Nothing left to say
Eleanor Guthrie Charles Vane am
03.01.1715
Charles & Eleanor nach der Eskalation
Bryson sah zu wie Eleanor sich bei ihm unterhakte und musste zugeben, dass er sich daran gewöhnen könnte, sie als schmuckes Accessoire an seiner Seite zu haben. Er sollt mit ihrem Vater sprechen, denn so wie es aussah, würde sie ohnehin keinen Ehemann mehr abbekommen in dem Alter. Da hatte er wohl leichtes Spiel. Er würde ihr das ein oder andere natürlich verbieten müssen, wie den Umgang mit diesen Piraten, aber das würde er schon hinbekommen. So wie es aussah hätte auch Eleanor das gefallen, fand Bryson, als er sie selig lächelnd an seiner Seite sah. Mit einer versteckten Geste, einem Geheimzeichen, sorgte er dafür, dass sein Schatten ihnen nicht folgte, sondern sich an der Türe aufhielt. Gates folgte ihnen ebenfalls in die Taverne und setzte sich wieder an seinen Tisch, während zwei Männer der Crew ebenfalls nahe am Eingang blieben und Brysons Handlanger so den Weg verstellten. Bryson nahm Platz und nickte wichtig. "Genau, die Geschäfte, meine liebe Eleanor", stimmte er zu und sah sie ein wenig verwundert an, als ihr Ton schärfer wurde. "Kein Grund unfreundlich mit mir zu werden. Es war ein äußerst gutes Geschäft und vielleicht kaufe ich..." Er verriet nicht mehr, was er ihre vielleicht hätte kaufen wollen, sondern verharrte vollkommen ruhig, als er das Messer an delikater Stelle spürte. "Was? Aber...!" Nur langsam begriff er, was sie da sagte. Für Wut auf Vane hatte er nicht einmal mehr die Zeit, denn da jaulte er schon vor Schmerz auf. Sein Handlanger zog schon seine Waffe und wollte zu ihm eilen, aber Flints Männer hielten ihn auf. "Du verrücktes Weib!! Seht her, was sie getan hat!" Er presste die Hände auf die Wunde und wand sich vor Schmerz. Einige Männer in der Taverne jubelten, als sie Eleanors Worte hörten, während Bryson sie entsetzt anstarrte. "Das kannst du nicht machen!! Ich verlange einen Arzt und dass die Schlampe entfernt wird!!" Seine Stimme wurde etwas greller je mehr der Schmerz zunahm. Niemand reagierte auf seine Worte. "DAS KANNST DU NICHT MACHEN! Ich bin erledigt, wenn du das tust!" Dass Eleanor ihn hier verkaufte, hatte er noch gar nicht begriffen. Im Moment ging es nur um seinen Ruf in England. Hal Gates lachte und stand auf, um zu Eleanor zu treten. "Niemand außer Euch vermag es Rache zu üben und dabei noch Geschäfte zu machen." Er amüsierte sich prächtig. "Aber ich habe gehört, Ihr wart genauso an der Sache beteiligt und solltet den Ruhm nicht Vane überlassen."
Charles wollte wirklich nicht viel im Leben. Er wollte ein gutes Schiff, eine gute Crew und seine Ruhe. Zwei Dinge davon hatte er. Als Jack hier neben ihm davon sprach, dass er Eleanor angeschmachtet hätte, sah er ihn erneut an. "Vorsicht, Jack", warnte er ihn und der raue Ton in seiner Stimme verriet seine Wut. Absurderweise konnte er Eleanors Finger auf seiner Wange sofort wieder spüren, als Jack sie erwähnte. Er ließ den anderen erst einmal reden und seinen Schwachsinn loswerden, der - zugegeben - gar nicht so schwachsinnig war und die Sache erstaunlich gut traf. Charles schwieg eisern dazu und betrachtete die Rumflasche missmutig, als die leer war, um sie achtlos in den Sand zu werfen. Er hörte den beeindruckten Pfiff zu dem Geldbetrag und Jacks weitere Worte. Es herrschte noch eine ganze Weile eisige Stille zwischen ihnen, bis Charles nachgab.
"Sie hat mich bezahlt." Es war ihm anzuhören, dass es nicht nur um die Ware gehen konnte und zum ersten Mal wagte er mehr als Wut zu zeigen. Da war eine Verletztheit, die jeden anderen als Jack oder Anne, der sie sehen würde, das Leben kosten konnte. "Für die Hilfe am Strand... als wären wir Söldner, die sie herumschieben kann, wie es ihr passt. Ich habe ihr geholfen, nach allem was war und sie bezahlt mich dafür." Er griff hinüber und nahm Jack das Papier mit einem Ruck aus der Hand. Es flatterte im Wind, als er es betrachtete. "Ich sagte ihr, dass ich jeden Preis akzeptiere. Ich wollte nicht handeln. Und sie bezahlt diesen Preis, damit ich gehe und nie wieder komme. Ich sagte ihr sogar, dass es zu viel ist für die Ware, die ich habe. Was ist das, Jack? Sag's mir. Endgültig beenden, was sie vor zehn Jahren schon versucht hat? Scheiße..." Er trat mit dem Stiefel nach etwas Sand. "Vielleicht war das voreilig", meinte er mit einem Nicken in Richtung der Zelte, als er sah, dass sich die Männer vermutlich unter Jack einen guten Platz erkämpft hatten und nun dabei waren ihre Unterkünfte zusammenzubasteln. Tatsächlich zog er in Erwägung zu gehen, aber er hockte hier im Sand, weil etwas in ihm genau das nicht wollte.