You look like a devil to me
Eleanor Guthrie Charles Vane am
02.01.1715
Charles & Eleanor
Gerade hätte nicht einmal mehr sie sagen können, was verflucht noch mal hier eigentlich vor sich ging. Immer dann wenn sie glaubte die Oberhand zu haben, agierte Charles mit irgendwas, mit dem sie nicht rechnete und innerlich verfluchte sie ihn ebenfalls dafür. Der Captain, der er eigentlich war, dem der Ruf der Gnadenlosigkeit vorrauseilte, hätte jetzt ihre Vorlieben in aller Breite ausgepackt und vermutlich damit dafür gesorgt, dass so einige Männer in diesem Raum sich ermutigt fühlten, vielleicht sogar in einer Gruppe. Doch Charles schwieg und ließ sie damit nur irritierter zurück, als sie es heute jemals gewesen war.
Etwas das im Büro ihres Vaters nicht besser wurde. Eines das sie um seinetwillen auch so belassen hatte, vielleicht weil ein kleiner Teil in ihr hoffte, dass er irgendwann anerkennen würde was sie inzwischen geleistet hatte, aber da war der größere Teil in ihr, der sich durch das nicht verändern, daran erinnerte was sie nie wieder sein wollte. Abhängig von der Gnade und dem Urteil eines Mannes. Es erinnerte sie an das, was sie erreichen wollte. Das man sie anerkannte, das sie unabhängig wurde, auch wenn es bedeutete, dass sie auf alles verzichten musste. Selbst dann, wenn es ihr in diesem Moment um so schwerer fiel. Charles machte es ihr schwerer, ohne das er auch nur einen Hauch einer Ahnung davon hatte. Vor allem als er dann ihre Hand ergriff und sie das Gefühl hatte, als würde ein Stromschlag durch ihren Körper gehen, der von dieser Stelle ausging. "Du wolltest meine Vorlieben nicht preisgeben um sie nicht zu ermutigen, sich an mir zu ergreifen." stellte sie in diesem Moment fest, als er mit seinem Daumen über ihre Hand strich, nicht fähig in diesem Augenblick ihre Gedanken zurückzuhalten. Doch ebenso fähig auch nur irgendwas davon zu begreifen. "Wieso?" stellte sie ihm dann die einfache, aber auch näheste Frage, die ihr dazu einfiel. Er hätte zusehen können, es hätte ihm nichts ausmachen sollen... damit hätte sie umgehen können. Aber damit? Das wusste sie nicht einzuordnen.
Doch dieser Moment war ebenso schlagartig vorbei, wie er gekommen war. Ob es nun am Alkohol lag oder an Charles selber konnte Eleanor nicht sagen, aber von diesem ganzen Wechsel konnte einem glatt schwindelig werden. Doch gab es auch ihr wieder die Gelegenheit sich zu fangen und sich wieder hinter ihre Fassade zurückzuziehen. Nur dass sie dieses Mal nicht den Fehler machte, sich wieder in seine Nähe zu begeben... obwohl das unausweichlich war, da sie hier alleine in dem Raum waren und die Spannung dafür sorgte, dass man die Luft hätte zerschneiden können. "Du hast meine Frage nicht beantwortet. Weswegen bist du hier Charles?" stellte sie erneut die Frage, ehe sie kurz den Kopf schüttelte über seine letzte Aussage. "Irgendwer muss es tun... ich bin bisher nicht daran zerbrochen und werde es auch weiterhin nicht tun. Also steck dir deine falsche Sorge sonstwohin, am besten dorthin wo die Sonne nicht scheint." konterte sie dann. Sie musste sich alleine behaupten, etwas anderes blieb ihr nicht übrig.