissen. Seine Nähe, obgleich er direkt neben ihr war, war es ihr in dem Moment nicht genug. Nicht nahe genug... nicht nach all dieser Zeit, nicht nach den Eskalationen in den letzten beiden Tagen. Dafür war sie im Moment zu friedlich gestimmt und dafür war sie auch viel zu matt. Sie wollte ihn einfach nur spüren und diesen Moment genießen. Das er sie nicht rausschmeißen wollte erkannte sie durchaus an seiner Einladung und so musste sie auch nicht lange überlegen und kuschelte sich in seine Arme. Drängte sich sanft an seinen Körper und erkundete mit ihren Lippen seine Schulter und seinen Hals, während ihre Finger sanft über seinen Oberkörper fuhren. Es gab niemanden der auf sie wartete. Kein Vater wie damals, zu dem sie nach Hause musste, damit er nicht allzuviel mitbekam... was auch vollkommen sinnlos war, denn er hatte es ja doch bemerkt.
Mit der letzten verbliebenen Kraft, richtete sie ein wenig ihren Oberkörper auf und schaute Charles einfach nur einen Moment an. Sie wollte sich diese Züge einprägen, so wie er sie jetzt ansah und sie wollte ihm ebenso etwas schenken, also senkte sie ihren Kopf und fing seine Lippen noch einmal ein. Nicht leidenschaftlich, es war ein sanfter, zärtlicher Kuss, in dem sie ihm noch mal alle Gefühle anbot, noch einen Moment den er genießen konnte, ehe sie vollständig in seinen Armen zum erliegen kam.
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#34


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   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 03.01.1715
Charles & Eleanor nach der Eskalation


Das Schnurren, das er zu hören bekam, gefiel Charles und ihre Frage ließ ihn leise und ein wenig rau lachen. "Wenn jemand meint, dass es nicht ausreicht und es in Frage stellt, wird er sich vor mir verantworten müssen", raunte er ihr leise zu und fügte nach einem Moment hinzu: "Und wenn ich dich mit einem Tuch sehe morgen, wirst du dich verantworten." Eleanor musste nicht meinen, dass sie es sich anders überlegen und das hier doch verdecken konnte. Genauso wenig wie sie die leicht geschwollene Lippe verstecken konnte, wo er sie gebissen hatte. Er verstand, dass sie das im Moment auch nicht wollte, aber wer wusste schon, wie das in ein paar Stunden aussehen mochte, vielleicht wenn Mr. Scott beurteilend die Augenbraue nach oben ziehen würde. Gleichzeitig lag es ihm gerade fern ihre Autorität oder ihren Platz in Nassau zu untergraben damit. Würde er das Gefühl haben, dass das ansatzweise geschah, würde er sich ebenfalls einmischen, auch wenn er nicht einmal wusste, ob Eleanor das gewollt hätte. Die Frage stellte sich für ihn nicht.
Fast tat es Charles leid, als die Finger in seinem Nacken verschwanden, als er sich zurückzog, um neben Eleanor zu liegen. Er konnte sie noch spüren und doch fehlten sie ihm, weil sie eben doch nicht mehr da waren. Wie lange er das Gefühl wohl mit sich herumtragen konnte, bevor es endgültig verblasst war?
Charles war sich dessen nicht bewusst gewesen, aber als Eleanor die Einladung annahm und sich in seinen Arm kuschelte, an ihn gedrückt, dass er die Wärme ihres weichen Körpers spüren konnte, war da tatsächlich Erleichterung, die er fühlte. So hielt er sie nahe bei sich und genoss ihre Lippen auf seiner Schulter und an seinem Hals. Ihre Finger, die über seinen Oberkörper fuhren, erinnerten ihn an etwas, aber bevor er etwas sagen konnte, löste sie sich von ihm und richtete sich auf, um auf ihn hinunter zu sehen. Charles erwiderte Eleanors Blick und war sich nicht der Weichheit bewusst, die in seinem eigenen Blick lag. "Was ist?" fragte er schließlich mit einem Lächeln, als sich Eleanor schon zu ihm beugte und ihn küsste. Seine Hand lag auf ihrem Rücken strich darüber, als er den Kuss erwiderte, ihn aber nicht intensiver oder leidenschaftlicher werden ließ. Er genoss nur, was Eleanor ihm hier schenkte, denn genau so empfand er das. Edward Teach hatte ihm vor vielen Jahren erklärt, wie Perlen in Muschen entstanden. Dass ein Sandkorn eingeschlossen wurde. Er hätte sich in dem Moment gewünscht, dass dieser Kuss das Sandkorn in seiner Muschel hätte sein können.
Und ganz bestimmt hätte er schallend über diesen romantischen Scheiß gelacht in einer anderen Situation, wenn ein anderes das ausgesprochen hätte im Zusammenhang mit einer Frau, die nicht Eleanor gewesen wäre.
Als sie wieder in seine Arme sank, hielt er Eleanor erneut nahe bei sich und Charles Hand legte sich auf ihre, die zuvor noch seinen Oberkörper erkunden hatte. Er wollte nicht, dass sie weiter kam, denn damit hätte sie sich dem Brandzeichen genähert, über das sie damals nie gesprochen hatten. Warum auch immer. Es war unwichtig gewesen oder sie hatte sich nicht getraut zu fragen. Er hatte mit Sicherheit nicht darüber sprechen wollen, weil er sich geschämt hatte ihr gegenüber. Es war einfach irgendein Zeichen gewesen. Piraten hatten doch allerhand Narben und Tätowierungen, die keinen Sinn machten. "Warum hast du das heute getan? Am Strand...?" fragt er schließlich leise, den Blick angenehm erledigt ins Nichts gerichtet. Sklavenhandel war ein einträgliches Geschäft und die meisten versuchten daran mitzuverdienen. Nicht Eleanor.
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#35


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   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 03.01.1715
Charles & Eleanor nach der Eskalation


Das leise und raue Lachen von Charles, sorgte dafür das es wärmer wurde in ihr. Wie sehr hatte Eleanor genau das vermisst, dieses kleine Lachen. Es hatte sich schon damals in ihr Gedächtnis gebrannt und schien in diesem Moment nur schöne Erinnerungen in ihr zu wecken. Auch wenn seine Worte bei ihr ebenfalls für ein leises fast schon heiseres Lachen sorgte. "Ich muss dort nichts verstecken Charles. Ich bin durchaus in der Lage, die Männer in ihre Schranken zu weisen. Wer der Meinung ist, dass er deswegen aufdringlich werden muss.... der lernt mich kennen und im Ernstfall, auch in diesen Tagen noch immer die Crew der Walrus. Ich weiss das ich mich in solchen Fällen auch immer auf Hal oder Flint verlassen kann, dass sie mir Männer fern halten, die der Meinung sind das sie mir an die Wäsche können, weil ich eine Frau bin. Es mag dir egal sein, aber ihnen und vor allem Hal ist es das nicht. Dafür bestehen unsere Geschäftsbeziehungen schon zu lange und dafür respektieren wir einander gegenseitig zu sehr. Hal weiss seit heute Abend, das ich meine Seele längst jemanden anderem verschrieben habe. Dir... und ich muss nicht verstecken, dass du der einzige bist, der dieses Vorrecht auf mich hat." erklärte sie ihm leise aber sanft, auch wenn wieder ein Teil seiner Worte mit einfloss, denn er hatte ihr in seinen Worten nur allzusehr verdeutlicht am ersten Abend, dass es ihm egal war. Sie hielt ihm nicht mehr vor, dass er sie verachtete, denn auch das hatte er heute deutlich gemacht, doch dieser Satz, dass sie ihm gleichgültig war.. dass es ihm egal war, was andere Männer von ihr wollten, ließ sich nicht so einfach aus ihrem Gedächtnis löschen. Es hatte sie mehr verletzt als sie zugeben wollte, denn er war der einzige Mann, dem sie je gehört hatte. Es mochte für ihn vielleicht keine Bedeutung haben, aber es hatte eine Bedeutung für sie.
Dennoch wollte auch sie diesen Moment nicht zerstören, schien er doch nur allzu kostbar zu sein und wer wusste schon, wie lange dieser Moment wirklich anhalten würde. Auch Eleanor sog diesen Moment auf, denn zu sehr hatte sie das hier gebraucht... zu sehr hatte sie ihn gebraucht.
Als Charles ihre Hand stoppte, akzeptierte sie es widerstandslos, auch wenn sie ihm zeigen wollte, dass er sich wegen nichts vor ihr schämen musste. Es gab nichts, was ihn in ihren Augen irgendwie schwach gemacht hatte. Die Narben zeigten doch nur, was er alles überlebt hatte und sie liebte ihn dafür gerade nur umso mehr. Doch um ihren Gefühlen wenigstens ein wenig Ausdruck zu verleihen, fuhr sie mit der Nasenspitze über seine Schulter und seine Halsbeuge, ehe sie dort wieder einen sanften Kuss platzierte. Der lediglich bei seiner Frage stoppte. "Weil es Mr. Scott in meinem Leben gibt. Für dich mag es einfach nur so aussehen als wäre er der Sklave oder der Bedienstete meines Vaters... doch er ist so viel mehr für mich. Er hat mich seit meiner Geburt großgezogen, alle meine ersten Momente miterlebt. Für mich ist er wie mein Vater, weil mein eigener nie für mich da war. Der Tag als ich mit dir gehen wollte, war er es ebenfalls, der mir half meine Sachen zu packen, obgleich er die Drohungen meines Vaters kannte. Doch er sah auch, wie sehr ich dich liebte und wie glücklich ich war mit dir. Mein Vater kam dazu und drohte mir im selben Augenblick, dass er Mr. Scott und ebenso auch Madi verkaufen würde an die Engländer würde ich mit dir gehen. Er gab mir die Wahl, die Geschäfte in Nassau übernehmen und damit auch Mr. Scott und Madi die Freiheit schenken oder mit dir gehen und Bryson alles überlassen inclusive der beiden." erzählte sie ihm dann leise, ehe sie ihr Gesicht an seine Halsbeuge versteckte, nicht fähig die Träne zurückzuhalten die diese Erinnerungen ihr in die Augen trieben. Es war ihr egal, ob er diese auf seiner Haut spüren würde. Irgendwann musste sie ihm das erzählen. "Nach ein paar Jahren fand ich heraus, dass es nichts weiter war als eine Manipulation.. ich stellte ihn zur Rede, präsentierte ihm was ich hier in Nassau aufgebaut hatte. Wollte ihm beweisen, das er mit mir die richtige Wahl getroffen hatte... seine Antwort glich nur allzusehr deiner eigenen.., er eröffnete mir, dass ich überhaupt keine Wahl für ihn war, da ich ein Mädchen und kein Junge geworden bin." bei diesem Satz musste sie kurz schlucken und für einen Augenblick verkrampfte sie sich bei dieser Erinnerung, die sich mit Charles eigenen Worten vermischte und sie brauchte einen Augenblick, bis sie sich wieder entspannte und sie weitersprechen konnte. "Ich bin nicht mein Vater Charles... ich wusste was sie Sklaven antun, was sie Kindern antun... es war ein Versprechen an mich selber und auch an Mr. Scott, dass ich so etwas nie in Nassau zulassen würde, und wenn es mich mein Leben kostet. Kein Kind und kein Mann, keine Frau verdient diese unmenschliche Behandlung, dieses Menschenverachtende. Nicht wenn ich es verhindern kann. Daher war auch meine erste Tat Mr. Scott und Madi freizulassen... er ist nicht bei mir weil er es muss Charles, sondern weil er bei mir sein will. Er möchte weiterhin Teil meines Lebens sein, weiterhin ein Vater für mich sein und lange war er die einzige Person, der ich überhaupt vertrauen konnte... er war auch neben mir der einzige, der die Wahrheit kannte über uns. Er hielt mich, wenn es zu schlimm wurde und ich mich selber zu sehr hasste, wenn ich Gefahr lief mich selber zu verlieren, in dem ich mich selber bestrafte." endete sie damit ihre Erklärung. In diesem Augenblick konnte sie jedoch auch nur darum beten, dass er ihr dieses Mal wirklich zuhörte, denn noch einmal würde sie das nicht erzählen... konnte sie nicht.
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#36


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   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 03.01.1715
Charles & Eleanor nach der Eskalation


Charles glaubte Eleanor sofort, dass sie nichts verstecken MUSSTE. Es ging ihm eher darum, ob sie etwas verstecken WOLLTE. Aber er ging dann davon aus, dass dem wohl nicht so war und es freute ihn mehr, als er sich dessen bewusst war. Auch, dass sie sich wehren und behaupten konnten, wollte er nicht in Frage stellen, aber gleichzeitig war er sicher, dass es Augenblicke gab, in denen sie als Frau an ihre Grenzen stieß. Das hatte nichts mit ihrem Willen, Können oder Intelligenz zu tun, sondern einfach damit, dass sie Brüste hatte. Und dann würde er da sein – dass das bedeutete, dass er hier auf der Insel sein musste, daran dachte er gerade nicht. Die Gedanken und Gefühle, die Entscheidungen früherer Tage und all die Erlebnisse waren noch Fragmente, die sich nicht zu einem großen Ganzen zusammengefügt hatten. So grinste er noch über ihre Worte, dass der Mann, der aufdringlich werden würde, sie kennenlernen würde, als sie etwas sagte, das sein Lächeln verblassen ließ. Flint?! Charles Muskeln spannten sich kaum merklich an, als er begriff, dass sie hier in dieser Situation: nackt neben ihm liegend, nachdem er ihr mehr oder weniger sein Zeichen aufgedrückt hatte und sie offen mit in sein Zelt genommen hatte, dass es jeder, der wollte, sehen konnte… dass sie jetzt von Flint, Gates und der Walrus sprach. „Du lehnst meine Hilfe ab, aber seine willst du haben?“ Es war ihm anzuhören, dass er das nicht verstehen konnte, kein bisschen. Der einzige Grund, warum er sich nicht zurückzog und das hier überstürzt beendete mit einer entsprechenden Bemerkung, war Eleanor selbst, die schnell genug weitergesprochen hatte, um klar zu machen, dass sie auf gewisse Art und Weise zu ihm gehörte. Umso weniger war dann aber nachvollziehbar, warum sie lieber von Flint und seinen Männern Schutz akzeptierte als von ihm. Die Entscheidung Nassau wieder zu verlassen, wenn sein Schiff abgeladen war, wurde in diesem Moment, als er Flints Namen gehört hatte, umgeworfen. Er würde hier sowas von bleiben!
Charles hatte die ein oder andere Verletzung davongetragen in seinem Leben bei den unterschiedlichsten Kämpfen und Scharmützeln und die Narben davon waren hier und da auf seinem Körper zu sehen. Keine davon so, dass sie ihn entstellte und es machte ihm nichts aus. Weder, dass sie da waren noch, dass jemand sie sehen konnte. Es interessierte ihn nicht. Diese eine Narbe, die seine ganze Lebensgeschichte erzählte, war aber etwas vollkommen anderes. Es hatte Zeiten gegeben, da hatte er im Rausch darüber nachgedacht, sich das Stück Fleisch einfach herauszuschneiden. Jack war es gewesen. der ihn im letzten Moment davon abgehalten hatte, ganz gleich wie er ihn verflucht hatte. Nicht einmal die Striemen auf seinem Rücken von den Peitschen störten ihn so, wie das verräterische Brandzeichen, das so einzigartig war wie ein Schiffsname. Daher war er dankbar, dass Eleanors Hand unter seiner ruhig liegen blieb und sie verstand, was er wollte, ohne es wirklich wissen zu können. Umso mehr genoss er die Nähe, die sie vermittelte, die in einem sanften Kuss gipfelte.
Seine Hand strich über ihren Rücken, langsam und ein wenig gedankenverloren und damit umso zärtlicher. Die Haut weich unter seinen vom Kampf und der Arbeit auf dem Schiff rauen Fingern. Dabei hörte er sich an, was Eleanor erzählte über ihre Beweggründe. Tatsächlich hätte er nicht an Mr. Scott gedacht dabei. Der Mann war immer dagewesen und er hatte dessen Existenz niemals hinterfragt oder wie freiwillig er bei der Familie war. Charles hatte ihn immer nur als Spaßverderber wahrgenommen – und tat das noch immer. Aber er begann eine Parallele zu Edward Teach zu sehen, der für ihn wie ein Vater gewesen war in der Zeit, in der sie zusammen gesegelt waren.
Über dem Gedanken entging ihm beinahe etwas, das Eleanor sagte. Es streifte nur noch sein Bewusstsein und Charles zog di Augenbrauen zusammen in dem Bemühen die Worte festzuhalten und zu verstehen. Sie hatte mit ihm gehen wollen damals. Für einen Moment lichtete sich das, was er all die Jahre an Wut, Enttäuschung und Verletzung über die Zurückweisung mit sich herumgetragen hatte, denn sie HATTE MIT IHM GEHEN WOLLEN. Und doch hatte es sie es am Ende nicht getan. Wofür? Wofür hatte sie das geopfert, was sie gehabt hatten? Für zwei Sklaven. Charles fragte sich, ob es wirklich die beiden gewesen waren, die sie davon abgehalten hatten zu kommen oder ob es vielleicht die Geschäfte selbst gewesen waren, die sie gereizt hatten. Nachdenklich hörte er ihr weiter zu und hielt sie nahe bei sich, anstatt sie sofort von sich zu stoßen. Er hörte durchaus, dass und wie sehr ihr das zu schaffen machte, was sie da erzählte, aber machte es das am Ende besser? Er hatte die Entscheidung für sich noch nicht getroffen. Zu neu waren all die Informationen. Doch diese Frage musste warten, denn Eleanor eröffnete ihm, dass er die gleiche Wortwahl wie ihr Vater getroffen hatte und das ließ ihn ihr ein entschuldigendes Lächeln schenken, das er aufrichtig meinte, denn das hatte er nie gewollt: auch nur ansatzweise wie Richard Guthrie zu sein. Er konnte den Mann von der ersten Sekunde an nicht leiden. Der Mann, der nicht weniger kriminell war als jeder Pirat und sich dennoch als rechtschaffen ansah und moralisch weit über ihnen. „So habe ich das nicht gemeint, Eleanor“, gab er ruhig zu und ließ sie weitererzählen. Als sie geendet hatte, blieb es eine ganze Weile still zwischen ihnen.
Charles ließ sich die Worte noch einmal durch den Kopf gehen und noch einmal die Erkenntnis sacken, dass sie eigentlich mit ihm gehen wollte. Das war leichter gesagt als tatsächlich getan. Sie hatte es immer gewusst, für ihn war das vollkommen neu. Und wo er nun seinen Stellenwert in der ganzen Geschichte sah, konnte er ebenfalls nur schwer einordnen. Seine Hand legte sich unter ihr Kinn und er schob es ein wenig nach oben, damit sie ihn ansah. Er konnte noch die Tränen in ihren Augen sehen. „Ich verstehe, warum du das am Strand getan hast… warum du dieses Risiko eingegangen bist, Eleanor.“ Und danach hatte er auch gefragt. Dann wurde es schon schwieriger und sie würde es ihm ansehen können. „Ich verstehe auch, dass du Scott und seine Tochter nicht verlieren wolltest, weil sie dir nahe standen.“ Und nun war er endgültig am Ende mit seinem Verständnis. Dann hatte er seinen Stellenwert wohl auch eingeordnet. Charles rutschte ein wenig von ihr weg, um sich aufsetzen und sie richtig ansehen zu können. „Eines verstehe ich nicht… vielleicht bin ich dafür nicht klug genug: du wusstest immer, was Edward Teach für mich war, was mich mit ihm verband… ich habe ihn bereitwillig geopfert, um bei dir zu sein.“ Er musste es nicht aussprechen, denn sie würde den Vorwurf verstehen. Zwei Sklaven standen über einem Piraten? „Du hättest einfach zu mir kommen und mir sagen können, was dein Vater verlangt. Wir hätten eine Lösung gefunden. ICH hätte eine Lösung gefunden.“ Dass das aus dem Blickwinkel eines kampferprobten Mannes vermutlich weitaus leichter zu sagen war, bedachte er nicht. Dass er heute leicht Lösungen finden konnte, aber er damals vielleicht überfordert gewesen wäre. Sein Blick ruhte auf Eleanor und es war ihm anzusehen wie sehr er hoffte, dass sie ihm eine Antwort gab, die für ihn zufriedenstellend war.
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#37


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   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 03.01.1715
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Wäre dieser Moment zwischen ihnen nicht gerade zu intensiv und zu friedlich gewesen, dann hätte sie Charles bei seinen Worten schon wieder die passende Antwort entgegengepfeffert. Denn sein Problem war scheinbar, dass er eigentlich nie wirklich zuhörte. Nur zum Teil, nur das was er hören wollte. Vielleicht sollte sie beginnen ihm die Sachen aufzuschreiben, damit er sie in einer ruhigen Minute nachlesen konnte. Doch so blieb sie fürs erste ruhig, denn im Moment war ihr die Nähe zu Charles wichtiger, als hier über irgendwelche Standpunkte zu diskutieren oder gar deswegen ein Streit vom Zaun zu brechen, das konnten sie dann gerne morgen wieder tun, aber nicht heute.... nicht jetzt. Daher schüttelte sie nur leicht den Kopf. "Ich lehne deine Hilfe nicht ab." korrigierte sie ihn daher schnell. Das hatte sie auch mit keinem Wort gesagt. Sie war eigentlich nur nicht davon ausgegangen, dass sie sie erhalten würde ohne vorher darum zu bitten oder was auch immer und da stand auch ihr dann der Stolz im Weg.
Das er das andere erst einmal verarbeiten musste war auch ihr bewusst. Immerhin war seine Grundlage Jahrelang eine andere gewesen. Sie rechnete nicht einmal damit, dass er es überhaupt verstehen würde oder nachvollziehen konnte, denn rückblickend gesehen, konnte sie es selber zum Teil nicht. Doch damals war sie auch noch nicht die Person von heute. Heute hätte ihr Vater keine Chance mit seinen Manipulationen, denn sie hatte sich selber genügend aufgebaut und auch an Selbstbewusstsein und Willenstärke dazu gewonnen. Sie nickte nur bei seinen Worten und bei seinem entschuldigenden Lächeln. Die Worte waren ausgesprochen und im Moment wollte sie auch nicht hinterfragen, was er dann damit gemeint hatte, denn sie war sich nicht sicher, wie sie gerade in diesem Augenblick die Antwort auffassen würde. Charles konnte manchmal mit Worten mehr kaputt machen als ihm bewusst war, aber das hier war der falsche Augenblick ihn darauf aufmerksam zu machen.
Als Charles sich aufsetzte, sah sie ihm an das er verstehen wollte. Ebenso auch dass er sich selber und seinen Wert in ihren Augen anzweifelte. Also schaute sie zu ihm auf, wich weder seinen Blicken noch seinen Fragen aus. Auch wenn sie weniger einfacher war, als man meinen mochte. Auch Eleanor brauchte einen Moment um sich seine Frage als auch seine Feststellung durch den Kopf gehen zu lassen. Erst nach einem Moment setzte sie sich zu ihm auf. Ihre Nacktheit war ihr in dem Moment so ziemlich egal. "Heute würde ich dir in vollem Maße zustimmen." begann sie erst einmal, denn das war nun mal die volle Wahrheit. "Der Mann, der heute vor mir steht, hätte keine Sekunde gezögert und meinen Vater zur Rechenschaft gezogen, ihn vielleicht sogar getötet." sprach sie dann weiter und ließ ihre Worte für einen Augenblick lang stehen, damit er sie erst einmal verarbeiten konnte. "Die Frau, die heute vor dir sitzt hat inzwischen selber genügend Selbstbewusstsein, um so etwas durchschauen zu können. Die Frau, die heute vor dir sitzt ist nicht mehr von der Unsicherheit geplagt, ob sie auch nur irgendwas richtig machen kann." erklärte sie nun auch ihre Position, ehe sie leicht den Kopf schüttelte. "Es mag sich vielleicht in deinen Augen banal anhören, doch ich war noch zu jung, noch zu leicht zu beeinflussen, gerade durch meinen Vater. Es war nicht nur die Angst um Mr. Scott und Madi, nicht nur die Angst um meine Familie, die mich zurückgehalten haben... mein Vater war hinterhältig genug damit er auch dich in eine Falle hätte locken können. Meine Angst war, auch dich zu verlieren... nicht auf diese Art und Weise, wie es dann geschehen ist, sondern auf die endgültige Art und Weise. Wenn deine Frage ist, ob ich meine Entscheidung von damals bereue... dann lautet die Antwort aus der heutigen Sicht ja. Rückblickend gesehen war ich nicht stark genug oder auch in deinen Augen nicht mutig genug. Aber auch ich brauchte erst diese Veränderungen um all das zu erkennen." und das war nun mal die ehrlichste Antwort die er bekommen konnte. Jetzt konnte er sie annehmen, oder sie verdammen.
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#38


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   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 03.01.1715
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Charles zog die Augenbrauen zusammen, als Eleanor ihm versicherte seine Hilfe nicht abzulehnen und auch ihm war das hier, was sie eben wiedergefunden hatten zu wichtig, als dass er riskieren wollte es zu schnell wieder zu verlieren. Auch wenn das bedeutete, dass er ihre Antwort hinnahm, die Fragen und Vermutungen aber blieben. Für ihn war aber auch klar, dass Flint und seine Crew in diesem Zusammenhang das letzte Mal erwähnt worden waren. Dieser Mann, der sich für etwas Besseres hielt. Für klüger und fähiger als alle anderen. Das war damals schon so gewesen und es hatte sich nichts daran verändert. Er hörte Geschichten über ihn und seine Taten. Ihre Wege hatten sich nur wenige Mal gekreuzt und dann nicht im Guten. Zu Beginn hatte er sich ruhig verhalten und einen Schritt zurück gemacht, aus Angst, aus Respekt, aus Ehrfurcht, so wie alle anderen, aber die Zeiten waren längst vorbei. Dabei ging es ihm nicht einmal um dessen Fähigkeiten, denn die konnte selbst er nicht bestreiten. Es war ihm einfach zuwider mit welcher verbissenen Ernsthaftigkeit Flint durchs Leben ging. Teachs Weggang hatte er nicht weniger bejubelt als andere und er war ihm zugute gekommen, um was daraus zu machen? Nach Charles Verständnis hatte Flint einfach dessen Platz eingenommen und er würde das ändern, nun, wo er gedachte hier in Nassau zu bleiben. Aber dieser Plan, der seiner spontanen Entscheidung folgte, musste noch reifen und war sicher nichts, was hier gerade richtig am Platz war. Dass er bleiben würde, würde Eleanor noch früh genug erfahren, denn damit mussten sie Preise aushandeln. Zuerst galt es aber andere Dinge zu klären.
Für Charles war das Thema darum, ob Eleanor die erste, zweite oder keine Wahl gewesen war in dem Moment erledigt, als sie ihm schweigend zunickte. Er war sicher klug und verstand es Zusammenhänge zu durchschauen, aber ihm fehlte der gewisse Weitblick, den Menschen mit besserer Bildung hatten. Er sagte, was er dachte und so wie er es meinte, denn er hielt nichts davon jemanden in die Irre zu führen, aber ihm fehlte das Bewusstsein, dass das, was er meinte bei seinem Gegenüber nicht ankam. Dass Worte missverstanden werden konnten, weil Informationen fehlten. Seine Welt bestand aus knappen Formulierungen und Befehlen an Männer, die genauso in knappen Formulierungen dachten wie er.
Charles hielt Eleanors Blick fest, die ihn unverwandt ansah. Das war immer schon so gewesen. Selbst er senkte früher den Blick als sie, besonders, wenn es Eleanor selbst ging. Konkurrenten, Feinde und Opfer… ihnen allen sah er bis zum letzten Moment in die Augen, aber Eleanors intensiver Blick war zuweilen mehr, als er standhalten konnte. Warum das so war, hätte er nicht sagen können, aber sie löste etwas in ihm aus, eine Unsicherheit auf einer Ebene, die er so nicht kannte sonst und über die so mancher Mann, der ihm im Leben schon gegenüber gestanden hatte, verwundert gewesen wäre. Charles bemühte sich Eleanor sehr genau zuzuhören, was sie ihm jetzt sagte, denn das würde über alles entscheiden am Ende und er wollte hören, was es ihm ermöglichte hier keinen Krieg anzuzetteln. Vielleicht das erste Mal in seinem Leben. Er lächelte ein wenig, als sie erkannte wie er heute mit ihrem Vater verfahren würde und vielleicht tat er das noch. Gerade hätte er große Lust dazu gehabt. So viel zum Krieg, den er nicht beginnen wollte. Viel wichtiger war aber am Ende doch, was sie über sich selbst sagen würde. Charles merkte nicht, dass er angespannt auf ihre Antwort wartete, denn er wollte den Mann, der damals wie sein Vater gewesen ist, nicht umsonst verraten haben. Er wollte nicht, dass die Frau, für die er alles aufgegeben hatte ohne zu zögern, so leichtfertig andere ihm vorgezogen hatte. Sie hatte recht, dass sie zu jung gewesen war, hörte sich zu einfach an und so lag sein Blick nur intensiv auf ihr, nicht verratend wie er ihre Worte fand. Wusste er wie es sich anfühlte, beeinflusst zu werden? Durchaus, aber eines wusste er ganz bestimmt: wie sich Angst anfühlte. Angst konnte auf vielen Ebenen stattfinden: um sich, um andere, vor Schmerz, vor dem Tod. Und jede davon fühlte sich anders an, kroch anders den Rücken nach oben. Er verstand wovor sie Angst gehabt hatte und doch kam er nicht umhin festzustellen, dass doch genau das geschehen war am Ende: sie hatte ihn verloren. Oder er sie. Wie man es nun auch drehen wollte. Am Ende war es aber nicht die Tatsache, dass sie die Entscheidung bereute, die den Ausschlag gab, sondern etwas ganz anderes: nie hatte jemand um ihn Angst gehabt. Er war sich sicher, dass nicht einmal Teach sich um ihr gesorgt hätte, ganz egal was er ihm Gutes getan hatte.
Charles Blick wurde sichtbar weicher, als er Eleanor an sich und in einen innigen Kuss zog und sich mit ihr wieder in die Kissen sinken ließ. Die weichen Kissen unter sich und Eleanor auf sich, bleibt er zufrieden liegen. Seine Hände fuhren langsam über ihren Rücken. „Du hattest Angst um mich?“
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#39


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   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 03.01.1715
Charles & Eleanor nach der Eskalation


Charles Blick und seine Mimik sprachen Bände. Das mit ihm und Flint, zusammen hier in Nassau würde wohl noch so einiges nach sich ziehen. Eleanor selber hatte einen anderen Blickwinkel auf den Mann und seine Crew. Sie hatte diese Männer zu schätzen gelernt und sie würde sich auch nicht von Charles davon abbringen lassen. Da konnte er sich noch so sehr auf den Kopf stellen. Dabei konnte sie nicht einmal sagen, ob das so war, weil sie eine Frau war... denn das machte in der Regel für Flint zumindest keinen Unterschied, oder ob ihr in der Hinsicht einfach das Konkurrenzdenken der Männer fehlte. Sie wusste es nicht. Aber sie würde auch einen Teufel tun und das jetzt und hier mit Charles zu diskutieren.
Es gab ohnehin andere Sachen, die sie untereinander klären mussten. Nicht zuletzt auch, wie es überhaupt ab hier weitergehen würde. Eine Sache die Eleanor durchaus verunsicherte, auch wenn sie es nicht direkt zeigte. Charles hatte nun alle Karten in der Hand, er konnte sie wegschicken und sie verdammen. Dann würde sie gehen und dann würde es auch kein Zurück mehr geben. Um ehrlich zu sein hatte sie nicht einmal mitbekommen, wie angespannt sie wirklich war. Erst als Charles Blick weicher wurde, begann sie wieder normal zu atmen und auch ihre Muskulatur begann sich wieder zu entspannen. Nur allzugerne schlang sie ihre Arme um seinen Hals und kam ihm in diesem Kuss entgegen. Eine Geste die sie gerade mehr brauchte als sie zugeben konnte, als sie zugeben wollte. Was im Grunde albern war, denn immerhin hatten sie sich hier gerade gegenseitig entblösst auf mehrere Arten, auch auf die seelische.
Eleanors Blick war sanft, als er ihr über den Rücken strich und sie auf ihm lag. Er drückte all die Gefühle aus, die sie ihm soeben noch gestanden hatte. Dennoch nickte sie bei seiner Frage. "Es ist mir egal, ob andere das als eine Schwäche ansehen. Aber der Gedanke dich auf diese Art zu verlieren, den konnte ich nicht ertragen. Ich wusste das mein Vater die Möglichkeiten dazu hatte... entweder dich zu töten oder aber schlimmer noch, dich auf dasselbe Schiff zu stecken, welches er für Mr. Scott und Madi vorgesehen hatte. Könntest du diesen Gedanken ertragen, bei jemandem den du liebst? Ihn sterben zu wissen oder verkauft? Ich war damals gelähmt von dieser Angst." gab sie dann zu. Doch wie hätte er an ihrer Stelle reagiert? Wenn es um sie gegangen wäre? Hätte man ihm diese Drohungen in Bezug auf sie gestellt, das man sie tötet oder verkauft? Vielleicht war sie wirklich schwach, aber ja... sie hatte Angst um ihn gehabt. Zum Teil doch immer wieder. Sie hatte Jahre diesen Tag gefürchtet, an dem sie sich wiedersehen sollten und ebenso hatte sie auch befürchtet, dass es vielleicht nie geschehen würde. "Ich will dich nicht noch einmal verlieren." gestand sie ihm dann leise. Nie wieder auf diese Art und Weise... denn das sie Meinungsverschiedenheiten haben würden, das konnte wohl jeder vorrausahnen, der sie auch nur irgendwie kannte. Aber sie wollte ihn nie wieder ganz verlieren. Die Jahre waren schlimm genug.
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#40


Nothing left to say
   Eleanor Guthrie   Charles Vane
am 03.01.1715
Charles & Eleanor nach der Eskalation


Charles genoss den Kuss, den sie zusammen teilten und wie Eleanor sich in die Kissen zurück ziehen ließ ohne den Hauch eines Widerstandes. Er öffnete die Augen erst, als der Kuss endete und sah direkt in ihre blauen Augen, die ihn so sanft ansahen. Dass sie ganz anders konnte, kämpferisch und wütend schauen konnte, wusste er, aber gerade wollte er nur das sehen, was sie ihm zeigte. Seine erste Reaktion war ein erneutes Lächeln, das die Zufriedenheit darüber ausdrückte, dass er hier mit ihr liegen konnte und dass sie aus der Welt geschafft hatten, was ihn über zehn Jahre verfolgt hatte. Vielleicht alles, aber der Teil, der am quälendsten gewesen war. Sein Lächeln wurde noch ein wenig intensiver, als sie meinte, dass andere es als Schwäche sehen würden Angst um jemanden zu haben, aber ihr das egal war. Zu wissen, dass jemand Angst um einen hatte, war eine Sache, aber es so zu hören nochmal eine ganz andere. Es fühlte sich irgendwie schön an. Eigenartig warm? Charles fühlte sich in diesem Moment so zu Hause, wie er sich noch nie irgendwo zu Hause gefühlt hatte, aber war das nicht Schwachsinn? Diese Insel, dieses Zelt, nichts davon konnte ein Zuhause sein. War es das, wovon die Leute sprachen, wenn sie darum bettelten nach Hause zurückkehren zu dürfen? Das hatte er nie verstanden. Und doch hätte er in diesem Moment alles darum gegeben nie wieder von hier weggehen zu müssen.
"Du wirst mich nicht verlieren. Damals nicht und heute nicht", versicherte er ihr entspannt und sehr sicher, denn er verstand, was sie meinte mit "auf diese Art". Seine Hände liebkosten Eleanor weiter und er lächelte noch immer, als sie von ihrem Vater sprach. Richard Guthrie konnte ihnen nichts mehr anhaben in diesem Leben. Er lächelte noch, als es um das Schiff ging, auf das Scott und seine Tochter gebracht worden wären. Was kümmerte es ihn, wo sie gelandet wären? Er lächelte auch noch, als sie fragte, ob er den Gedanken umgekehrt ertragen hätte können. Die Wahrheit war, dass er mit dem Tod recht gut zurecht kam, denn dafür war er zu allgegenwärtig in seinem Leben. Das Lächeln verblasste in dem Moment, in dem er das eine Wort hörte: verkauft.
Seine Hände verharrten ruhig an einer Stelle und schlagartig wurde ihm bewusst wovon sie die ganze Zeit gesprochen hatte. Womit ihr Vater gedroht hatte. Wie dumm hatte er sein können es nicht zu bemerken? Die ein oder andere Art und Weise... ein Schiff... natürlich. Ein Sklavenschiff. Er unterbrach den Blickkontakt und atmete tief durch, als ihn all das wie ein Faustschlag traf. Eleanor sagte etwas. Was? Verlieren... nein, das würde sie ihn nicht mehr. Hatte er das eben schon gesagt? Verflucht. "Ich glaube... nicht, dass..." Was wollte er sagen? Die Erkenntnis wie knapp er einem Leben als Sklave entgangen war, kaum dass er sich daraus endgültig befreit zu haben glaubte, nahm zog ihm den Boden unter den Füßen weg und nahm ihm die Luft zum Atmen. Nichts hatte er davon geahnt, nicht einmal ansatzweise! Und wie leicht wäre er in die Falle getappt in dem Glauben, dass er nur seinen Tod verhindern müsste, damit Eleanor und er zusammen sein konnten. Wie sicher hatte er sich gefühlt die ganze Zeit, als Teach ihn aufgenommen hatte. Wie sicher fühlte er sich heute. Er musste etwas trinken. Charles schob Eleanor von sich und kam auf die Knie, um nach der Rumflasche zu angeln, die er ansetzte und einen großen Schluck trank. Als er die Flasche absetzte, fuhr er sich mit dem Handrücken über den Mund. Besser. Er atmete tief durch und konnte sein Herz noch hart in der Brust schlagen hören. "Würde dein Vater das heute noch versuchen?" Hätte er die Macht dazu? Die Wärme war aus seiner Stimme verschwunden und er sah Eleanor nicht an, traute dem nicht, was sie vielleicht sehen würde, aber er musste die Antwort auf die Frage wissen, denn wenn sie ja lautete, konnte er das nicht zulassen.
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