Piraten | ||||||||||||||||
Piraten
Piraten
"Wenn der König uns als Piraten bezeichnet, will er uns nicht zu Gegnern machen. Er will uns nicht zu Kriminellen machen. Er will uns zu Monstern machen.“
~ James Flint, Captain der „Walrus“ ~
Piraten sind Seeräuber, die andere Schiffe ausrauben, Seeleute ihrer Waren berauben und manchmal das Schiff selbst für ihre Zwecke kapern. Die Piraterie blühte in der Karibik, insbesondere auf den Bahamas seit dem Ende des siebzehnten Jahrhunderts.
Heute beherrschen sie praktisch die Inselgruppe und kapern und plündern vor allem Handelsschiffe aller Nationalitäten, aber zuweilen sind auch Passagier- oder wenn es sein muss sogar Kriegsschiffe nicht vor ihnen sicher. Die Kunst besteht darin abzuwägen, ob sich das Risiko für die zu machende Prise lohnt oder eben nicht. Wenn sich ein Kriegsschiff nähert, tut man gut daran die schwarze Flagge einzuholen und zu verschwinden. Doch manchmal kann man der Konfrontation nicht entkommen, dann heißt es Kanonen laden und strategisch geschickt agieren, denn meist sind die Schiffe der Navy denen der Piraten an Größe, Schnelligkeit und Geschützen überlegen.
Unter den Piraten befinden sich die verschiedensten Menschen: Kriminelle, die aus ihrer Heimat geflohen sind. Abenteurer, die auf der Suche nach Freiheit und Glück sind. Seemänner anderer Crews, die sich dem Leben der Piraten gerne angeschlossen haben. Es gibt sogar Männer, die einst der englischen Krone bei der Navy dienten.
Das Fehlen einer wirksamen Strafverfolgung und die natürliche Unordnung der noch jungen Kolonien schafft eine Atmosphäre, in der alles möglich und erlaubt zu sein scheint. Niemand hier erstarrt vor Ehrfurcht, wenn es um den König geht, sondern man sieht sich längst als unabhängig an. Die gelebte Zivilisation in England empfinden sie als Feind, der sie ausrotten will in ihrem selbstbestimmten Leben. Die meisten Piraten betrachten sich als heimatlos, sehen aber Nassau als ihren Stützpunkt an, zu dem sie immer wieder zurückkehren.
Anders als die meisten westlichen Gesellschaften der Zeit, agieren viele Piratencrews als eingeschränkte Demokratien, in denen klare Gesetze aufgestellt wurden und ein gewisses Mitspracherecht herrscht:
Kapitän und Quartiermeister werden von der Crew gewählt
Der Quartiermeister spricht für die Crew und hat ihre Interessen zu vertreten
Der Rat, eine Versammlung aller Männer des Schiffes, stellt die höchste Autorität dar und hier finden Abstimmungen aller Art statt. Jeder Mann hat eine Stimme und darf äußern, was er zu sagen hat. Auch Entscheidungen des Kapitäns dürfen hier offen angezweifelt werden
Der Kapitän besitzt nur bei der Verfolgung einer Prise oder im Kampf absolute Autorität
Der Kapitän bekommt den doppelten Anteil der Beute, genießt aber ansonsten keine Privilegien: kein besseres Essen, keine spezielle Unterbringung
Alle Männer bekommen den gleich großen Anteil der Beute, von der im Vorfeld ein Anteil für Härtefälle abgezweigt wird
Niemand anderer, als der Zahlmeister verwaltet das Geld der Allgemeinheit
Loyalität wird jedem Mann der Crew erwartet
Gesetze & Strafen:
Wer etwas von der Beute für sich beiseite schafft, wird auf einer Insel ausgesetzt
Wer nach Dunkelwerden unter Deck Alkohol trinkt, ist mit dem Tod zu bestrafen. Die Lichter und Kerzen müssen um acht Uhr abends gelöscht sein
Streitigkeiten und Raufereien an Bord sind mit dem Tod zu bestrafen. Die Zwistigkeiten werden an Land ausgetragen, und zwar mit dem Degen oder der Pistole
Wer sich ohne Erlaubnis des Kapitäns an Land begibt, ist mit dem Tod zu bestrafen
Wer die Interessen der Crew verletzt, wird ausgesetzt
Diebe werden mit dem Tod bestraft, genauso wie derjenige, der ihn fälschlich beschuldigt. Der Dieb kann sich dem Gericht stellen, das vom Quartiermeister angeführt wird oder sich für einen Zweikampf mit dem stellen, der ihn beschuldigt hat. Diese Kämpfe werden sofort vor Ort ausgeführt.
Härtefallregelungen & Prämien:
Wird ein Mitglied der Crew im Kampf verwundet, wird das Geld für die Behandlung aus dem dafür vorgesehenen Topf genommen, der vom Zahlmeister verwaltet wird. Die Höhe variiert dabei je nach Verwundung. Der Verlust eines Fingers oder Auges war weniger wert, als der eines ganzen Armes. Es richtet sich auch danach, ob die Männer wieder zur See fahren können oder nicht.
Prämien gibt es für Sonderleistungen, wie den Schiffsarzt pro versorgter Verletzung oder den Mann, der als erster ein Beuteschiff sichtet
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